- Die Implementierung der neuen medizinischen Fachdisziplin Gender Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck
- Science Outreach - Wissenschaftsvermittlung durch Radio, Blog und Video. Vorlesung, Praktikum und Seminar
- Seminar Genocide: the "crime of crimes"? Ethics, philosophy of law, international law
- Zum Wohle des Patienten. Medizinethik in der Pädiatrie: Interdisziplinäre Perspektiven - ganzheitliche Entscheidungen
- Interdisziplinäre videounterstützte Lehr- und Lernkonzepte - Lehren aus der COVID-19 Pandemie für die Lehre der Zukunft
- Notfall4You - Notfallmedizin von Studierenden für Studierende
- eLearning Doctor-Patient Communication Skills
- Kompetenzbasierter (CanMEDS Framework) Sezierkurs
- Paul-Ehrlich-Contest Vorbereitung
- Ethik in der Medizin - Implementierung in der Pflichtlehre in 3 Studienabschnitten
- Skills Night Innsbruck - Notfall4You
- Interaktive Online-Lehre über die Plattform Moodle
- Herz-Kreislauf Interdisziplinär
Interdisziplinäre videounterstützte Lehr- und Lernkonzepte - Lehren aus der COVID-19 Pandemie für die Lehre der Zukunft
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Ausgangslage
Mit Beginn der COVID-19 Pandemie und den folgenden Maßnahmen im März 2020 wurde die Ausbildung und Lehre national wie international vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck musste seit dem Sommersemester 2020 ein erheblicher Teil der Lehre umstrukturiert werden.
Neben der teilweisen oder auch gänzlichen Umstellung von Präsenz- auf Hybrid oder Distanzlehre konnten auch zahlreiche Veranstaltungen mit hoher Teilnehmerzahl oder engem Patientenkontakt nicht mehr abgehalten werden. Während jegliche Reduktion von Lehrveranstaltungen als negativ anzusehen ist, erbrachte der neu aufgetretene akute Bedarf an alternativen Lehrmethoden auch Chancen und neue Möglichkeiten.
Auch wenn sich wohl die meisten Studierenden wie auch Lehrenden ein Ende der COVID-Pandemie und der diesbezüglichen Maßnahmen wünschen, sollten dennoch die Pandemie -bedingten neuen Erfahrungen auch für die Zukunft in der Lehre genutzt und in neue Lehrkonzepte integriert werden. Auch die Forschung im Bereich medizinischer Fortbildung hat sich bereits den negativen, aber auch nutzbaren Auswirkungen der COVID-19 Krise für zukünftige Lehrkonzepte gewidmet.
Das chinesische Wort für "Krise", "weiji" besteht wohl nicht unberechtigt aus den zwei Schriftzeichen für "Gefahr" ("wei") und "Chance"* ("ji").
Motive:
Aufgrund der COVID-19 Pandemie berichten zahlreichen Studierenden von teils erheblichen psychischen Auswirkungen durch fehlende Präsenzlehre und Sozialkontakte. Auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie wie auch der Erwachsenenpsychiatrie aber auch somatischen Fachgebieten ist eine Zunahme von Patient:innen mit psychischen Störungen sichtbar. Nicht selten zeigen sich psychische Störungen in Verbindung mit somatischen Symptomen wie Schmerzen, kardialen oder gastrointestinalen Beschwerden und erfordern eine interdisziplinäre somatische und psychiatrische Expertise. Bisher bildet sich diese Interdisziplinarität in der studentischen Lehre im Curriculum Humanmedizin noch nicht hinreichend ab.
Videobasierte Lehr-und Lernmaterialien bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Krankheitsbilder diagnostisch und auch differentialdiagnostisch interdisziplinär aufzuarbeiten. Der sich bereits vor der Pandemie abzeichnende aber auch pandemiebedingte Anstieg von psychischen Störungen sollte auch in Anlehnung an eine bio-psychosoziales Krankheitskonzept Anlass sein, psychopathologische Symptome und psychischen Auffälligkeiten in die Lehre von somatischen Fächern mit aufzunehmen.
Ziele:
• Erstellung von 25 interdisziplinäre Lehrvideos mit Schauspielpatient.innen einschließlich theoretischen Hintergrunds mit Fokus auf ärztliche Gesprächsführung und der Präsentation von Patienten mit psychischen/psychiatrischen Symptomen bei der Abklärung und Differentialdiagnostik somatischer Erkrankungen.
• Präsentation einer somatischen und auch psychiatrischen Exploration von Patienten
• Erstellung eines Leitfadens zur Nutzung von telemedizinischen
Kurzzusammenfassung des Projekts
Hintergrund: Die durch die COVID-19 Pandemie akute notwendige Umstellung auf digitale Lehrmethoden war und ist für Lehrenden wie Studierende eine Herausforderung. Die Erfahrungen seit März 2020 haben gezeigt, dass videobasiertes Lehrmaterial und der Einsatz von Telemedizin eine deutliche Bereicherung der bisherigen Lehre wie auch der Patientenversorgung darstellt. Mittlerweile etablierte bio-psychosoziale Krankheitskonzepte machen auch die Entwicklung von interdisziplinären Lehrkonzepten zwischen Psychiatrie und somatischer Medizin notwendig.
Methoden: In einer Projektlaufzeit von 2 Jahren sollen 25 interdisziplinäre Lehrvideos mit Schauspielpatien:innen erstellt und auf einer digitalen Lehrplattform verfügbar gemacht werden. Der Fokus der Videos liegt auf der ärztlichen Gesprächsführung und der Präsentation von psychopathologischen Symptomen in der Diagnostik somatischer Erkrankungen. An den Fallvignetten und Videos ist jeweils ein Psychiater und ein Arzt der betreffenden somatischen Fachdisziplin beteiligt. Weiters werden von den projektteilnehmenden Fachdisziplinen kurze Lehrkonzepte zum Einsatz von videobasierter Lehre sowie Telemedizin im jeweiligen Fachgebiet erstellt.
Projektziel: Entwicklung von interdisziplinärem Lehrmaterial und Lehrkonzepten im Bereich der videobasierten Lehre und Telemedizin. Interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie und somatischer Medizin zur Integration eines bio-psychosozialen Krankheitskonzepts in der studentischen Lehre.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
Background: The acute changeover to digital learning methods required due to the COVID-19 pandemic was challenging for students and teachers. The experience gained since march 2020 have shown a clear enrichment through digital and video based teaching materials and the use of telemedicine for medical education and patient care. Due to well established biopsychosocial concepts of disease, there is current need for interdisciplinary teaching concepts between psychiatric and somatic specialties.
Methods: In a project duration of 2 years twenty-five interdisciplinary videos with professional simulated patients are created and presents on a digital database. The videos include skills in professional doctor-patient communication focusing on the valuation of psychopathologic symptoms in the diagnostic process of somatic disorders. Each video is made in collaboration of a psychiatrist and medical doctor of the thematic associated somatic discipline. Further, involved discipline develop a guideline on interdisciplinary video- based learning and the use of telemedicine.
Project objective: Development of interdisciplinary teaching material and teaching concepts in the field of video-based learning and the use of telemedicine. The project should improve the cooperation between psychiatric and somatic medicine and in cooperate skills of biopsychosocial concepts of disease into university teaching.
Nähere Beschreibung des Projekts
1. Hintergrund
Der Beginn der COVID-19 Pandemie und die folgenden Maßnahmen im März 2020 stellten die Lehrenden und Studierenden an der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) seit dem WS/SS 2020-2021 vor neue Herausforderungen. Die durch die COVID-19 Pandemie akute notwendige Umstellung auf digitale und videobasierte Medien für die klinische studentische Lehre war und ist eine neue Erfahrung. Die seit März 2020 erstellten videobasierten Lehrmaterialien und der Einsatz von Telemedizin stellte eine deutliche Bereicherung der bisherigen Lehrmaterialien wie auch Teilen der Patientenversorgung dar und soll auch in der „post-Pandemie“ Zeit erweitert und sinnvoll eingesetzt werden.
a. Bedarf an einer hochqualifizierten Ausbildung im Bereich der ärztlichen Gesprächsführung, umfassenden Anamneseerhebung und Erfassen von psychopathologischen Symptomen im Rahmen des Studiums Humanmedizin
Das Erfassen von psychopathologischen Symptomen und die Erstellung eines psychopathologischen Status wird primär im Fach Psychiatrie gelehrt. Im Studienplan ist das Fach der Psychiatrie - Erwachsenenpsychiatrie wie auch der Kinder- und Jugendpsychiatrie - in einem von 8 Modulen und in 2 von 9 Modulen des Lehrinhaltes für die Gesamtprüfung über das 9. und 10. Semester verankert. Das Fach Psychiatrie wird in Praktika dieser beiden Semester gelehrt und ist Teil des „objektivierten strukturierten klinischen Examens“ (OSCE). Bereits ab Beginn des Studiums werden wesentliche ärztliche Fertigkeiten wie die Kommunikation mit Patienten in den Modulen „Umgang mit kranken Menschen“ und „ärztliche Gesprächsführung“ als Teil des Lehrplans gelehrt. Die umfassende Anamnese und Kommunikation mit Patienten wie Angehörigen ist nicht nur im Fach Psychiatrie ein wesentliches diagnostisches wie auch therapeutisches Instrument. Auch in anderen Fachgebieten, die für die Erfassung von Krankheitssymptomen neben apparativer Diagnostik die Eigen- und Fremdanamnese der Patienten verwenden, ist diese Fertigkeit von hoher Relevanz. Zu solchen Fachgebieten zählen faktisch nahezu alle klinischen Fächer – auch wenn die apparative Diagnostik die Diagnosestellung erleichtert, soll sie keinesfalls die persönliche und empathische Auseinandersetzung mit dem Patienten ablösen.
Im klinischen Alltag werden die Absolventen eines Studiums der Humanmedizin in nahezu jeder späteren gewählten Fachdisziplin mit Menschen mit psychopathologischen Symptomen oder manifesten psychiatrischen Erkrankungen konfrontiert werden. Laut Daten von Statistik Austria stieg der Prozentsatz von psychischen und Verhaltensstörungen als Ursache von Krankenstand zwischen 1990 bis 2021 kontinuierlich an. Während 1990 noch 11 pro 1000 Erwerbstätigen aufgrund dieser Erkrankungen Krankenstand beanspruchten, waren es 2019 bereits 35 von pro 1000 Erwerbstätigen. Rezenten Daten gehen davon aus, dass die COVID-19 Pandemie diese Entwicklung maßgeblich und erheblich vorantreiben wird. Im europäischen Aktionsplan für psychische Gesundheit 2013 wird angeführt, dass neuropsychiatrische Störungen mit 19% den zweitgrößten Anteil an der Krankheitslast ausmachen (ausgedrückt in DALY bzw. um Behinderungen bereinigte Lebensjahre). Insbesondere die hohe Prävalenz von psychischen und psychiatrischen Störungen als Komorbiditäten bei somatischen Erkrankungen heben einerseits den hohen Stellenwert des Faches Psychiatrie im Rahmen der humanmedizinischen Ausbildung hervor – andererseits unterstreichen sie die Wichtigkeit auch in anderen somatischen Fachdisziplinen Kenntnisse über das psychische Befinden der Patienten zu erheben und in der Diagnostik und Therapieplanung zu berücksichtigen.
b. Von videobasiertem Lehren und Lernen zum telemedizinischen Behandeln
Ein weiterer Begleiteffekt der COVID-19 Pandemie ist der deutliche Anstieg an telemedizinischen Angeboten und umfassenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser Methodik. Laut pubmed wurden mit dem Suchbegriff „telemedicine“ im Jahr 2019 insgesamt 4022 Publikationen veröffentlicht – nach Beginn der COVID-19 Pandemie stieg die Zahl der jährlichen Publikationen im Jahr 2020 auf 7761 an- 2021 wurden weitere 8017 Publikationen zu diesem Thema veröffentlicht. Der Einsatz von telemedizinischen Angeboten beschränkt sich keineswegs auf psychiatrische oder psychotherapeutische Indikationen, sondern findet auch z.B. bei Patienten mit Diabetes oder in der Begleitung der Schwangerschaft Anwendung. An der Universitätsklinik Innsbruck wurde 2020/2021 das telemedizinische System ClickDoc- Videosprechstunde an der Stoffwechselambulanz zur Betreuung von Patienten mit Diabetes mit großem Erfolg eingesetzt. Die Gedächtnissprechstunde der Univ. Klinik für Psychiatrie hat seit Februar 2021 als zweite Pilotambulanz das System zur Verfügung. Basierend auf der stetigen Entwicklung im Bereich digitaler Medien in der Medizin sollte auch der Studienplan des Diplomstudiums der Humanmedizin angepasst und erweitert werden. Der sinnvolle Einsatz von Telemedizin erfordert weit mehr als ein passendes technisches Equipment. Vielmehr muss die Interaktion mit den Patienten auf sozialer, emotionaler und auch fachlicher Ebene dem Medium“ Videokommunikation“ angepasst werden.
2. Methodisches Vorgehen und Projektablauf
Das Projekt wird an der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) durchgeführt. Die MUI bietet studentische Lehre an 6 Departments im medizin-theoretischen Bereich und an 30 Universitätskliniken und 3 gemeinsamen Einrichtungen im klinisch-praktischen Bereich im Rahmen des Diplomstudium der Humanmedizin an.
a. Verwendete didaktische Konzepte und Lehrmethoden:
1. Didaktisches Konzept: SPICE Modell nach R.M. Harden 2014 [1] (S tudent-based, P roblem-based, I ntegrated, C ommunity-based, E lectives, S ystematic)
2. Didaktisches Konzept: Blended Learning (die Verknüpfung von Präsenzlehre und virtuellen Lern- und Lehrmöglichkeiten)
3. Lehrmethode: Kontextbasiertes Lernen
4. Lehrmethode: Simulation durch Simulations- und Schauspielpatienten Peters et al 2019[2]
b. Methoden
• Laufzeit des Projektes: 2 Jahre
• Erstellung von 25 Lehrvideos basierend auf der interdisziplinären Bedarfsanalyse
• Erstellung von 2 Lehrkonzepten beschrieben in entsprechenden Leitfäden
a) Einsatz von videobasiertem Lehrmaterial in unterschiedlichen Lehrveranstaltungstypen der Humanmedizin
b) Einsatz von Telemedizin in verschiedenen Fachdisziplinen und Patientenpopulationen
• Projektführende Fachdisziplin
o Psychiatrie
Assoziierte und ergänzende Fachdisziplinen der Universitätskliniken Innsbruck für die Erstellung von interdisziplinären Fallvignetten und Lehrvideos
o Neurologie
o Innere Medizin
o Chirurgische Fächer und Anästhesie
o Kinder- und Jugendheilkunde
o Gynäkologie und Geburtshilfe
o Dermatologie und Venerologie
o Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
o Augenheilkunde
Ergänzende Fachgebiete
o Gender Medizin
o Palliativmedizin
Neue Fachdisziplin
o Telemedizin
c. Maßnahmen zur Qualitätskontrolle
Die erstellten Fallvignetten werden von jeweils 2 Lehrenden einem fachlichen Review unterzogen (einem aus dem Fachgebiet der Psychiatrie und einem aus einem Fachgebiet der somatischen Medizin)
Die Schauspielpatienten werden von Schauspielern mit bereits mehrjähriger Erfahrung im Rahmen der Lehre an der MUI rekrutiert
d. Beschreibung des Projektablaufs
Das Projekt ist über eine Gesamtlaufzeit von 2 Jahren in 4 Projektbereiche und 11 Arbeitspakete (AP) untergliedert.
Beschreibung des Projektablaufs anhand der 4 Projektbereiche
1) Projektbereich: Planung (AP 1+2) – Dauer 4 Monate
a) AP 1: Kontaktaufnahme mit den Lehrbeauftragten der assoziierten und ergänzenden Fachdisziplinen
b) AP 2: Festlegung von 25-30 Themen für Kurzvideos
2) Projektbereich: Lehrende (AP 3, 4, 5) - gesamt 14 Monate
a) AP 3: Erstellung von Fallvignetten
b) AP 4: Review der erstellten Videos
c) AP 5: Einsatz der Lehrvideos ab WS 2023/24
3) Projektbereich: Organisation (AP 6, 7, 8, 9) - gesamt 11 Monate
a) AP 6: Erstellung von Kostenaufstellung/Personalbedarf und Zeitplan
b) AP 7: Erstellung des Drehplans, Einschulung der Schauspieler
c) AP 8: Dreh der Lehrvideos
d) AP 9: Upload der Lehrvideos auf der MUI internen Lehrplattform
4) Projektbereich: Didaktik (AP 10+11) - gesamt 10 Monate
a) AP 10: Planung der interdisziplinären Erstellung eines videobasierten/telemedizinischen Lehrkonzeptes
b) AP 11: Leitfadenerstellung
o Erstellung eines gemeinsamen Leitfadens zum Einsatz von videobasiertem Lehrmaterial in unterschiedlichen Lehrveranstaltungstypen der Humanmedizin
o Erstellung eines gemeinsamen Leitfadens zum Einsatz von Telemedizin in verschiedenen Fachdisziplinen und Patientenpopulationen
3. Projektziel
o Erstellung von 25 interdisziplinäre Lehrvideos mit Schauspielpatienten.
o Die Erstellung von fachübergreifenden Lehrvideos soll die Möglichkeit bieten, komplexe Zusammenhängen von psychischen/psychiatrischen Symptomen und somatischer Symptomatik darzustellen und zu veranschaulichen.
o Die Videos einschließlich theoretischen Hintergrundinformationen sollen den Lehrenden aller Fachdisziplinen und Studierenden auf einer online Plattform zur Verfügung gestellt werden.
o Der Leitfaden zur Nutzung von telemedizinischen Methoden soll den bisherigen Lehrplan erweitern und zukünftige Absolventen auf den Einsatz in der weiteren klinischen Arbeit vorbereiten.
Erwarteter Nutzen durch das Projekt
Die interdisziplinäre Vernetzung von Lehrenden somatischer und psychiatrischer Disziplinen soll das Konzept der ganzheitlichen Medizin und bio-psychosozialen Krankheitsmodellen festigen und zu einer weiteren Endstigmatisierung von Menschen mit psychischen/psychiatrischen Symptomen führen.
4. Literatur:
1. Harden RM. Curriculum planning and development. In: Dent JA, Hareden RM (Hrsg). A Practial Guide for Medical Teachers. China: Elsevier Limited; 2014
2. Peters, T., et al., Minimum standards and development perspectives for the use of simulated patients - GMS J Med Educ, 2019. 36(3): p. Doc31.
Nutzen und Mehrwert
Mehrwert durch das vorgestellte Projekt für Lehrende und Studierende
Interdisziplinäre Nutzung: Die erstellten Lehrvideos können von Lehrender der somatischen Fachdisziplinen wie der Psychiatrie für Lehrveranstaltungen (Praktika, Seminare, Übungen, Vorlesungen, praktischer Ausbildung im klinisch praktischen Jahr, Famulatur) genutzt werden.
Zeitersparnis für Lehrende:
Wesentliche Zeitersparnis bei der Erstellung von Lehrmaterial durch Möglichkeit der wiederholten Nutzung für Lehrende aller Fachdisziplinen
Wesentliche Zeitersparnis durch die interdisziplinäre Nutzung von Lehrmaterial
Durch die Möglichkeit einer laufenden Erweiterung der Lehrinhalte auf der digitalen Plattform kann Lehrmaterial für die Lehrenden der gesamten Universität schnell und zeiteffizient ergänzt oder verändert werden
Wesentliche Zeitersparnis durch die Nutzung der Lehrmaterialien in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen und der klinisch praktischen Ausbildung
Verfügbarkeit der Lehrmaterialen über jeden PC-Arbeitsplatz an der Univ. Klinik Innsbruck
Wesentliche Zeitersparnis durch die zeitlich unabhängige Verfügbarkeit von Patientenbeispielen für die Präsentation in Lehrveranstaltungen: reale Patient:innen sind für die Lehre häufig nur eingeschränkt Verfügbar:
o durch zu hohe Belastung für den Patienten
o durch fehlende Bereitschaft der Patienten sich für Lehre zur Verfügung zu stellen
o durch nicht gegebene Planbarkeit der Symptomatik und Krankheitsbildern von ambulanten oder stationären Patient:innen
o durch eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit von ambulanten oder stationären Patient:innen für Lehrveranstaltungen aufgrund der laufenden Behandlung, Visiten , Untersuchungen etc.
Lernerleichterung für Studierende:
Möglichkeit einer individuellen und wiederholten Auseinandersetzung mit den Lehrvideos für Student:innen über die digitale Lernplattform
Standardisierte Präsentation von komplexen interdisziplinären Krankheitsbildern: über die Präsentation von Krankheitssymptomen und deren Exploration von Fachexperten können theoretisch gelernte Inhalte in einem praxisnahen Kontext vertieft und erweitert werden
Verminderung von interindividuellen Unterschieden in der Qualität von Lehrenden in der Vermittlung von Lehrinhalten
Erleichterung von fächerübergreifendem Lernen von Inhalten im Rahmen eines bio-psychosozialen Krankheitskonzept durch die Präsentation von Krankheitsbildern mit interdisziplinären Aspekten
Möglichkeit des Lernens anhand von realitätsnahen Patientenfällen auch außerhalb der klinisch praktischen Ausbildung
Online-verfügbares videobasiertes Lernmaterial stellt eine wesentliche Erweiterung und Ergänzung zu Lehrbüchern oder Lernunterlagen wie Skripten oder Power Point Folien von Vorlesungen dar.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit des Projektes für die Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck
Die COVID-19 Pandemie hat zu einem akuten Bedarf an Lehrmethoden wie „distance learning“, Hybridlehre und der Verwendung von videobasiertem Lehrmaterial geführt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere die Verwendung und Erstellung von videobasiertem Lehrmaterial mit Schauspiel-Patienten eine deutliche Bereicherung der bisherigen Lehrmaterialien darstellt und auch in der „post-Pandemie“ Lehre sinnvoll eingesetzt werden kann. Der Bereich der Telemedizin und der Digitalisierung des Gesundheitswesens hat bereits vor der COVID-19 Pandemie begonnen und wurde auch bereits in die Lehre medizinischer Fakultäten an zahlreichen Universitäten integriert. Die Entwicklung von Lehrmaterial und Lehrkonzepten im Bereich der videobasierten Lehre und Telemedizin ist daher eine nachhaltige, langfristige und zukunftsorientierte Strategie die Lehre an unserer Universität zu optimieren. Die im vorgestellten Projekt erstellten Lehrmaterialen und Leitfäden können langfristig und ohne finanziellen oder personellen Aufwand auch über die Laufzeit des Projektes hinaus genutzt werden. Die erstellten Lehrkonzepte und Leitfäden ermöglichen auch in der Zukunft eine Umsetzung und schnelle Erstellung von videobasiertem Lehrmaterial in weiteren Fachdisziplinen. Die erstellten Videos können über die Lehrplattform auch unabhängig von der Projektteilnahme von allen Lehrenden an der MUI genutzt werden. Das generierte „know-how“ betreffend die Erstellung, Planung und Bearbeitung von Fallvignetten und Lehrvideos dient auch langfristig einer kosten- und zeiteffizienten Umsetzung von digitalen Lehrmethoden an der MUI.
Eine Übertragbarkeit des Projektes auf andere Medizinische Universitäten im deutschsprachigen Raum ist gegeben und wird angestrebt.
Aufwand
Das Projekt wurde im Rahmen der Leistungsorientierte Mittelvergabe im Bereich Lehre –(Ausschreibung von internen Förderungsmitteln – laut Mitteilungsblatt Studienjahr 2020/2021 Ausgegeben am 17. Februar 2021 26. Stück) mit 10.000 € gefördert.
Für die Erstellung der Videos kann vorhandene Infrastruktur der Medizinischen Universität Innsbruck genutzt werden (Videoequipment, Raumnutzung)
Die professionellen Schauspieler:innen, welche als Schauspielpatient:innen fungieren werden über die Fördergelder finanziert.
Der Zeitaufwand für die projektführende Fachdisziplin (Psychiatrie) kann als inkind Leistung im Rahmen der dienstlich vorgesehenen Zeit für Lehre erfolgen
Die teilnehmenden Kolleg:innen der somatischen Fachdisziplinen benötigen für die Teilnahme an Projektmeetings, Erstellung und Dreh der Lehrvideos innerhalb der 2 Jahre des Projektes einen Zeitaufwand von etwa 20-25 Stunden – diese Zeit wird von Seiten des Dienstgebers im Rahmen der dienstlich vorgesehenen Zeit für Lehre erfolgen
Positionierung des Lehrangebots
Diplomstudium Humanmedizin, 3-12 Semester
- Digitalisierung
- Erfahrungslernen
- Infrastruktur/Lehrmaterialien
- Kooperationen in der Lehre
- Lehr- und Lernkonzepte
- Medizin und Gesundheitswissenschaften