UMIT TIROL – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und -technologie
Eduard Wallnöfer-Zentrum 1, 6060 Hall in Tirol
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Scientific Reporting and Writing - ONLINE

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Das Schreiben und Lesen wissenschaftlicher Arbeiten und das Präsentieren von wissenschaftlichen Ergebnissen ist integraler Bestandteil medizinischer, naturwissenschaftlicher und gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge und der Arbeit in akademischen Einrichtungen und Forschungsinstituten sowie in der Gesundheitspolitik und in Healthcare-Organisationen.

Das Ziel dieses Lehrprojekts ist es, der Nachfrage für eine vertiefenden Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Präsentieren, Berichten und Schreiben, im nationalen und internationalen Kontext gerecht zu werden. Bei der Konzeption und Zielgruppen-Adressierung des Lehrprojekts wird hierbei die Heterogenität der Studierendengruppe bzgl. individueller (u.a. fachliche Wissensstände, Sprache), sozialdemografischer (Lebenskontext, Erwerbstätigkeit usw.) und hochschulspezifischer (Studiengang, Bildungshintergrund, Abschluss) Merkmale explizit berücksichtigt.

Dieses international ausgerichtete, rein online stattfindende Lehrprojekt mit ausgeprägten studierendenzentrierten, kompetenzorientierten, eigenverantwortlichen, forschungsgeleiteten und partizipativ-kooperativen didaktischem Ansatz soll den Studierenden die Möglichkeit bieten, ihr Wissen zur fachgerechten Aufbereitung und publikumsregerechten Darstellung und Präsentation von Projekt- und Forschungsergebnissen zu erweitern. Das Lehrprojekt (vier Wochen asynchron online und drei Tage geblockt synchron online) schafft eine zeitliche und örtliche Unabhängigkeit, ermöglicht eine internationale Teilnehmerschaft mit multikulturellem Hintergrund und eine Vereinbarkeit mit Beruf und Familie.

Lernergebnisse des Lehrprojekts ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE‘ sind: 1) Fähigkeit wissenschaftliche Erkenntnisse auf English zu verstehen und zu präsentieren, 2) Kenntnis der Grundsätze des wissenschaftlichen Schreibens 3) Kenntnis des Aufbaus und der Elemente eines wissenschaftlichen Manuskripts sowie die Funktion dieser Elemente im Kontext der durchgeführten Forschung 4) Fähigkeit das Verfassen eines wissenschaftlichen Dokuments systematisch zu planen 5) Kenntnis über das Peer Review Verfahren 6) Fertigkeit kritisches und konstruktives Feedback in mündlicher und schriftlicher Form zu geben sowie einen wissenschaftlichen Text der Peers zu begutachten und 7) Kenntnis ethischer Fragen bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

In diesem Lehrprojekt werden die didaktische Gestaltung der Lehre und die damit verbundenen Studierendenaktivitäten und der Leistungsnachweis im Sinne des Constructive Alignements explizit aufeinander abgestimmt. Übergeordnetes Ziel ist es, die Lernziele im Leistungsnachweis (aktive Mitarbeit, durch Bearbeitung der Vorbereitungsaufgaben und Forenbeiträge während der asynchronen und durch Mitarbeit während Gruppenarbeiten, Vorlesungen und Workshops während der synchronen Onlinephasen) wieder zu spiegeln, und dies im Lehrprozess transparent zu machen, um so die Aktivitäten der Studierenden zu steuern.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE‘ mit ausgeprägten studierendenzentrierten, kompetenzorientierten, eigenverantwortlichen, forschungsgeleiteten, partizipativ-kooperativen didaktischem Ansatz unter Anwendung des Konzepts des Constructive Alignments bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen zum wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten zu erweitern.

Folgende Merkmale innovativer Lehre werden dabei adressiert: 1) Innovativ, da in einer inhaltlichen und didaktischen Verzahnung von asynchronen und synchronen Onlinephasen Länder-, Fach-, Studiengangs- und Niveauübergreifende Lehre stattfindet. Die Heterogenität der Studierendengruppe wird durch die Wahl der verschiedenen diversitätsorientierten Kursaktivitäten genutzt, um die Lernziele zu erreichen. 2) Studierendenzentriert, da das Lehrprojekt durch aktive Teilnahme und Mitgestaltung (Diskurs und das Peer Assessment) durch die Studierende und praktische Anwendung anhand eigenen Materials geprägt ist. 3) Kompetenzorientiert, da die Studierenden Teamfähigkeit, die Fähigkeit der (Selbst-) Organisation, den Umgang mit Feedback und (Selbst-) Reflexion, die für die Berufs- und Lebenspraxis, nicht nur in der als Wissenschaftler, eine große Bedeutung haben, schulen 4) International orientiert, da eine internationale, multikulturelle Teilnehmerschaft angesprochen wird und das Lehrprojekt und die Studierenden durch den Austausch über Ländergrenzen hinweg bereichert werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The teaching project ‘Scientific Reporting and Writing – ONLINE’ with its distinctive student-centred, competence-oriented, self-responsible, research-guided, participative-cooperative didactic approach using the concept of constructive alignment offers students the opportunity to expand their knowledge of scientific writing and working.

The following characteristics of innovative teaching are addressed: 1) Innovative, because based on a content-related and didactic interlocking of asynchronous and synchronous online phases cross-national, cross-subject, cross-curricular, and cross-level teaching takes place. The heterogeneity of the student group is utilized by choosing different diversification-oriented course activities to achieve the learning objectives. 2) Student-centred, as the teaching project is characterized by active participation and co-creation (discourse and peer assessment) by the students and practical application using their own material. 3) Competence-oriented, as the students train teamwork skills, the ability of (self-) organization, the handling of feedback and (self-) reflection, which are of great importance for the professional and life practice, not only in that as a scientist. 4) Internationally oriented, as an international, multicultural group of participants is addressed, and the teaching project and the students are enriched by the exchange across national borders.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE‘ gliedert sich in eine vierwöchige asynchrone online Vorbereitungsphase (individuelles Selbststudium inkl. Arbeitsauftrag in Gruppen) und eine synchrone dreitätige Onlineveranstaltung in Zoom (siehe auch Link zur Abbildung 1. Grafische Darstellung des Lehrprojekts).

 

Asynchrone Online-Vorbereitungsphase

Vier Wochen vor Beginn der dreitätigen Onlineveranstaltung wird das Selbststudium über eine Lernaufgabe initiiert. Die Lernaufgabe gliedert sich in vier aufeinander aufbauende Teilaufgaben. Die Studierenden haben für jede Teilaufgabe eine Woche Bearbeitungszeit mit Deadline zum Ende der jeweiligen Woche. Die Studierende erhalten über die Lernplattform Moodle eine Beschreibung der Aufgaben und zugehöriges Unterrichtsmaterial (Abstract, aufgezeichneten Vorlesungsvideos, vertiefende Literatur).

In der ersten Vorbereitungswoche beschäftigen sich die Studierenden mit einem von der Lehrperson bereitgestellten Abstract, den sie angeregt durch Fragen zum Aufbau und Inhalt lesen und Verbesserungsvorschläge formulieren sollen. Die Kommunikation (Beantwortung und Diskussion der Fragen) findet über bereitgestellte Foren in Moodle statt. Diese Aufgabe dient dazu die Studierenden langsam an die Struktur und den Inhalt einer wissenschaftlichen Arbeit sowie an eine wissenschaftliche Denkweise heranzuführen und stellt einen einleitenden Ausblick auf die kommenden Wochen dar.

In der zweiten Vorbereitungswoche erhalten die Studierenden zunächst mittels aufgezeichneter, bereitgestellter konzeptreicher Vorlesungsvideos den theoretischen Hintergrund und Überblick zum Aufbau und die Elemente eines wissenschaftlichen Manuskripts sowie die Funktion dieser Elemente im Kontext der durchgeführten Forschung. Im Anschluss verfassen sie einen eigenen Abstract und einen eigenen Teil eines Manuskriptes (Einleitung, Methoden, Ergebnisse oder Diskussion) und laden diese auf Moodle hoch. Die in Gruppendiskussionsforen hochgeladenen Abstracts der Studierenden dienen als Grundlage der Arbeit in den folgenden Vorbereitungswochen und werden in Kleingruppen (4-5 Personen) weiterbearbeitet. Die im Abgabeforum hochgeladenen Manuskriptteile dienen in anonymisierter Form als Grundlage der Workshops im synchronen Teil des Lehrprojekts.

In der dritten Vorbereitungswoche lesen die Studierenden anhand vorgegebener Aspekte (Klarheit der Fragestellung, Verbindung zwischen Forschungsfrage – Ergebnissen und Schlussfolgerung, Struktur, logische Abfolge und Sprache) die Abstracts der Gruppenmitglieder kritisch und posten positive Kommentare (mit Begründung) sowie konstruktive Verbesserungsvorschläge für jeden Abstract in das jeweilige Gruppenforum auf Moodle (Peer Assessment). Hierbei werden den Studierenden die wichtigen Eckpunkte beim Lesen und Begutachten eines Abstracts vermittelt und der erste kritische Umgang mit wissenschaftlichen Arbeiten sowie das Erteilen eines kritischen, konstruktiven Feedbacks in schriftlicher Form initiiert. Dieser kritische Umgang mit wissenschaftlichen Arbeiten, als zentraler Bestandteil der Arbeit in der Wissenschaft, wird in den Workshops des synchronen Onlineteils des Lehrprojekts aufgenommen und vertieft.

In der vierten Vorbereitungswoche haben die Studierenden die Möglichkeit das erhaltene Feedback zu integrieren und darüber zu reflektieren. Diese Reflexion dient der Sensibilisierung der Studierenden für den dritten Tag der synchronen Onlineveranstaltung in der das Thema des Feedback Gebens und der Umgang mit Feedback nochmals aufgegriffen wird. Die Bearbeitung aller Vorbereitungsaufgaben wird von der Lehrperson begleitet (Eingehen auf Fragen in Foren, Erreichbarkeit via Moodle und e-mail).

 

Synchrone dreitägige Onlinephase

Die synchrone dreitätige Onlineveranstaltung setzt sich aus konzeptreichen Vorlesungen, anwendungsbezogenen Workshops, Q&A Sessions und einer Simulation einer wissenschaftlichen Konferenz (Präsentationen von Studierenden) inklusive Peer Feedback zusammen. In allen Teilen der synchronen Onlinelehre werden die Studierenden aktiv von der Lehrperson eingebunden und gestalten das Lehrprojekt mit. Eine Aufbereitung der Lerninhalte durch Diskurs und praktische Anwendung nehmen hierbei einen hohen Stellenwert ein. In Vorlesungen werden den Studierenden Konzepte zum Lesen und Schreiben eines Artikels an die Hand gegeben, konkrete Beispiele von Forschungsfragen werden von den Studierenden begleitet durch die Lehrperson entwickelt. Des Weiteren wird der Ablauf eines Peer Review Prozesses, sowie ethische und rechtliche Aspekte wissenschaftlicher Publikationen thematisiert. Untermalt werden die forschungsgeleiteten Vorlesungen mit eigenen Erfahrungen der Lehrpersonen in der Arbeit als Wissenschaftler/in, um den Studierenden ein Gefühl für den Forschungsalltag zu geben.

Zu jedem Teil eines wissenschaftlichen Artikels (Title/Abstract, Einleitung, Methoden, Ergebnisse, Diskussion/Conclusio) findet ein separater Workshop statt, dessen Grundlage die in der zweiten Vorbereitungswoche eingereichten anonymisierten Manuskriptteile der Studierenden, darstellen. In jedem Workshop bearbeiten, nach einer kurzen Zusammenfassung der Kernaspekte zum Schreiben des jeweiligen Manuskriptteils durch die Lehrperson, die Studierenden in Kleingruppen (Break out Session) die Manuskriptteile kritisch und stellen eigenverantwortlich Stärken und Schwächen sowie konkrete Vorschläge zur Änderung zusammen, welche im Anschluss in der gesamten Studierendengruppe präsentiert und diskutiert werden.

Der letzte Tag der dreitägigen Onlineveranstaltung widmet sich dem Präsentieren wissenschaftlicher Arbeiten und dem Geben und Erhalten von Feedback. Zunächst werden die Studierenden motiviert ihre Erfahrungen zu den Themen, geleitet durch die Aufgaben der letzten Wochen, zu teilen. Die Lehrperson fasst die wichtigsten Aspekte zum Thema Konferenzpräsentation, Aufgaben eines Session Chair, Feedback Geben und Umgang mit Feedback in Vorlesungen, die durch Beispiele, eigene Erfahrungen und persönliche Tipps bereichert sind, strukturiert zusammen. Im Anschluss wird eine Konferenz simuliert (Session Chairs, time keeping usw.), in der jede Moodle-Gruppe der Vorbereitungsphase, in der die Studierenden bereits gemeinsam an ihren Abstracts gearbeitet haben, die Möglichkeit hat eine Konferenzpräsentation vorzutragen (zielgruppenspezifische Aufbereitung). Der/die Vortragende/r wird nach der Präsentation zur Selbstreflexion ermutigt, anschließend wird jede Präsentation durch Mitstudierende mittels einer bereitgestellten Feedbackform für mündliche Präsentationen (Anregungen zu u.a. Inhalt, Aufbau) evaluiert. Auch hier wird der Ansatz des Peer Assessments verwendet, zum einen als didaktische Strategie für die Bewertung und zum anderen für die Vermittlung des Lerninhaltes des Lehrprojekt. Um jede/n Studierende/n zu Wort kommen zu lassen werden vorab für jede Präsentation Hauptfeedbackgeber/innen festgelegt. Das Feedback wird nach jeder Präsentation gesammelt und diskutiert.

Alle Diskussionen im Lehrprojekt sind studierendengeleitet, die Studierenden übernehmen in einem partizipativen-kooperativen Setting Verantwortung, arbeiten eigenverantwortlich und forschungsgeleitet. Die Lehrperson nimmt eine beobachtende, begleitende Rolle ein. Sie rüstet die Studierenden mit den nötigen Informationen für einen Lernfortschritt aus, initiiert eine Diskussion, ermuntert die Studierenden zur Teilnahme, schaltet sich punktuell ein, um bestimmte Aspekte zu verdeutlichen und fasst nach Bedarf die diskutierten Aspekte der Studierenden strukturiert zusammen, um einen klar definierten Inhalt zu vermitteln.

 

Merkmale des Lehrprojekts

Dieses Lehrprojekt ist

1) Innovativ, da in einer inhaltlichen und didaktischen Verzahnung von asynchronen und synchronen Onlinephasen Länder-, Fach-, Studiengangs- und Niveauübergreifende (nach Bologna) Lehre stattfindet, die die Studierenden einer diversifizierten, internationalen, multikulturellen Studierendengruppe auf ihrem derzeitigen Niveau abholt. Die Heterogenität der Studierendengruppe wird durch die Wahl der verschiedenen diversitätsorientierten Kursaktivitäten genutzt, um die Lernziele zu erreichen.

2) Studierendenzentriert, da es durch aktive Teilnahme und Mitgestaltung durch die Studierende geprägt ist und den individuellen Lernfortschritt der Studierenden unterstützt. Zentral ist hierbei die Arbeit mit und an der eignen wissenschaftlichen Arbeit mittels Diskurses und Peer Assessment (asynchron und synchron). Den Studierenden werden anhand bereitgestellter Unterlagen und Anregungen, Tools an die Hand gegeben an ihrer eigenen Arbeit zu arbeiten und so die Lernziele zu erreichen.

3) Kompetenzorientiert, da Teamfähigkeit und die Fähigkeit der (Selbst-) Organisation und Reflexion geschult werden. Des Weiteren vertiefen die Studierenden durch die Nahe Arbeit an wissenschaftlichen Artikeln ihre Kompetenzen bzgl. selbstständigen, selbstorganisierten und wissenschaftsorientiertes Arbeiten. Während des Diskurses werden soziale Kompetenzen, die Offenheit gegenüber anderer Meinung und der Umgang mit Feedback, die für die Arbeit an der Master- oder Doktorarbeit und die Berufs- und Lebenspraxis, nicht nur in der als Wissenschaftler/in, eine große Bedeutung haben geschult.

4) International orientiert, da es für eine internationale, multikulturelle Teilnehmerschaft mit Teilnehmer/innen aus bisher 15 Ländern (42 % aus Österreich, 67 % DACH, 77% EU und 22% international) konzipiert ist und das Lehrprojekt und die Studierenden durch den Austausch über Ländergrenzen hinweg bereichert werden.

Nutzen und Mehrwert

Aus diesem Lehrprojekt entsteht ein Mehrwert auf Ebenen der 1) Innovation, 2) Studierendenzentrierung, 3) Kompetenzorientierung, 4) Internationalen Orientierung und 5) Constructive Alignment.

 

In diesem Lehrprojekt entsteht ein Mehrwert auf der Ebene der

1) Innovation da individuelle (u.a. fachliche Wissensstände, Sprache) sozialdemografische (Lebenskontext, Erwerbstätigkeit usw.) und hochschulspezifische (Studiengang, Bildungshintergrund, Abschluss) Merkmale der Heterogenität einer Studierendengruppe in der Konzeption und Zielgruppen-Adressierung des Lehrprojekt explizit berücksichtigt werden. Die heterogene, diversifizierte und multikulturelle Studierendengruppe wird nicht als problematisch betrachtet, sondern in ihr wird ein großes Potential und daraus resultierender großer Mehrwert gesehen. In diesem Lehrprojekt erhalten Studierende eine diversitätssensible didaktische Unterstützung beim Erwerb wissenschaftlicher Kompetenz und werden als Teil einer akademischen Gemeinschaft für die Interaktion in einer akademischen Gruppe und als akademisches Individuum gefördert. Die Heterogenität wird mittels didaktisch geeigneter diversitätsorientierter Methoden (u.a. asynchrone e-Learning Elemente, Peer Assessment, Peer Beratung, Diskurs) erfolgreich genutzt, so dass das Lehrprojekt, Studierende und Lehrperson durch diese bereichert werden. Dies sowohl um die Lernziele zu erreichen als auch um Handlungskompetenzen zu schulen.

 

Des Weiteren entsteht ein Mehrwert auf Ebene der

2) Studierendenzentrierung, da im Mittelpunkt des Lehrprojekts der/die Studierende einer heterogenen, diversifizierten, multikulturellen Studierendengruppe steht. Studierende werden an der Konzeption und Durchführung der Lehrprojekten aktiv beteiligt, sie werden mit Tools ausgerüstet, um die Arbeiten anderer und ihre eigene Arbeit kritisch zu beleuchten. Während dieses Prozesses entwickeln die Studierenden immer mehr und mehr ein Gespür dafür was eine gute wissenschaftliche Arbeit ausmacht und was die Arbeit in der Wissenschaft mit sich bringt. Die Studierenden lernen von- und miteinander, hierbei nimmt die Lehrperson eine begleitende Rolle an und dient als Vermittlungsinstanz zwischen Lernenden, Ziel und Inhalt.

Ferner haben die Studierenden haben die Möglichkeit ihr eigenes Lerntempo zu wählen. In der vorbereitenden asynchronen Onlinephase werden die Studierenden langsam und schrittweise an die Denkweise beim Umgang mit wissenschaftlichen Arbeiten herangeführt. Dieses Wissen wird während der Vorbereitungsphase und vertiefend im synchronen Onlineteil des Lehrprojekts aufgegriffen an Arbeiten anderer angewandt und letztlich an der eigenen Arbeit umgesetzt. Sowohl in der asynchronen als auch in der synchronen Onlinephase wird die Interaktion zwischen den Studierenden und mit der Lehrperson stetig durch die Lehrperson motivierend gefördert. Studierenden haben jederzeit die Möglichkeit Fragen zu stellen, auf die die Lehrperson zuverlässig eingeht. Studierende werden dort abgeholt, wo sie stehen.

 

Außerdem entsteht ein Mehrwert auf der Ebene der

3) Kompetenzorientierung, da Kompetenzen wie Teamfähigkeit, (Selbst-)Organisation, (Selbst-) Reflexion und Selbstmonitoring geschult werden. Es werden kooperative Lernräume geschaffen, die Unterschiedlichkeit der Gruppe wird durch die Studierende so genutzt, dass diese das Lernen fördert, das gemeinsame Lernen wird als eine soziale Aktivität betrieben. Durch die nahe Arbeit an und mit wissenschaftlichen Manuskriptteilen mit zeitgleicher Ausstattung der Studierenden mit Werkzeugen (konzeptreichen Vorlesungen und Vorlesungsvideos und Q&A Sessions) wird selbstständiges, selbstorganisiertes und wissenschaftsorientiertes Arbeiten geschult. Kompetenzen die zum einen essentiell für das Schreiben einer potentiell anstehenden Master/Magister- oder Doktorarbeit oder eines wissenschaftlichen Artikels und zum anderen für die Berufs- und Lebenspraxis sind.

 

Auf der Ebene der

4) Internationalen Orientierung entsteht ein Mehrwert, da das rein online ausgerichtete Lehrprojekt für sowohl Studierenden als auch die Lehrperson eine zeitliche und örtliche Unabhängigkeit schafft. Dies ermöglicht eine internationale Teilnehmerschaft über verschiedene Zeitzonen hinweg. Studierende mit multikulturellem Hintergrund kommen zusammen, welches die Diskussionen bereichert. Durch das Onlinekonzept und die Wahl der verschiedenen diversitätsorientierten Kursaktivitäten wird eine Heterogenität der Studierendengruppe genutzt und der individuelle Lernfortschritt der Studierenden unterstützt. Auch ist das Lehrprojekt in diesem Format gut mit dem Beruf und Familie vereinbar.

Für die Lehrperson liegt der Reiz und der Mehrwert des online Unterrichtes darin, die Studierenden zu aktivieren und eine Umgebung zu schaffen, die eine Interaktion und fruchtbare Diskussion zustande kommen lässt. Nicht nur die Studierenden untereinander, sondern auch die Lehrperson profitiert von der internationalen, multikulturellen Studierendengruppe mit verschiedenen beruflichen Hintergründen. Verschiedene Perspektiven und Erfahrungswerte der Studierenden regen Diskussionen an und bereichern diese nicht nur auf inhaltlicher Ebene. Durch den Einsatz von Peer Assessment und Gruppenarbeit bereits in der asynchronen Onlinevorbereitung wird die Hemmschwelle sich einzubringen und zu beteiligen herabgesetzt, so entsteht schon in der Vorbereitung ein Miteinander und die Studierenden erkennen wie wichtig für die eigene Entwicklung gegenseitiges Feedback ist und dass nur gemeinsam die wirklich guten wissenschaftliche Arbeiten entstehen. Durch das gegenseitige Kennenlernen und das Herabsetzen der Hemmschwelle zur Beteiligung in der Onlinevorbereitung treffen in der synchronen Onlinephase keine Fremden mehr aufeinander, die Stimmung ist kollegial und kommunikativ. Die Studierenden sind bereits innerlich auf einen regen Austausch eingestellt und haben bereits erkannt, wie wichtig ihre eigenen Beiträge für die Arbeit anderer ist. Diese Stimmung wird in der synchronen Onlinephase genutzt, um tiefer in die Materie einzusteigen und noch detaillierter und konkreter an Manuskriptteilen zu arbeiten, während der konzeptreichen Vorlesungen und Q&A Sessions Fragen zu stellen und so die Lernziele zu erreichen.

 

In diesem Lehrprojekt werden die didaktische Gestaltung der Lehre und die damit verbundenen Studierendenaktivitäten und der Leistungsnachweis im Sinne des

5) Constructive Alignements explizit aufeinander abgestimmt. Die Lehrperson begleitet die Studierenden auf ihrem Weg des wissenschaftlichen Arbeitens und rüstet sie mit Werkzeugen aus, um diesen Weg erfolgreich zu meistern. Den Studierenden wird im Laufe der Veranstaltung klar, dass es sowas, wie einen ‚perfekten‘ Abstract oder ein ’perfektes‘ Paper nicht gibt, es aber sehr wohl gewisse Aspekte gibt, die eine gute wissenschaftliche Arbeit ausmachen. Gemeinsam werden Manuskriptteile bearbeitet und verbessert, dieser Prozess spiegelt die Arbeit in der Wissenschaft wider. Eine Bewertung der Studierenden in Form einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung findet nicht statt, der Mehrwert für Studierenden liegt hier darin, dass sie nicht einer typischen, oft stressigen Prüfungssituation ausgesetzt sind. Studierende, die sich einbringen, im Forum asynchron online und während der synchronen Onlinephase und den Willen zeigen die eigene Arbeit zu verbessern, die gegebenen strukturellen Elemente und wichtigen Aspekte mitnehmen und versuchen an der eigenen Arbeit und den Arbeiten anderer umzusetzen und so dem gegebenen Weg des Kurses folgen, absolvieren die Lehrveranstaltung positiv.

Nachhaltigkeit

Das Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE’ als integraler Bestandteil des HTADS Programms der UMIT TIROL und drei Masterstudiengängen sowie dem Doktorats Programm der UMIT TIROL wird längerfristig fortgesetzt und jährlich im Sommersemester angeboten. Auf Grundlage der umfangreichen und durch das Erlernte im Kurs sehr konstruktiven Kursevaluationen der Studierenden wird das Lehrprojekt stetig angepasst und verbessert. So wurde bereits auf Anregung der Studierenden die Anzahl und Länge der Workshops gesteigert und Vorlesungen in die Onlinevorbereitungsphase ausgelagert, um der Nachfrage eines vertieften, praktischen Einblicks in die Arbeit mit und an wissenschaftlichen Arbeiten gerecht zu werden.

 

Das hier vorgestellte Lehrkonzept ist auf andere Lernprojekte übertragbar. Dies wird wie folgt begründet:

1) Das Lehrkonzept ist länderübergreifend und wurde bereits im beschriebenen Setting zwei Mal erfolgreich durchgeführt und findet im Mai 2022 wiederholt statt. Die Teilnehmer kamen bisher aus 15 Ländern von fünf Kontinenten, darunter neben Teilnehmer/innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auch Teilnehmer/innen aus Malaysien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien, Kenia, Südkorea und Kanada.

2) Das Konzept des beschriebenen Lehrprojekts wurde bereits auf eine weitere Veranstaltung erfolgreich übertragen. Diese Lehrveranstaltung ‚Wissenschaftlichen Arbeiten‘ findet im 2. Semester an einem Tag im Rahmen eines Pflichtmoduls im Magister Gesundheitswissenschaften der UMIT TIROL statt. In dieser Veranstaltung wird den Studierenden ein Einblick ins wissenschaftliche Arbeiten gegeben. Die Studierenden haben die Möglichkeit ihre Kenntnisse durch die Wahl des Wahlpflichtmoduls und hier vorgestellten Lehrprojekts ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE‘ im 3. Semester zu vertiefen. Auch diese Lehrveranstaltung gliedert sich in eine asynchrone online Vorbereitungsphase (individuelles Selbststudium inkl. Arbeitsauftrag in Gruppen) und eine synchrone online Veranstaltung und ist durch deren enge inhaltliche und didaktische Verknüpfung sowie den stark studierendenzentrierten, partizipativ-kooperativen Ansatz geprägt. Die nominierte Lehrperson erhielt für diese Lehrveranstaltung den Lehrepreis (3. Platz) der UMIT TIROL mit Begründung, dass ‚das eingereichte Lehrkonzept ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche Kombination von asynchronen und synchronen Lernelementen ist. Die verschiedenen Kursaktivitäten sind sinnvoll gewählt und sehr gut auf die klar definierten Lernziele abgestimmt. Durch die Nutzung zahlreicher verschiedener Kommunikationskanäle wird zudem trotz des teils asynchronen Kursformats ein hoher Grad an Interaktion zwischen Studierenden und Lehrperson gewährleistet. Die Veranstaltung demonstriert eindrücklich, dass auch im distance learning auf hohem Niveau unterrichtet werden kann.‘

3) Die vermittelten Kenntnisse, der Grundsätze des wissenschaftlichen Schreibens, des Aufbaus und Funktion der Elemente eines wissenschaftlichen Manuskripts, des Peer Review Verfahrens und der ethischen Fragen bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind grundsätzlich fachübergreifende gültig.

4) Das Konzept des Lehrprojekts ist Studiengangs- und Niveauübergreifend, da es bereits erfolgreich für Studierende in Master- und Doktorats-Studiengängen, sowie auch für Teilnehmer/innen öffentlicher Einrichtungen und Mediziner/innen und Angehörige anderer Gesundheitsberufe angewandt wurde. Die Heterogenität im Niveau wird im Lehrprojekt mittels didaktischen Einsatzes von Diskurs und Peer Assessment genutzt, so dass alle Studierenden voneinander und vom Lehrprojekt profitieren. Anhand der gewählten didaktischen Ansätze können die Teilnehmer/innen ihr eigenes Lerntempo wählen und auf ihrem derzeitigen Wissensstand abgeholt werden.

5) Neben Fachkompetenzen werden in diesem Lehrprojekt auch Selbstkompetenz (z.B. Selbstmanagement), Methodenkompetenz (z.B. Anwendung von Sprache, Lern- und Arbeitsstrategien) sowie Sozialkompetenz (u.a. Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit) gefördert. Die im Lehrprojekt geschulte Handlungskompetenz befähigt Teilnehmer/innen sich, in diversen anderen Situationen (beruflich, gesellschaftlich und privat) und anderen Lehrprojekten, sachgerecht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.

Aufwand

Das Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing‘ wird seit 2019 als Blended Learning Veranstaltung jährlich im Wintersemester angeboten. 2020 wurde die hier vorgestellte ‚Scientific Reporting and Writing - ONLINE‘ im reinen Onlineformat konzipiert, um eine räumliche und zeitliche Unabhängigkeit zu gewährleisten und so internationalen Interessenten eine kostengünstigere Teilnahme zu ermöglichen. Die rein online basierte Veranstaltung wird jährlich im Sommersemester angeboten. Beide Veranstaltungen sind Teil des HTADS-Programms der UMIT TIROL und sind für Studierende des Master Public Health, Master Medizinische Informatik und Magister Gesundheitswissenschaften und Doktorats-Studierende der UMIT TIROL und anderer Universitäten, sowie international öffentlich (akademische Einrichtungen, Forschungsinstitute und gesundheitspolitische und Healthcare-Organisationen) zugänglich.

Im Vergleich zum Blended Learning Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing‘ werden für das ‚Scientific Reporting and Writing - ONLINE‘ Lehrprojekt weniger zeitliche und personelle Ressourcen benötigt. Die Organisation des Lehrprojektes ist weniger aufwendig, da zum Beispiel eine Raumnutzung an der UMIT TIROL ist nicht nötig ist, kein Catering/Verpflegung am dreitägigen Blockteil des Kurses organisiert werden muss, den Studierenden keine Hotels reserviert werden müssen und die Organisation eines Social Events am Abend einer der Blocktage entfällt. Auch ist der ‚Scientific Reporting and Writing - ONLINE‘ kostengünstiger, sowohl für die Organisatoren aus den oben genannten Gründen und als auch für die Teilnehmer/innen, da diese keine Anreise und Unterkunft zahlen müssen.

Ein zeitlicher Mehraufwand für die rein online basierter Veranstaltung ergibt sich für die Lehrperson in der Vorbereitung des Lehrprojekts und Begleitung der Studierenden während des Kurses. Das Lernkonzept des ‚Scientific Reporting and Writing - ONLINE‘ Lehrprojekts ist stärker von Workshops geprägt als das Blended Learning ‚Scientific Reporting and Writing‘ Lehrprojekt. Diese Workshops werden von der Lehrperson vorbereitet, indem sie aus den in der zweiten Vorbereitungsaufgabe eingereichten Manuskripteilen der Studierenden geeignete Manuskriptteile der Studierenden auswählt und aufbereitet. Dies erfordert einen gründlichen Review und Aufbereitung entlang der Lernziele des Lehrprojekts von je nach Teilnehmerzahl über 35 Manuskriptteilen durch die Lehrperson. Auch die Begleitung der Studierenden, während der asynchronen Onlinephase durch die Lehrperson erfordert zeitliche Ressourcen.

Positionierung des Lehrangebots

Das englischsprachige, rein online basierte Lehrprojekt ‚Scientific Reporting and Writing – ONLINE‘ (5 ECTS) ist Teil des “Continuing Education Program on Health Technology Assessment & Decision Sciences (HTADS)” Programms der UMIT TIROL und ist für Studierende des Master Public Health, Master Medizinische Informatik und Magister Gesundheitswissenschaften und Doktorats-Studierende der UMIT TIROL und anderer Universitäten, sowie international öffentlich (u.a. akademische Einrichtungen, Forschungsinstituten und Healthcare-Organisationen) zugänglich. Folgende Zielgruppen profitieren von diesem Lehrprojekt: 1)Studierende, die ihre Kenntnisse im wissenschaftlichen Schreiben und Präsentieren strukturiert vertiefen wollen, 2)Angehörige von Gesundheitsberufen, die Ergebnisse ihrer Studien in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und 3)Teilnehmer/innen öffentlicher Einrichtungen, die Ergebnisse fach- und publikumsgerecht aufbereiten wollen. Die Zielgruppe umfasst somit ein heterogenes Feld.

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur
Ansprechperson
Dr. Lára Rún Hallsson, MPH
Institut für Public Health, Medical Decision Making und HTA, Department für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment
Nominierte Person(en)
Dr. Lára Rún Hallsson, MPH
Institut für Public Health, Medical Decision Making und HTA, Department für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment
Themenfelder
  • Flexibel Studieren
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Internationalisation@home
  • Digitalisierung
  • Rund ums Prüfen
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften