"EverythinK will be allWrite!" - Schreibdenkend intersubjektive Lernprozesse im Modul "Systemisches Arbeiten" gestalten und bewerten

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Als 2020 das Modul "Systemisches Arbeiten" virtuell durchgeführt wurde, erlebte der Dozierende die Kooperation mit den Studierenden als äußerst input- und produktionsorientiert. Die Studierenden zeigten durch ihre Verhaltensweisen, dass sie Inhalte präsentiert bekommen wollen, um die Aufgabenstellungen für schriftliche Einreichungen so rasch wie möglich zu erledigen. Das Hochschulgesetz §9 (HG, 2005) fordert aber: die "Befähigung zur verantwortungsvollen Ausübung von pädagogischen Berufen durch entsprechende Schul- und Berufspraxis sowie durch wissenschaftlich-berufsfeldbezogene Forschung und Lehre" (HG, 2005, §9).

In diesem Projekt wird nicht nur über die Prinzipien der existenziellen Pädagogik (Waibel & Wurzrainer, 2015) und der systemischen Pädagogik (Mosell, 2016) gelehrt, sondern diese werden direkt in der Hochschullehre konsequent umgesetzt. Die geforderte Professionalisierung braucht die Erweiterung des Wissens- und Erfahrungshorizonts durch Wechselwirkungen mit einem persönlichen Wertesystem, einer realistischen und auftragsgemäßen Vision (SchOG §2, Auftrag und Zielbild der Bildung) und einer fundierten Strategie im Umgang mit der eigenen Leistung und dem gezeigten Verhalten hin zur Selbstführung.

Die aktive Beteiligung, eine reflektierte Bezogenheit zu den Inhalten und die konsequente Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernprozess und der persönlichen Haltung werden angestrebt. Über die Methoden des Schreibdenkens (Scheuermann, 2016), des systemischen Fragens und durch eine bewusste Verteilung von Selbst- und Gruppenlernphasen werden Feedback- und Interaktionsprozesse entwickelt, welche die Zielrichtung (HG, 2005, §9), die individuelle Ausdauer und Anstrengung (Webers, 2015, S. 95f) begünstigen und sowohl die Selbstlern- als auch die Selbsteinschätzungskompetenz stärken.

 

Referenzen

Mosell, R. (2016). Systemische Pädagogik: ein Leitfaden für Praktiker. Pädagogik. Weinheim: Beltz.

Scheuermann, U. (2016). Schreibdenken: Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen und vermitteln (3., durchgesehene Auflage). Verlag Barbara Budrich.

Waibel, E. & Wurzrainer A. (2016). Motivierte Kinder - authentische Lehrpersonen Einblicke in den Existenziellen Unterricht. Juventa Verlag.

Webers, T. (2015). Systemisches Coaching: psychologische Grundlagen. Wiesbaden: Springer.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Projekt beschreibt die Umsetzung eines Lernmodells in der Hochschullehre über die Methoden des Schreibdenkens und den Ansätzen der existenziellen und systemischen Pädagogik. Die Studierenden werden kontinuierlich im personalisierten Lernprozess unterstützt, um die Einschätzung der eigenen Leistungen und Verhaltensweisen zielorientiert zu beschreiben und für den weiteren persönlichen Professionalisierungsprozess nutzbar zu machen. Dadurch wird koevolutionär und explorativ ein erlebbares Interaktionsmodell in der Hochschullehre und für die weitere pädagogische Praxis geschaffen, das für die Ausübung der weiteren pädagogischen Profession zur Orientierung und zur Weiterentwicklung des persönlichen Lern- und Leistungsverständnisses beiträgt.

Inhalte werden nicht durch den Dozierenden "belehrend" vermittelt, sondern es wird in antizipierenden und selbsttätigen Aneignungsphasen und verteilten Gruppen- und Einzelarbeiten permanent interagiert. Unterschiedliche Sichtweisen und Haltungen der Lernenden und Lehrenden werden transparent visualisiert und als anpassbare "Landkarten" verwendet. Dabei wird nicht auf die Kompetenz des Abschlusses von Lerninhalten und der Abgabe der Einreichungen fokussiert, sondern die Stärkung der Anschluss- und Unterscheidungskompetenz der Studierenden im konsequenten Feedback- und Entwicklungsprozess in den Blick genommen und ein prozessorientiertes Leistungsbeurteilungskonzept hervorgebracht.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The project aims to implement a learning model in higher education teaching through the methods of “Schreibdenken” (using the process of writing to learn and think in a new way) and the approaches of existential and systemic pedagogy. The students are continuously supported through the personalised learning process. This focuses on assessing their performance and behaviour in a goal-oriented way for further application to their personal professionalisation process and progress. By design this exercise produces an experienceable interaction model developed in and for pedagogical practices. The students shall gain a deeper understanding of the personal learning and performance process for their professional career in pedagogics.

The skills and knowledge will be established through independent literature study and further actively practiced through individual and group exercises. Different perspectives and attitudes of learners and teachers are visualised transparently and used as adaptable "maps". This project does not focus on the competence of completing the learning content or the submissions of work and exercises, rather individual skills of the students are assessed and built upon. Consistent feedback and development inputs should lead to connection and discernment competences. The outcome is then analyzed through a process-oriented appraisal concept.

Nähere Beschreibung des Projekts

Wie können systemische Unterrichtssettings in der Hochschullehre als Modell gestaltet und erfahrbar gemacht werden, damit die pädagogische Professionalität gestärkt wird?

Welche Struktur, Aufgabenstellung und Kommunikation brauchen Studierende, um eine Bezogenheit zu den Inhalten und Prozessen einer Lehrveranstaltung bzw. eines Moduls aufzubauen?

 

1 ORGANISATIONSRAHMEN

Das eingereichte Projekt unterscheidet sich von anderen Hochschullehreprojekten auch dadurch, dass es zwar einen Anfang (2019) aber kein (beabsichtigtes) Ende impliziert und startete 2019. Ein Ende ist nicht beabsichtigt. Das Projekt achtet im Wesentlichen "nur" auf die Qualität, den Prozess und die (Aus-)Wirkungen der Lehre mit variablen thematischen Inhalten aber konkreten pädagogischen Haltungen achtet.

1.1 Orientierung und Ziele

Zwei Wochen vor der ersten Lehrveranstaltung werden auf der Lernplattform Moodle strukturelle Inhalte über Videos, Textfelder, Miro-Boards und einem interaktiven Formular transparent gemacht. Damit ist für die Studierenden eine Orientierung über die Inhalte und Lernziele (Curriculum), den Organisationsrahmen und Ablauf der einzelnen Lehrveranstaltungen, Informationen zum Dozenten und über die Modul- und Leistungsanforderungen in einem interaktiven Formular zur Leistungsreflexion- und Selbsteinschätzung freigegeben.

1.2 Experimenteller und personalisierter Austausch

Zahlreiche optionale Experimente (Individuelle persönliche Stärken verstehen, Forum: "Was tun wenn - Liste", Mini-Coachings, ...) werden auf der Moodle-Plattform angeboten, diese nützen die Studierenden zur individuellen Vertiefung und werden von ihnen über Foren und Glossare interaktiv vorangetragen.

1.3 Vereinbarungen treffen

In der ersten Lehrveranstaltung in Zoom werden mit den Studierenden Herangehensweisen vereinbart, wie eine gelingende Zusammenarbeit gestaltet werden kann und die personalisierte Interaktion mit dem Dozenten und den Kommiliton:innen organisiert wird.

2 LERN- UND LEHRVERSTÄNDNIS UND METHODEN

Der Aufmerksamkeitsfokus der inhaltlichen Beschreibungen liegt in den lernorientierten Fragen:

- Was kennen Sie schon?

- Wie könnte das Bekannte mit dem Neuen zusammenhängen und in Verbindung gebracht werden?

- Was vermuten Sie?

- Wie argumentieren Sie?

- Was könnte anders sein und wie unterscheiden sich diese?

2.1 Think-Pair-Share und Schreibdenken

Im Moodle-Kursraum finden die Studierenden ein Journal 'Individuelles Logbuch'. Darin 'schreibdenken' sie und erhalten direktes Feedback vom Dozierenden.

„Schreibdenken ist eine schriftliche Denk- und Lernmethode, die dabei hilft, sich nach innen zu wenden und dort konzentriert an die innere Sprache die eigene Gedanken- und Gefühlswelt anzuknüpfen." (Scheuermann, 2016, S. 11)

Über diesen Schreibprozess strukturieren die Studierenden die Gedanken, reflektieren ihre pädagogische Haltung und suchen Unterschiede in ihren Denkmustern. Der Schreibprozess beginnt mit dem "Schnellschreiben" von momentanen Gedanken über einen Zeitraum von ca. fünf Minuten, dem ein Überarbeiten folgt und in 'Kernsätzen' mündet. So entsteht nach einigen Durchgängen von "Gedanken- und Fokussprints" (Scheuermann, 2016) ein fundierter persönlicher Text.

Für viele Studierende ist diese Herangehensweise neu, unterscheidet sich vom Bekannten, erfordert Überwindung und Mut und schafft in und zwischen den Lehrveranstaltungen eine Atmosphäre ernsthafter Leichtigkeit und inhaltlicher Aufmerksamkeit.

2.2 Direktes Feedback und Mini-Coaching

Der Feedback-Dialog startet mit individuellen systemischen Fragestellungen, die zum weiteren Schreibdenken, zur Selbstorganisation und zur bewussten Unterschiedsbildung (Spencer-Brown, 1999) von Beschreibung motivieren sollen:

Wie gehen wir damit (Ihre Meinung, Beobachtung, Ausführung, ...) um?

Was wird anders (Unterscheidung) sein, wenn Sie einen nächsten Schritt hin zu mehr XY (Klarheit, Inhalt, Kompetenz, ...) gemacht haben werden?

Die Studierenden präsentieren in den Lehrveranstaltungen ihren Kommiliton:innen in wechselnden Dialogen ihre Ausarbeitungen zur Mitarbeit, zum Prozess und zum 'Individuellen Logbuch'. Die Komplexität der Perspektiven des Feedback-Prozesses steigt dadurch weiter. Hierbei wird wechselseitig gelernt und die Relevanz des Feedbackgebens und -nehmens verdeutlicht.

In der Lehrveranstaltung führen die Studierenden auch strukturierte evolutionäre Mini-Coachings (Meier, 2016, S. 43ff), in denen sie individuelle Herausforderungen lösungsorientiert beleuchten. Alle relevanten Beobachtungen werden in das "Individuelle Logbuch" schreibdenkend übertragen.

In den einzelnen Lehrveranstaltungen und den Zeiten dazwischen erfordern diese Denk- und Lernstrategien eine konsequente persönliche (Neu-)Ausrichtung der Studierenden und damit eine personalisierte Interaktion durch konsequentes direktes Feedback mit dem Dozierenden.

2.3 Wissenschaftliche Literatur - Arbeiten mit Unterscheidungen

Der bewusste Prozess der Unterscheidung im Umgang mit den Inhalten der Literatur prüft die Inhalte für die Funktion der Buchpräsentation dahingehend, wie sie zu den eigenen Ideen und Vorstellungen passen und wie diese konkret in der Praxis eingesetzt werden können. Weiters werden die Themen daraufhin untersucht, welche offenen Fragen sie beantworten und wie sie zu anderen Themenfeldern in Verbindung stehen. Besonders wird auf das 'Neue' in der Auseinandersetzung geachtet und welche Fragen zusätzlich dabei entstehen.

Nachdem sich die Studierenden in 4er- bis 5er-Gruppen mit dem Buch 'unterscheidend' beschäftigt und Schlussfolgerungen gezogen haben, vereinbaren sie mit dem Dozierenden einen ca. eineinhalbstündigen Termin außerhalb der Lehrveranstaltungen, um methodisch-didaktisch vorzubereiten, wie sie und ihre Kommiliton:innen den Fokus auf die Bezogenheit zur Wechselwirkung von Theorie, Empirie und Praxis legen können.

Nach der plenaren Bearbeitung dieser Gruppenerkenntnisse wechseln die Studierenden interessensgeleitet in Breakoutsessions, tauschen sich dort zu offenen Fragen aus und dokumentieren diesen Prozess.

Eine interaktive und effektive Form der Inhaltserarbeitung wird mit der Methode 'Rasende Reporter' (Hankovszky, 2016) eingesetzt. Dieses Tool wurde vom Dozierenden für die virtuelle Lehre angepasst, indem mit Formularen, Frageeingaben und einem öffentlichen Glossar gearbeitet wird: Die Studierenden entscheiden sich für eine Fragestellung oder erstellen selbst ein Thema und übernehmen dafür die Patenschaft. Sie interviewen in dynamischen Zweiergesprächen ihre Kommiliton:innen und erstellen mit den gesammelten Antworten einen Glossareintrag. Alle Glossareinträge erhalten durch die Kommiliton:innen untereinander Feedback und weiterführende Fragen werden gestellt.

3 LEISTUNGSBEURTEILUNG

Ab der dritten Lehrveranstaltung schätzen die Studierenden ihre individuellen Leistungen auf den Ebenen der transparenten Mitarbeit, der schriftlichen Einreichungen, des systemischen, evolutionären Coachings und der Präsentation der gewählten wissenschaftlichen Literatur regelmäßig ein: Dies erfolgt über ein interaktives Formular auf Moodle, wobei die Einschätzung basierend auf einer Skala zwischen eins und acht, auf der acht 'sehr positiv' und eins das Gegenteil davon bedeutet.

3.1 Finale Leistungseinschätzung vor dem Abschluss des Moduls

Die Einträge aus dem Logbuch werden verdichtet, mit den Inhalten aus der Lehrveranstaltung und den Buchpräsentationen in Verbindung gebracht und daraus die beiden schriftlichen Einreichungen 'Grundlinien meiner pädagogischen Professionalität' und die 'Analyse eines systemischen Beratungsgesprächs' erstellt. In diesem Prozess gewinnt die Selbsteinschätzung noch mehr Bedeutung vor der Fremdbewertung.

3.2 Nicht BEGRÜNDEN sondern UNTERSCHEIDEN

Die darauffolgenden Einschätzungen beschreiben nicht die kausale Erklärungen der gewählten Werte, sondern jene des Unterschieds in der Leistungseinschätzung: Bewerten Studierende eine Leistung mit 6 Punkten, wird nachgefragt, woher sie erkennen, dass es nicht mehr der Wert 5 und noch nicht 7 Punkte sind. Diese Unterschiedsbeschreibung führt wiederum zu einer "tieferen" Auseinandersetzung mit dem Lernprozess, als die Analyse des gewählten Wertes (meist mit der Beschreibung: Ich gebe mir 6 Punkte, weil ...) Es zeigt sich in den schriftlichen Einreichungen, dass sich dadurch ein fundiertes Leistungsverständnis hin zu mehr Einschätzungs-, Bewertungs- und Beurteilungskompetenzen und die Abkehr vom Selektionsparadigma der Beurteilung stärken lässt

3.3 Schriftliches Feedback, Beurteilung und individuelle Besprechung

Die Studierenden erhalten nach Abschluss des Moduls vom Dozierenden ein mehrseitig ausformuliertes Feedback zur gezeigten Leistung mit den individuellen Leistungsaufzeichnungen, Beobachtungen, Einschätzungen und der finalen Leistungsbeurteilung (Note), mit der Bitte, dieses Feedback kritisch zu prüfen und dem Angebot, die Beurteilung nochmals persönlich zu besprechen. Dadurch wird der Weg vom persönlichen Wahrnehmen hin zum strukturierten Denken, über das intersubjektive Einschätzen und Bewerten visualisiert. Diese Struktur schafft die Basis für die transparente (Fremd-)Beurteilung durch den Dozierenden.

 

Referenzen

Hankovszky K. (2016). Reporter - alle sind gefragt!. In Röhrig, P. (2016). Solution-Tools: die 60 besten, sofort einsetzbaren Workshop-Interventionen mit dem Solution-Focus. 6. Auflage. Edition Training aktuell. Bonn: ManagerSeminare Verlags GmbH, 2016.

Meier M. (2016). Mini-Coaching mit Maxi-Wirkung. In Röhrig, P. (2016), Solution-Tools: die 60 besten, sofort einsetzbaren Workshop-Interventionen mit dem Solution-Focus. 6. Auflage. Edition Training aktuell. Bonn: Manager-Seminare Verlags GmbH, 2016.

Pörksen, B., & Von Foerster, H. (Hrsg.). (2008). Die Gewissheit der Ungewissheit: Gespräche zum Konstruktivismus (2. Aufl.). Carl-Auer-Verl.

Spencer-Brown, G., & Wolf, T. (1999). Laws of form =: Gesetze der Form (2. Aufl). Bohmeier.

Scheuermann, U. (2016). Schreibdenken: Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen

und vermitteln (3., durchgesehene Auflage). Verlag Barbara Budrich.

Nutzen und Mehrwert

- Reflexion

Die Studierenden werden darin begleitet, sich aus der Fülle von (theoretischen und praktischen) Modellen für jene Ansätze individuell zu entscheiden, die ihnen persönlich nach kritischer Prüfung günstig erscheinen, um dem Bildungsauftrag der Österreichischen Schule im Sinne des ethischen Imperativs Heinz von Foersters "Handle stets so, dass weitere Möglichkeiten entstehen." (Foerster, 1985) nachzukommen.

- Wechselbeziehungen statt Analysen

Die Studierenden lernen nicht von einer Methode oder über eine Theorie, sondern erleben Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten, die sie im ihrem Beruf dabei unterstützen, in herausfordernden Situationen, einen wirkungsvollen Umgang mit Wechselbeziehungen (z. B.: Lernende - Lehrpersonen - Inhalte) zu nutzen.

- Selbstkompetenz

- Modell für die Verantwortlichkeit für den eigenen Lernprozess

- Skalenarbeit

Die Arbeit mit Skalen wird im Modul auf verschiedene Art und Weise eingeübt. Dies ermöglicht auch bei anderen Projekten einen anderen Zugang mit "nicht trivialen Systemen" zu arbeiten. Der Weg vom "entweder oder" zum "sowohl als auch" wird vertrauter und häufiger gewählt.

- Fachübergreifende Kompetenzen

Aus der systemischen Perspektive können alle Prozesse beschrieben und daher fächerübergreifende Kompetenzen gestärkt werden, da sowohl Themen des wissenschaftlichen Arbeitens, der Bildungswissenschaften, der Unterrichtsentwicklung, der Schulentwicklung usw. aufgegriffen und näher beleuchtet werden.

- Wissenschaftliches Arbeiten

Im wissenschaftlichen Arbeiten kann die im Modul angewendete Form der anderen Beschäftigung mit Literatur hilfreich werden und auch die Erkenntnis, dass jede Beobachtung eine Entscheidung der Beobachtenden erfordert und somit eine "Wissenschaft der ersten Person" (Gendlin et al., 2008) impliziert.

 

Referenzen

Von Foerster, H., & Köck, W. K. (1985). Sicht und Einsicht: Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie. Vieweg.

Gendlin, E. T., & Wiltschko, J. (2008). Focusing und Philosophie: Eugene T. Gendlin über die Praxis körperbezogenen Philosophierens. Facultas.

Nachhaltigkeit

- Übertragbarkeit

Diese Form der Hochschullehre lässt sich in allen Fachrichtungen einsetzen bzw. übertragen.

- Nachhaltigkeit

Ist der Perspektivenwechsel geglückt, sind die Wahrscheinlichkeiten hoch, ihn in unterschiedlichen pädagogischen Situationen gewinnbringend anzuwenden.

- Heterogenität / Diversität

Die Vielfalt der Zugänge und Persönlichkeiten wird nicht nur berücksichtigt, sondern dadurch genutzt, dass bestehende Unterschiede als Lernchancen gewürdigt werden.

- Weiterentwicklung

Das Projekt wird mit den Fragestellungen:

- Wie sehen die konkreten Umsetzungen in realer Präsenz aus?

- Wie können die Buchpräsentation noch themenspezifischer und fokussierter werden?

- Wie kann das Konzept mit gleichbleibenden Pro- und Reflexionsgruppen zwischen den Lehrveranstaltungen an Wirksamkeit gewinnen?

- Wie kann mit anderen Gruppen oder Institutionen während des Moduls kooperiert werden?

weiterentwickelt.

Aufwand

Vorbereitung des Projekts - ca. 120 Stunden

Der Aufwand ist mit keinen weiteren materiellen Ressourcen, sondern mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand des Dozierenden verbunden. Für die Erstellung des Konzepts mit der Auswahl der relevanten und möglichen Inhalte, die Erstellung der Erklärvideos und des Moodlekursraumes ist mit ca. 120 Arbeitsstunden zu rechnen.

 

Projektdurchführung - ca. 2 Stunden pro Studierende:r

Die konsequente Prozessbegleitung über das 'Individuelle Logbuch' und das Feedback beim Schreibdenken brauchen Zeit: Für das Lesen der Einträge, das Beantworten, Stellen von Impulsfragen, der individuellen Bewertung und dem weiteren Austausch inkl. Sprechstunden und Vorbereitungsgesprächen kann mit einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von ca. zwei Stunden pro Studierendem:r über das gesamte Modul gerechnet werden. Auch die Leistungsbeurteilung benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit, da jede:r Studierende eine personalisierte E-Mail erhält und in der Leistungsrückmeldung der Lernprozess, einzelne Beobachtungen, Auffälligkeiten und auch die schlussendliche Leistungsbeurteilung rückgemeldet wird.

Positionierung des Lehrangebots

Das Curriculum für das Masterstudium Lehramt Primarstufe - Bildungswissenschaften (PHT, 2018) sieht im Ausmaß von 5 ECTS das Modul "Systemisches Arbeiten" verpflichtend vor. Dieses setzt sich aus den Teilmodulen "Grundlagen, Modelle und Konzepte systemischer Pädagogik" (3 ECTS) und "Techniken und Methoden systemischen Arbeitens" (2 ECTS) zusammen. Das gesamte Modul umfasst 6 bis 7 geblockte Lehrveranstaltungen mit insgesamt 36 Unterrichtseinheiten und ca. 90 Stunden Workload mit virtueller Begleitung zwischen den Präsenzphasen.

Die Lehr- und Lernmethoden sind mit "Seminaristisches, kooperatives, personalisiertes sowie webbasiertes Arbeiten in diversitätssensiblen Lernarrangements" ausgewiesen. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden die Lehrveranstaltungen ausschließlich virtuell über Zoom und begleitet mit Moodle durchgeführt.

Die Leistungsbeurteilung erfolgt prüfungsimmanent mit den Noten 1 bis 5.

Links zu Social Media-Kanälen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur
Ansprechperson
Andreas Wurzrainer, M.A.
Pädagogische Hochschule Tirol, ISPR
+43 6603453501
Nominierte Person(en)
Andreas Wurzrainer, M.A.
Pädagogische Hochschule Tirol, ISPR
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Digitalisierung
  • Rund ums Prüfen
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften