Technische Universität Graz
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Studierenden-Fokusgruppen

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Studierenden-Fokusgruppen wurden als Feedbackinstrument für die LV-Leitung und Studierenden einzelner Lehrveranstaltungen konzipiert. In Kooperation zwischen Lehrenden, Studierenden und den Moderierenden werden Anpassungs- bzw. Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und ihre Umsetzung unterstützt.

Mit Fokusgruppen sollen möglichst viele unterschiedliche Facetten eines Themas zur Sprache gebracht werden und alle Teilnehmenden zu Wort kommen. Die Befragung der Studierenden bringt Einsichten zutage, die der Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen dienen. Dieses Instrument stimuliert studentische Partizipation und aktiviert Studierende, ihre Lernprozesse zu reflektieren sowie konstruktives Feedback zu formulieren. Es unterstützt den Kompetenzerwerb Studierender und bereitet sie auf Anforderungen an und außerhalb der Universität vor. Fokusgruppen eignen sich gut

+ für Feedback zu Lehr-/Lernmethoden, bestimmten Maßnahmen oder Aspekten einer Lehrveranstaltung,

+ als Testverfahren oder Instrument zur Akzeptanzanalyse (um die Wirkung einer Maßnahme im Nachhinein zu überprüfen bzw. die Akzeptanz einer geplanten Maßnahme vorab herauszufinden),

+ zur Analyse der Meinungsvielfalt (z.B. zu den Leistungsanforderungen in einer LV).

Kurzzusammenfassung des Projekts

Mit den Studierenden-Fokusgruppen wurde die Möglichkeit geschaffen, in ausgewählten Lehrveranstaltungen (LV) mündliches Feedback von Studierenden einzuholen und mit ihnen über Lernziele, Lehrmethoden und den individuellen Lernprozess zu reflektieren. Nach einer Vorbesprechung mit den Lehrenden, in der die Modalitäten der Fokusgruppe gemeinsam entwickelt werden, findet jeweils ein Gespräch, geleitet von MitarbeiterInnen des Vizerektors für Lehre, mit einer Gruppe von Studierenden der LV statt. Das im Zuge der Diskussion gesammelte Feedback wird anonymisiert und strukturiert zusammengefasst und den Lehrenden zur Verfügung gestellt bzw. mit ihnen besprochen.

Die Fokusgruppen verstehen sich als tiefergehende Ergänzung zur LV-Evaluierung. Sie garantieren als neutrale Instanz zwischen Studierenden und Lehrenden strukturierte, konstruktive Rückmeldungen zur eigenen LV. Dieses Angebot wird sowohl von Seiten der Studierenden als auch der Lehrenden als sinnvolle Bereicherung erachtet.

Fokusgruppen werden auch künftig als Feedback-Instrument für Lehrende dienen und nicht auf eine Bewertung abzielen. Durch ihre Flexibilität können sie auch auf Ebene von Modulen und Studiengängen eingesetzt werden. Verbesserungsmaßnahmen oder Empfehlungen, die sich aus den Ergebnissen der Studierenden-Fokusgruppen ableiten lassen, werden nach Absprache mit den Lehrenden an die zuständigen Gremien und Personen übermittelt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The student focus groups provide the possibility for teachers to receive oral feedback for their courses and for students to reflect about study goals, teaching methods and their individual learning processes. After an introductory meeting with the teachers, in which the modalities of the focus groups are developed, neutral facilitators from the Vice Rectorate for Academic Affairs conduct a discussion with a small number of students from the course. The attained insights will then be anonymised and structured before they will be handed to and discussed with the teachers.

Focus groups offer the opportunity for deeper understanding and can ensure constructive feedback for the course. This service has been well received by students and teachers alike and shown that it can be a productive enhancement for teaching. The student focus groups are a feedback tool, never with the aim to assess the quality of teaching but to provide useful information for the teachers. Because of their flexibility they can be used on the level of modules and programmes as well. Improvement measures and recommendations derived from the results of the focus groups will then be discussed with the teachers. Certain aspects can then be communicated to the responsible stakeholders.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Studierenden-Fokusgruppen sind moderierte Diskursverfahren bei dem parteilose ModeratorInnen mit einer kleinen Anzahl an Studierenden über Lehrveranstaltungen, Module oder Studienpläne sprechen und dadurch wertvolles Feedback für die Lehre einholen. Fokusgruppen eignen sich besonders, um tiefergehende Analysen anzustellen und mögliche Anpassungs- bzw. Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Als Feedbackinstrument ermöglichen Fokusgruppen, dass eine große Anzahl von Wortmeldungen eingeholt werden kann und durch das Gruppengespräch verschiedene Perspektiven herausgearbeitet werden.

 

# Ziele der Fokusgruppen sind:

 

1. Feedback von Studierenden für eventuelle Verbesserungen und Anpassungen für die Lehrveranstaltung zu erheben.

2. Reflexion der Studierenden über den eigenen Lernprozess anzuregen.

3. Studierende für die Teilnahme an der Qualitätsentwicklung der Lehre zu motivieren.

 

 

# Ablauf:

 

1. Vorbesprechung zwischen Moderierenden und den Lehrenden der Lehrveranstaltung

In der Vorbesprechung wird die Methode der Fokusgruppe vorgestellt sowie mögliche Ausgestaltungen in Anlehnung an die Lehrveranstaltung besprochen. Dabei werden auch die Rahmenbedingungen und das didaktische Konzept der LV zum Thema gemacht. Am Ende der Vorbesprechung hat man sich auf die Durchführung der Fokusgruppe geeinigt.

 

2. Ankündigung

Ort und Zeit der Studierenden-Fokusgruppe werden von den Lehrenden in einer LV-Einheit und/oder über E-Mail bei den Studierenden angekündigt. Die TeilnehmerInnen für die Fokusgruppen werden in einer von zwei Möglichkeiten ausgewählt: Entweder es wird im Rahmen einer LV-Einheit, in Abwesenheit des/der Lehrenden, nach Freiwilligen gesucht oder es werden, auf Grundlage der TeilnehmerInnenliste, zufällig 10 bis 15 Studierende der LV angeschrieben und um ihre Mitwirkung gebeten.

 

3. Durchführung

Im Zentrum der Fokusgruppe steht ein offenes Gespräch der Studierenden mit parteilosen Moderierenden, aufbauend auf zentralen Fragen zur Lehrveranstaltung. Je nach Größe der Studierendengruppe können unterschiedliche Techniken angewendet werden (Think/Pair/Share, mehrere Kleingruppen bzw. Plenumsdiskussion). Die Moderierenden sprechen Themen an, die die LV im Allgemeinen betreffen und stellen Fragen, die zusammen mit der LV-Leitung ausgearbeitet wurden. Das Gruppengespräch kann mit Hilfe einer Präsentation, Tafel, Moderationskärtchen oder Flipchart begleitet werden. Die Wortmeldungen und Ergebnisse dieses Gesprächs werden von den Moderierenden protokolliert.

 

4. Nachbesprechung(en)

Die Moderierenden besprechen die Aussagen der Fokusgruppe mit den Lehrenden und diskutieren ggf. mögliche Anpassungen an der LV. Die Lehrperson prüft das Feedback aus der Fokusgruppe auf Vereinbarkeit mit dem didaktischen Konzept und Umsetzbarkeit. Der Lehrperson steht es frei, die Überlegungen, die sie aufgrund der Rückmeldungen aus der Fokusgruppe angestellt hat, in einer LV- Einheit den Studierenden mitzuteilen: Dabei legt die Lehrperson ihre Sicht der Dinge dar und teilt mit, welche Aspekte verändert und welche beibehalten werden. Nach Ermessen der Lehrperson kann eine Zusammenfassung an alle Studierende der LV per E-Mail verschickt oder auf die Lernplattform geladen werden.

Ansprechperson
Christoph De Marinis, MA
Assistenz des Vizerektors für Lehre
+43 316 873 8551
Projektverantwortliche/r
Christoph De Marinis, MA
Assistenz des Vizerektors für Lehre
Timotheus Hell, Dipl.-Ing. BSc
Assistenz des Vizerektors für Lehre
Themenfelder
  • Rund ums Evaluieren der Lehre
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften