Fachhochschule Salzburg GmbH
Urstein Süd 1, 5412 Puch

Deconstructed Audio

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Da es sich bei MultiMediaArt um einen kreativ-künstlerischen Studiengang handelt, spiegelt sich Forschung und Entwicklung in der Lehre sowie bei Studierenden nicht nur in interdisziplinaren Projekten wieder, sondern auch in der gemeinsamen Reflexion und der kritischen Auseinander-setzung verschiedener künstlerischer Konzepte und Ansätze. Durch fehlende semesterübergrei-fende (Lehr-) Veranstaltungen wurde ein außercurriculares Format zur Vernetzung der Studieren-den im Fachbereich Audio entwickelt, um eine Plattform zum selbstgesteuerten Lernen und zur Förderung von kreativen Prozessen zu bieten.

 

 

Ziele

 

" Praktisches Anwenden und kombinieren verschiedener Inhalte von Lehrveranstaltungen unterschiedlicher Semester

" Kontrollinstrument zum Verständnis und richtigen Anwendung der Lehrinhalte

" Experimentieren mit verschiedenen kreativ-künstlerischen sowie technischen Lösungsan-sätzen

" Erlernen neuer Werkzeugkompetenzen zur Soundgestaltung

" Erweiterung des musikalischen Horizonts durch Einblicke in andere Genres und Motivation für neue Projektideen

" Entwicklung einer persönlichen künstlerischen Handschrift

" Steigerung des Selbstbewusstseins durch öffentliche Präsentation und Chance auf direk-tes Feedback

" Selbstgesteuertes Lernen durch freiwillige Partizipation der Studierenden

" Bilden eines Musikernetzwerks und Projektkooperationen

" Motivation durch größtmögliche Eigenständigkeit bzw. Eigeninitiative der Studierenden

Kurzzusammenfassung des Projekts

Im Rahmen einer aussercurricularen Veranstaltung werden Studierende des Studiengangs Multi-MeidaArt ermutigt Ihr Erlerntes in künstlerischen Projekten praktisch umzusetzen und zu präsentie-ren. Die Teilnehmer_innen dekonstruieren Spur für Spur ihre eigenen Musikkompositionen und geben Einblick in verschiedene Genres. In halbstündigen Präsentationen werden Arrangement, Sounddesign sowie Effektwege erklärt und gleichzeitig in einer konstruktiven Diskussion bespro-chen. Außerdem steht das Vernetzen von Audio Interessierten im Vordergrund. Es soll ein Aus-tausch stattfinden, um außerhalb des Lehrebetriebs in öffentlicher Atmosphäre zu diskutieren, aber auch um Literatur, Samples und Erfahrungen auszutauschen.

Deconstructed ist eine öffentliche Veranstaltung die vom Studiengang MultiMediaArt organisiert und von den Studierenden freiwillig exekutiert wird, externe Zuhörer_innen und Interessierte sind willkommen.

Im Vordergrund steht die größtmögliche Eigenständigkeit und Selbstinitiative der Studierenden in Form der freiwilligen Partizipation. Weiters soll im Gegensatz zum Frontalcharakter einer regulären Präsentation ein Dialog entstehen und künstlerische sowie technische Lösungsansätze diskutiert und erläutert werden. Durch Einblicke in verschiedene Genres und deren musikalische Funktionali-tät sowie unterschiedliche Verwendung von Instrumenten sowie Soundentfremdungen wird der musikalische Horizont erweitert und ein Nährboden für eigene künstlerischen Konzepte vorberei-tet.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Deconstructed is an extra-curricular event for multimediaart students to practice and present acuired music skills. Audio students try to deconstruct their music productions track per track and provide an insight into their workflow in various genres. In half hour sessions, arrangements, sound design and effect routing will be explained and simultaneously discussed in a constructive review. This event is a networking place for audio interested people and a room to exchange literature, samples and experiences in an open atmosphere besides teaching program. Deconstructed is a public event organized by MultimediaArt and executed by students voluntary. External listeners and interested people are welcome.

In the foreground stands the independency and autonomy as the students participate voluntary. Contrary to a frontal character of a regular presentation a dialogue and a discussion of different artistic and technical solutions is expected. The musical mind will be broadened through insights in different genres and musical functions as well as different usage of instruments and sound alienation. Besides that, a platform to build up new constellations of musicians and artistic concepts and will be prepared.

Nähere Beschreibung des Projekts

Deconstructed: ein außercurriculares, interdisziplinäres Präsentationskonzept zum Austausch kre-ativer Prozesse und Bildung eines semesterübergreifenden Netzwerks.

 

 

Didaktik

 

Die Teilnehmenden der Deconstructed Sessions werden ermutigt, selbstständig erlerntes Wissen in praktischen Projekten umzusetzen. Begonnen mit der Konzeptionierung, Sounddesign, Musik-theorie und Arrangement bis hin zur technischen Finalisierung im Mix&Masterig werden die einzel-nen Produktionsstufen selbstständig durchgeführt, wobei die Arbeitsschritte in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen thematisiert und gecoacht werden. Am Ende werden die Ergebnisse zu halbstündlichen Präsentationen aufbereitet und die wichtigsten Milestones der Musikproduktion thematisiert. Dadurch werden Studierende gleichzeitig ermutigt ein künstlerisches Bewusstsein zu entwickeln, Sachverhalte zu erklären und künstlerische Entscheidungen zu Argumentieren bzw. zu begründen. Es soll vermittelt werden wie technisches Wissen angewendet wird und wie es auf eigene Kompositionen übertragen werden kann. Durch die Präsentation der Ergebnisse bei den Deconstructed Events entsteht eine Lehr-Lern Situation bei der alle Teilnehmer_Innen angeregt werden, die Lösungsansätze zu bewerten, kritisch zu hinterfragen und gegebenen Falls neue oder andere Ansätze zu diskutieren.

 

 

Kompetenzen

 

Bei der Erstellung von Musikprojekten für die Deconstructed Sessions soll die praktische Anwen-dung von Erlerntem geschult werden und somit technische sowie künstlerische Methoden aus verschiedenen Lehrveranstaltungen kombiniert und vernetzt werden. Die Studierenden werden aufgefordert beim Komponieren aus gewohnten schon trainierten Bereichen auszubrechen, neue erlernte Thematiken wie z.B. Arrangement oder Soundsynthese einzubeziehen und somit neue Herausforderungen an sich selbst zu stellen. Genre und Kompositionsstil werden jedoch von den Studierenden selbst gewählt.

 

Die Präsentationen haben so keinen Wettbewerbscharakter, sondern eine Offenlegung persönli-cher Arbeitsweisen und erinnern an Workshops zum Austausch von Erfahrungen. Die Teilnhe-mer_Innen lernen andere Genres und deren Stilmittel und strukturellen Aufbau sowohl im Arran-gement, als auch im Sounddesign kennen. Daneben werden kleine Einblicke und Fragestellun-gen auf bestimmten Soundcharakteristiken in den Musikstilen, sowie Tontechnische Problemstel-lungen besprochen. Die besprochenen Thematiken beziehen sich auch auf Bereiche wie konzep-tionelle, kompositorische, künstlerische Entscheidungen, kreativer Prozess, Sounddesign, Instru-mentalkunde und Verfremdung. Seltener jedoch werden die finalen Themen Mix&Mastering ange-sprochen da die akustischen Voraussetzungen eines Tonstudios bei der Veranstaltung nicht ge-geben sind. Es hat sich erwiesen, dass die Unterschiede der Semester der Vortragenden keine Rolle spielen, da es im Interesse der Studierenden selbst ist, immer aktuelle Themen, neue kreativ Techniken und Entwicklungen anzusprechen.

 

Bei der Veranstaltung steht vor Allem das freiwillige Engagement der Studierenden, sowohl in der Rolle des studentischen Dozenten, als auch in der der Rezipienten im Vordergrund. Dadurch soll das Interesse am außer curricularen Arbeiten geweckt und ein Eigenstudium angestrebt werden. Unterstrichen wird dies auch durch die Wahl der Räumlichkeiten außerhalb der Fachhochschule in einer öffentlichen Afterwork-Situation in einer Galerie. Dadurch wird gleichzeitig auch eine Platt-form für eine Community zur Bildung von sozialen, fachbezogenen Interessensgemeinschaften geschaffen und es können sich auch neue Formationen von Musiker_Innen bilden.

 

 

Es ist geplant die Desonstructed Audio Sessions in Zukunft auch auf alle Fachbereiche des Stu-diengangs Mediendesign, Computeranimation und Film zu erweitern.

Positionierung des Lehrangebots

Die Veranstaltung richtet sich an alle Semester im Bachelor und Master des Studiengangs Multi-MediaArt. Studierende in der Eingangsphase lernen in den Präsentationen Inhalte von Lehrver-anstaltungen höherer Semestern kennen und bekommen somit Einblick bzw. Hilfe bei der Ent-scheidungsfindung zur Wahl der Vorvertiefung im zweiten und des späteren Fachbereichs im drit-ten Semester. Für Teilnehmer_innen höherer Semester aus dem Fachbereich dient das Event zum Austausch von Expertise und Erfahrung und dient als künstlerisches Netzwerk sowie als Kre-ativschmiede. Da der Fachbereich Audio häufig Zuspieler anderer Disziplinen wie Games und Film ist, haben Studierende anderer Fachbereiche somit die Möglichkeit Musikkompositionen und Komponisten für andere Projekte zu finden. Selbst für Interessent_innen und zukünftige Studie-rende ist dies eine Möglichkeit sich zu Informieren und in Kontakt zu Studierenden sowie Lehrbe-auftragten zu treten um einen Einblick in den Fachbereich zu bekommen.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2018 nominiert.
Ars Docendi
2018
Kategorie: Forschungs- und kunstgeleitete Lehre, insbesondere die Förderung von kritischem Denken, Dialogorientierung, Methodenkompetenz
Ansprechperson
Tristan Hassa, Mag.(FH)
MultiMediaArt
05022111212
Nominierte Person(en)
Tristan Hassa, Mag.(FH)
MultiMediaArt
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Organisatorische Studierendenunterstützung
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Kunst, Musik und Gestaltung