Medizinische Universität Wien
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Der Erregte Mensch – Neuro-Stimulation interdisziplinär, 1. Internationales, wissenschaftliches Symposium operativer Fächer

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Bei der Behandlung von Enddarmkrebs kommen Medikamente, Strahlen, Hitze und Skalpell zum Einsatz zum Preis neurologischer Defizite. Die Diagnostik der neuronalen Funktionalität (Kontinenz und Sexualität) ist komplex, Nebenwirkungen stark tabubesetzt. Diese internationale, wissenschaftlich fundierte Lehrveranstaltung brachte erstmals operative konservative, medizinische pflegerische Disziplinen zum Wissensaustausch und komplexen Wissens-Aufbau zusammen. Die Ausweitung auf weitere Disziplinen ist für 2018 geplant.

Ziel war es, die internationalen Standards des elektrophysiologischen Assessments bei höchstem ärztlichen Behandlungs-anspruch, Überprüf- und Quantifizierbarkeit der neuronalen Funktion prä-, intra- und postoperativ für neue, internationale Lehr- und Evaluierungsformate auszutauschen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Experten/innen aus den verschiedensten operativen Disziplinen v.a. aus den Ländern D-A-CH präsentierten ihre Konzepte in 4 thematischen Sessions verteilt auf 1,5 Tage in Wien, die auch aufgezeichnet und online gestellt wurden.

Nähere Beschreibung des Projekts

Session 1 war dem etablierten Einsatz der Neuro-Stimulation gewidmet. Im Bereich der Schilddrüse wurden Operationsvideos eingesetzt, die anderen Inhalte in Form von Frontalvorträgen zu Gegenwart und medizinische Vision der Anwendung elektrischer Nervenstimulation im weiblichen und männlichen Becken.

Session 2 erarbeitete den internationalen und fachlichen Integrationsbedarf in Forschung, Lehre als auch klinischen Alltag: Anatomie, Neurophysiologie, Neurochirurgie in Form stufenweise aufbauender, teils wiederholender Skills-Kurse am Phantom bzw. an Leichen prä- und postpromotionell. Ergänzt wurden diese um die postoperative Funktionalität, Sexualität und Lebensqualität als Maßstab aller medizinischen und pflegerischen Interventionen. Ob der starken Tabu-Behaftung zeigte sich ein hoher Thematisierungsbedarf in alle internationalen, medizinischen und pflegerischen Curricula für Patienten/innen gleich welcher Kultur, Nationalität als auch sexuellen Orientierung. Hierzu ist sicherlich ein Mix aus Frontal-Lehreinheiten als auch eLearning-Modulen indiziert, finanziell leicht realisierbar, bis hin zu Kommunikations-Schulung. Zur besseren Erreichung der Lehr- und Lernziele sind Simulations-PatientInnen in einem didaktischen Maximal-Lehrkonzept empfehlbar, realisierbar allerdings abhängig von den universitären Budgets.

Session 3 beleuchtete kritisch den ethisch hohen Anspruch, „nihil nocere“ und unbeschädigter Funktionalität intra- und postoperativ. Es zeigte sich ein Bedarf an Studien zu den komplexen Auswirkung von Chemo-, Strahlentherapien als auch HIPEC auf die Funktionalität des Plexus Pelvicus und Lebensqualität und somit Integration als Lehrinhalt in interdisziplinärer Dialog-Form. Neuro-Monitoring ist neu als Möglichkeit zur Funktionsdiagnostik intra- und postoperativ im kleinen Becken, wobei dieses Konzept kritisch ob der wissenschaftlichen Evidenz hinterfragt wurde.

Session 4 zeigte die jüngsten internationalen Entwicklungen zur Funktionalität des Plexus Pelvicus - eine nationale Registerführung kann international Fallmaterial für eLearning-PatientInnen liefern und der Optimierung von Operationstechniken zur schonenden Nervendarstellung dienen mit einem international einheitlichen prä- und postpromotionellen Konzept für Nerven-schonende Operationstechniken in einem Schritt-für-Schritt-Optimierungs-Vertiefungs-verfahren.

Zur Förderung von Forschung & Lehre wurde der 1. Internationale „Happy Pelvis Preis“ vorgestellt, der junge Forschende fordert und fördert und das Thema Funktionalität des kleinen Beckens auch für weitere Generationen zum Anliegen in Forschung & Lehre macht.

Positionierung des Lehrangebots

• Prägraduell ab dem 1. Semester schrittweise aufbauend durch abgestimmte Inhalte

• postgraduelle Weiterbildung bis zur Exzellenz-Stufe

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2017 nominiert.
Ars Docendi
2017
Kategorie: Umsetzung hochschulischer Internationalisierungskonzepte in der Lehrveranstaltung
Ansprechperson
Lucia Ucsnik, Dr.in
Universitätsklinik für Chirurgie
40400-69300
Nominierte Person(en)
Lucia Ucsnik, Dr.in
Universitätsklinik für Chirurgie
Bela Teleky, Ao.Univ.Prof.Dr.
Universitätsklinik für Chirurgie
Barbara Gayrhofer, Mag.a
Comprehensive Cancer Center
Isolde Fally, DI in
Comprehensive Cancer Center
Themenfelder
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften