Medizinische Universität Wien
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Im Dialog: Medizin und Kunst

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Welchen Einfluss hatte die Medizin auf die Kunst, welchen Einfluss nahm die Kunst wiederum auf die Medizin? Welche Wechselwirkungen sind zwischen diesen beiden Feldern auszumachen? Welche Beispiele können diese Verbindungen anschaulich machen? Und warum kann es für Medizinstudierende wichtig sein, die Medizin in ihrem Verhältnis zur Kunst und damit in ihren kulturellen (und historischen) Dimensionen zu reflektieren? Das waren die leitenden Ausgangsfragen für die Konzipierung des Wahlfachseminars „Im Dialog: Medizin und Kunst“ an der MedUni Wien, die durch die Wiedereröffnung des Josephinums im September 2022 eine besondere Aktualität erfuhren. Denn in den medizinhistorischen Sammlungen des Josephinums sind die engen Verflechtungen von Medizin und Kunst allgegenwärtig. Die anatomischen Wachsmodelle, die medizinischen Instrumente und Lehrbücher, die in der 1785 gegründeten Einrichtung aufbewahrt werden, zeugen vom produktiven Austausch zwischen Medizinern und Künstlern und ihrer befruchtenden Zusammenarbeit bezogen auf die Hervorbringung von Wissen über den Körper, über Krankheit und Gesundheit.

Das Seminar beleuchtete diese Verbindungen in historischer und aktueller Perspektive, wobei der Fokus auf dem beginnenden 20. Jahrhundert lag, als Wien nicht nur mit der Zweiten Wiener Medizinischen Schule internationale Resonanz erfuhr, sondern auch durch die Wiener Moderne und ihre Künstler/innen geprägt war. Das sollte unter anderem am Beispiel von anatomischen Wachsmodellen und Ausstellungsexponaten, von Lehrmitteln wie der Moulage oder dem Film oder von Werken bildender Künstler wie Egon Schiele oder Erwin Osen, die ihr Atelier kurzerhand gegen die Klinik eintauschten, veranschaulicht werden. Das Seminar orientierte sich an Ansätzen aus den Medical Humanities: Die eingenommene Perspektive auf die Wechselwirkungen von Kunst und Medizin sollte vor allem den Studierenden der Medizin die kulturellen Dimensionen ihrer Disziplin vermitteln, die im Medizinstudium nur bedingt reflektiert werden, und zu einem Perspektivenwechsel anregen, der durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmer/innen gefördert wurde. Die Lehrveranstaltung zeichnete sich durch Praxisnähe und eine Vielfalt an Methoden aus, wie u.a. Gruppenarbeiten im Museum, gemeinsame Ausstellungsbesuche, schriftliche Reflexionen, Diskussionen. Das Seminar war darüber hinaus auch in eine gleichnamige öffentliche Veranstaltungsreihe integriert, die von der Seminarleiterin Monika Ankele konzipiert und organisiert wurde und im Josephinum stattfand. Sie bot den Studierenden die Möglichkeit, Einblicke in aktuelle Forschungen zu dem Verhältnis von Kunst und Medizin zu erhalten und mit Forscher/innen und Künstler/innen ins Gespräch zu kommen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Unter dem Titel „Im Dialog: Medizin und Kunst“ richtete das an der MedUni Wien angebotene Wahlfachseminar seinen Fokus auf die Beziehungen und Wechselwirkungen von Medizin und Kunst. Das Seminar beleuchtete die Verbindungen zwischen diesen beiden Feldern in historischer und aktueller Perspektive, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts lag, als Wien nicht nur mit der Zweiten Wiener Medizinischen Schule internationale Resonanz erfuhr, sondern auch durch die Wiener Moderne und ihre Künstler/innen geprägt war. Welchen Einfluss hatte die Medizin auf die Kunst, welchen Einfluss nahm die Kunst wiederum auf die Medizin? Das sollte unter anderem am Beispiel von anatomischen Wachsmodellen und Ausstellungsexponaten, von Lehrmitteln wie der Moulage oder dem Film oder von Werken bildender Künstler wie Egon Schiele oder Erwin Osen, die ihr Atelier kurzerhand gegen die Klinik eintauschten, veranschaulicht werden. Das Seminar orientierte sich an Ansätzen aus den Medical Humanities: Die eingenommene Perspektive sollte den Studierenden die kulturellen Dimensionen von Medizin vermitteln, die im Medizinstudium nur bedingt reflektiert werden, und zu einem Perspektivenwechsel anregen. Die Lehrveranstaltung zeichnete sich durch Praxisnähe und eine Vielfalt an Methoden aus, wie Gruppenarbeiten im Museum, Ausstellungsbesuche, schriftliche Reflexionen. Das Seminar war auch Teil einer öffentlichen Veranstaltungsreihe mit Lesung, Vorträgen und einem abschließenden Symposium.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Under the heading "In Dialogue: Medicine and Art", the elective seminar offered at MedUni Vienna focused on the relationships and interactions between medicine and art. The seminar examined the links between these two fields from both a historical and contemporary perspective, with an emphasis on the period of the early 20th century, when Vienna not only experienced international resonance with the Second Viennese Medical School, but was also shaped by Viennese Modernism and its artists. What influence did medicine have on art, and what influence did art in turn have on medicine? This was to be explored, among other things, by the example of anatomical wax models and exhibition objects, of teaching tools such as moulage or film, or of works by visual artists such as Egon Schiele or Erwin Osen, who swapped their studios for the clinic. The seminar was based on approaches from the medical humanities: the perspective adopted was intended to make students aware of the cultural dimensions of medicine, which are only reflected upon to a limited extent in the study of medicine, and to encourage a change of perspective. The course was characterized by a variety of methods, such as group work in the museum, visits to exhibitions, written reflections. The seminar was also part of a public event series with readings, lectures and a concluding symposium.

Nähere Beschreibung des Projekts

Welchen Einfluss hatte die Medizin auf die Kunst, welchen Einfluss nahm die Kunst wiederum auf die Medizin? Welche Wechselwirkungen sind zwischen diesen beiden Feldern auszumachen? Und warum kann es für Medizinstudierende wichtig sein, die Medizin in ihrem Verhältnis zur Kunst und damit in ihren kulturellen (und historischen) Dimensionen zu reflektieren? Das waren die leitenden Ausgangsfragen für die Konzipierung des Wahlfachseminars „Im Dialog: Medizin und Kunst“ an der MedUni Wien, die durch die Wiedereröffnung des Josephinums im September 2022 eine besondere Aktualität erfuhren. Denn in den medizinhistorischen Sammlungen des Josephinums, das 1785 als medizinisch-chirurgische Akademie von Joseph II. gegründet wurde und in dem heute das Medizinhistorische Museum Wien untergebracht ist, sind die engen Verflechtungen von Medizin und Kunst allgegenwärtig. Die anatomischen Wachsmodelle, die medizinischen Instrumente und Lehrbücher zeugen vom produktiven Austausch zwischen Medizinern und Künstlern und ihrer befruchtenden Zusammenarbeit bezogen auf die Hervorbringung von Wissen über den Körper, über Krankheit und Gesundheit.

Das Seminar beleuchtete diese Verbindungen in historischer und aktueller Perspektive, wobei der Fokus auf dem beginnenden 20. Jahrhundert lag, als Wien nicht nur mit der Zweiten Wiener Medizinischen Schule internationale Resonanz erfuhr, sondern auch durch die Wiener Moderne und ihre Künstler/innen geprägt war. Das sollte unter anderem am Beispiel von anatomischen Wachsmodellen und Exponaten in der Ausstellung des Josephinums, von Lehrmitteln wie der Moulage oder dem Film oder von Werken bildender Künstler wie Egon Schiele oder Erwin Osen, die ihr Atelier kurzerhand gegen die Klinik eintauschten, veranschaulicht werden.

Die im Seminar eingenommene Perspektive auf die Wechselwirkungen von Kunst und Medizin sollte vor allem den Studierenden der Medizin die kulturellen und historischen Dimensionen ihrer Disziplin vermitteln, die im Medizinstudium nur bedingt reflektiert werden. Dabei orientierte sich das Seminar an Ansätzen aus den Medical Humanities, die in den vergangenen Jahren auch an den medizinischen Fakultäten und Universitäten des deutschen Sprachraums zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor allem die Initiativen aus den angelsächsischen Ländern zeigen das Potenzial, das Museums- und Ausstellungsbesuche, die Auseinandersetzung mit Werken der Kunst, die eingehende Betrachtung von Bildern und Objekten in der Ausbildung von Mediziner/innen haben können, wenn es darum geht, Beobachtungsfähigkeiten zu verbessern, das Einfühlungsvermögen zu fördern, die Perspektive zu wechseln oder eine kritisch-reflexive Haltung zu stärken. Dabei profitierten die Teilnehmer/innen des Seminars (und auch die Seminarleiterin) vor allem von der interdisziplinären Zusammensetzung der Gruppe.

Der erste Termin des Seminars fand in der neuen Dauerausstellung des Josephinums zur Geschichte der Medizin statt. Gemeinsam betrachteten wir ausgewählte Werke der Ausstellung, die eine Verbindung von Kunst und Medizin aufwiesen: ein Gemälde von John Quincy Adams, das Ernst Wertheim bei einer Operation zeigte; eine Darstellung des Anatomen Vesal; eine Augenmoulage; Porträts von Ärzt:innen. Dabei orientierten wir uns an der von Shari Tishman entwickelten Methode des „slow looking“, um so die vielen Facetten des betrachteten Exponats – auch jene, die auf den ersten Blick nicht sichtbar waren freilegen und verbinden zu können – und damit zugleich deutlich zu machen, dass wir gemeinsam mehr erkennen als alleine: „Slow looking (…) foregrounds the capacity to observe details, to defer interpretation, to make careful discernments, to shift between different perspectives, to be aware of subjectivity, and to purposefully use a variety of observation strategies in order to move past first impressions”, schreibt Tishman in ihrem Buch „Slow looking: The Art and Practice of Learning through Observation” (Routledge 2017, S. ). So evozierte das gemeinsam betrachtete Objekt unter den Teilnehmer/innen unterschiedliche Wahrnehmungen und Fragen, die vielfach disziplinär geprägt waren. Der gemeinsame Austausch darüber machte diese Prägungen sichtbar und regte zu einer (selbst-)reflexiven Haltung an.

Beim darauffolgenden Termin besuchten wir einen Vortrag der Historikerin Katrin Pilz, die im Rahmen der gleichnamigen Veranstaltungsreihe „Im Dialog: Kunst und Medizin“, die von der Seminarleiterin Monika Ankele konzipiert wurde, Einblicke in frühe medizinische Lehrfilme an der Schnittstelle von Unterhaltung, Wissenschaft und Aufklärung gab. Da einige der Filme, die Pilz vorstellte, noch heute im Medizinstudium verwendet werden, gab es im Anschluss eine angeregte Diskussion.

Der nächste Termin führte uns wieder in die Dauerausstellung des Josephinums. Dieses Mal wurden die Teilnehmer/innen in Gruppen geteilt, wobei diese nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt wurden, um möglichst interdisziplinäre Gruppen zu erhalten. Jeder Gruppe wurde ein Exponat aus der Ausstellung überantwortet: zwei Tafeln aus dem „Atlas der Hautkrankheiten“ (1856-1876) des Dermatologen Ferdinand Hebra, eine anatomische Illustration aus dem sogenannten „Pernkopf-Atlas“ von 1944, eine zoologische Lehrtafel der Medizinischen Fakultät von Paul Pfurtscheller von 1912, eine Wachsmoulage des Auges von Johann Nepomuk Hoffmayr von 1823, ein Zeichenblock mit 49 Porträts „schwererziehbarer Kinder“ von Josef Ortloff für Erwin Lazar von 1925 sowie ein Modell der Neubauten beim Wilhelminen-Spital von Franz Berger, der diese 1902 entwarf. Ein vorbereiteter Fragebogen sollte die Wahrnehmungen auf spezifische Aspekte lenken, die die Studierenden in der Gruppe diskutieren und im gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung präsentieren sollten.

Der vierte Termin – eine kommentierte Lesung zum Thema „Psychiatrie, Literatur und Bohème“ mit dem Medizinhistoriker Heinz-Peter Schmiedebach, der Schauspielerin Birgit Minichmayr und dem Kabarettisten Christoph Grissemann – stellte für viele ein Highlight des Seminars dar. Die psychiatriekritischen Texte, die gelesen und kommentiert wurden, zeigten den Einfluss, den die Literatur auf die Psychiatrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm.

Von der Literatur ging es beim nächsten Termin weiter zu den „Medical Comics“ und der Darstellung von Krankheit in Comics. Gemeinsam besuchten wir die Ausstellung „Medical Comics“ im AKH, bei der uns Ruth Koblizek, eine der Kurator/innen, Rede und Antwort stand.

Der darauffolgende Termin rückte ein historisches Lehrmittel in den Fokus: die Moulage. Dazu wurde der Historiker Henrik Eßler vom medizinhistorischen Institut in Hamburg zu einem Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe eingeladen. Daran anknüpfend besuchten wir die anatomische Wachsmodellsammlung im Josephinum, durch die uns die Restauratorin Martina Peters führte. Vor allem die Studierenden der Medizin schlugen im Anschluss an die Führung vor, die Wachsmodelle stärker in den Unterricht einzubinden, da die dreidimensionale Darstellung einige Vorteile gegenüber den Lehrbüchern biete – und sie plädierten auch für einen kostenlosen Eintritt für Medizinstudierende ins Museum. Ein öffentliches Symposium zum Thema „Der nackte Körper in Kunst und Medizin“, konzipiert und organisiert von Monika Ankele, sorgte für ein weiteres Highlight der Lehrveranstaltung. Als Referent/innen waren die Kunsthistorikerinnen Alys George von der Stanford University, Sabine Wieber von der University of Glasgow und Verena Gamper vom Museum Leopold geladen. Der Fokus ihrer Beiträge lag auf der Schnittstelle von Kunst und Medizin in Wien um 1900. Im Anschluss daran folgte ein Gespräch zwischen der Tänzerin Doris Uhlich und dem Anatomieprofessor Wolfgang Weninger. Das Thema war der nackte Körper als Material und Forschungsgegenstand im Tanz und in der Anatomie. So unterschiedlich die Perspektiven auf den ersten Blick schienen, so ließen sich im Gespräch doch einige (überraschende) Verbindungen herstellen. Die Veranstaltungsreihe bot den Studierenden die Möglichkeit, Einblicke in aktuelle Forschungen zu dem Verhältnis von Kunst und Medizin zu erhalten und mit Forscher/innen und Künstler/innen ins Gespräch zu kommen. Da die Vorträge, die Lesung und das abschließende Symposium öffentlich waren, war das Publikum sehr gemischt, wodurch es sich für die Studierenden leichter gestaltete, sich in die Diskussionen einzubringen.

Im Nachklang an das Symposium äußerten Studierende, dass dieses Gespräch ihnen – in Kombination mit dem Seminar und den Einblicken, das es ihnen bot – tatsächlich einen Perspektivenwechsel ermöglichte, der ihnen zugleich verdeutlichte, wie sehr ihr Studium ihr Verständnis und ihre Wahrnehmung vom Körper prägt. Der letzte Termin wurde dazu genutzt, um das Semester und die einzelnen Veranstaltungen gemeinsam zu reflektieren und Feedback zu geben.

Themen und Termine der Lehrveranstaltung:

  • 05.10.2022: „Slow looking“ ausgewählter Objekte in der Dauerausstellung des Josephinums
  • 12.10.2022: Öffentlicher Vortrag von Katrin Pilz (Ludwig Boltzmann Institute for Digital History, Wien), Vom „orthopädischen Filmzirkus“ zur belebten anatomischen Präparation: Wieder-bewegte und wieder-belebte Körper in Wiener medizinischen Filmen des 20. Jahrhunderts
  • 19.10.2022: Gruppenarbeit in der Dauerausstellung des Josephinums
  • 09.11.2022: Öffentliche Lesung „Psychiatrie, Literatur, Bohème – Erschütterungen und unerwartete Konstellationen“ mit Heinz-Peter Schmiedebach (Charité Berlin), Birgit Minichmayr und Christoph Grissemann
  • 16.11.2022: Besuch der Medical Comics Ausstellung im AKH, Einführung durch Ruth Koblizek
  • 14.12.2022: Öffentlicher Vortrag von Henrik Eßler (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Krankheit gestalten – Konzepte von Naturtreue und Kunst in der Moulage
  • 09.01.2023: Rundgang mit der Restauratorin Martina Peters (Josephinum) durch die Sammlung anatomischer Wachsmodelle im Josephinum
  • 19.01.2023: „Der nackte Körper in Kunst und Medizin“, öffentliches Symposium im Josephinum
    • Sabine Wieber (University of Glasgow), The Paradox of the Femme Fragile in Viennese Modernism, 1895-1910
    • Verena Gamper (Leopold Museum Wien), Kunst und Klinik bei Egon Schiele und Erwin Osen
    • Alys George (Stanford University), The Naked and the Dead: Human Remains in Interwar Viennese Culture
    • „Der nackte Körper als Material und Forschungsgegenstand in Kunst und Medizin.“ Gespräch mit der Tänzerin Doris Uhlich, Wien, dem Anatomen Wolfgang Weninger, Medizinische Universität Wien, Moderation: Monika Ankele
  • 25.01.2023: Abschlussreflexion und Abgabe der schriftlichen Reflexion zur Lehrveranstaltung

Nutzen und Mehrwert

Die schriftlichen Reflexionen der Studierenden zur Lehrveranstaltung haben gezeigt, dass die vielfältigen Lehrformate, die zur Anwendung kamen – Lesungen, Vorträge, Ausstellungsbesuche, Lektüre, Diskussionen, interdisziplinäre Gruppenarbeiten – das Lernen bzw. eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Inhalten erleichtert, die Themen besser zugänglich gemacht und das Denken „über den Tellerrand“ gefördert hat.

Nachhaltigkeit

Es ist geplant, eine entsprechende Lehrveranstaltung auch für das Wintersemester 2023/24 vorzubereiten und anzubieten. Erste Erfahrungen mit gemeinsamen Ausstellungsbesuchen konnten im Rahmen des Seminars „Objekte, die Geschichte machen: Zur Sozial- und Kulturgeschichte der Medizin in Ausstellungen und Museen“, das Monika Ankele im Sommersemester 2022 an der MedUni Wien angeboten hatte, gesammelt werden.

Dissemination/Transfer

Die Praxisnähe des Lehrkonzepts – „raus aus dem Seminarraum“ – ist auch auf andere Lehrveranstaltungen übertragbar. Vor allem nach den coronabedingten Semestern, die im „distance learning“ abgehalten werden mussten, zeigte das Seminar, welchen Mehrwert das Verlassen nicht nur des Online-Seminarraums, sondern auch des tatsächlichen Seminarraums haben konnte und wie sehr die Studierenden (und die Lehrveranstaltungsleiterin) von den gemeinsamen Ausstellungsbesuchen und den öffentlichen Vorträgen und den anschließenden Diskussionen vor Ort profitierten. Die gemeinsamen Exkursionen ermöglichten eine andere, intensivere und unmittelbarere Form der Begegnung, der Kommunikation, des Austauschs.

Wie bereits weiter oben angemerkt, ist geplant, eine entsprechende Lehrveranstaltung auch für das Wintersemester 2023/24 vorzubereiten und anzubieten. Darüber hinaus biete ich im Sommersemester 2023 einen Kurs zum Thema „Objekte, die Geschichte machen: Medizingeschichte(n) im Museum“ an. Auch hier stehen gemeinsame Ausstellungsbesuche und der interdisziplinäre Austausch, der über das gemeinsame Betrachten eines Objekts initiiert werden kann, im Mittelpunkt.

Institutionelle Unterstützung

Das Projekt wurde vom Josephinum unterstützt, indem die Infrastruktur des Museums für die Durchführung der Lehrveranstaltung genutzt werden konnte und die Reise- und Übernachtungskosten der internationalen Referent/innen, die zum Symposium geladen wurden, übernommen wurden.

Positionierung des Lehrangebots

Das Lehrangebot wurde im Wintersemester 2022/23 als Wahlfach an der MedUni Wien angeboten und konnte auch von Studierenden anderer Universitäten mittels einer Anmeldung zur Mitbelegung besucht werden. Das Lehrangebot richtete sich an alle Studierenden, die sich für die Schnittstelle von Kunst und Medizin interessierten.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2023 nominiert.
Ars Docendi
2023
Kategorie: Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre
Ansprechperson
Ankele Monika, Dr.in
OE Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin
01-40160-26027
Nominierte Person(en)
Ankele Monika, Dr.in
OE Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin
Druml, Christiane, Dr.in
Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin
Czech, Herwig, Univ.-Prof. Mag. Dr.
Sammlungen und Geschichte der Medizin
Themenfelder
  • Erfahrungslernen
  • Forschung/EEK geleitete Lehre
  • Kooperationen in der Lehre
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Diversität und Soziales
  • Wissenschaftsvermittlung
  • Internationalisation@home
Fachbereiche
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften