Fachhochschule Campus Wien
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Campus Connect - Die Plattform von Lehrenden für Lehrende

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Das Projekt „Campus Connect“ wurde auf Basis der Erkenntnisse eines im Haus geförderten Pilotprojekts („LEOP – Lehre optimieren“) von Lehrenden der Physiotherapie und Logopädie und in stetiger Abstimmung mit allen Stakeholder*innen entwickelt. Die zielgruppenspezifische Aufbereitung sowohl der Funktionalitäten der Plattform als auch der Inhalte standen im Zentrum der Entwicklung von Campus Connect und sind auch handlungsleitend bei deren Weiterentwicklung.

Am Beginn des Jahres 2020 wurde die erste, auf diese Weise bottom-up-entwickelte, Version der Plattform online gestellt. Haupt- und nebenberuflich Lehrende unserer FH sollten mittels einer fachhochschulweiten, nur intern zugänglichen, Plattform informiert, unterstützt und miteinander vernetzt werden.

Diese ursprüngliche „Plattform für Lehre“ (welche mittlerweile zur „Plattform von Lehrenden für Lehrende“ weiterentwickelt wurde) sollte Informationsknotenpunkt für alle Lehrenden der FH Campus Wien sein. Nutzer*innen sollten über die Plattform durch das Vizerektorat für Lehre und Internationales sowie durch das Teaching Support Center über Neuigkeiten die Lehre betreffend sowie über hochschuldidaktische, medientechnische und -pädagogische Themen informiert werden. Zugleich sollte die Medienkompetenz der Nutzer*innen durch niederschwellige und gut aufbereitete Informationen aus dem Themengebiet E-Learning und Tools für die Onlinelehre erhöht werden, zB mittels Videoinstruktionen zur Erstellung und Entwicklung von Moodlekursen (Support). Die Einbindung möglichst vieler Beispiele ausgezeichneter Lehre bzw. besonders gelungener Lehr-Lernszenarien (Best-Practice-Projekte) sollte die theoretischen Inhalte mit „lebendigen“ und praxisnahen Einsatz- und Umsetzungsszenarien verbinden und zugleich zur Vernetzung der Lehrenden untereinander, über den eigenen Studiengang hinweg, anregen.

In der Zeit der Corona-Pandemie wurde Campus Connect zur zentralen Informations- und Supportdrehscheibe für die Lehrenden an der FH Campus Wien, welche praktisch über Nacht ihre Lehre für einen „Emergency Remote Teaching“-Modus adaptieren mussten. Die Plattform wurde in dieser Zeit zu einem unverzichtbaren Informations- und Supportinstrument. Somit war klar, dass Campus Connect nicht nur beibehalten, sondern auch weiterentwickelt werden soll.

Seit Herbst 2022 können Lehrende eigene Beiträge in wählbarer Reichweite veröffentlichen.

Ab Frühjahr 2023 werden weitere Interaktions- und Vernetzungsfunktionalitäten zur Verfügung stehen, u. a. Foren für den kollegialen Austausch zu allen Themen rund um das Lehren. Ab Mitte des Jahres wird es auch einen eigenen CampusTube zum Austausch von Lehr-Lernvideos geben. Das an der FH Campus Wien entwickelte dreiteilige Videoblog-Format „E’SPRESSO“ zur thematischen Rahmung von arbeitsbezogenen Lern- und Austauschgemeinschaften unter Lehrenden in Präsenz und im virtuellen Raum wird im Rahmen des von der MA23 geförderten Projekts „E’SPRESSO – (virtuelle) Communities of Practice“ überarbeitet.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Campus Connect (CC) ist eine Informations-, Unterstützungs-, Vernetzungs- und Austauschplattform für 2338 haupt- und nebenberuflich Lehrende der FH Campus Wien. Die Plattform existiert seit 2020, wird vom Hochschuldidaktischen Support moderiert und hat sich seit der Pandemie-Zeit bewährt. Neue Lehrende erfahren dort alles Grundlegende. Sie bleiben auf dem Laufenden, informieren sich über hochschuldidaktische Themen und erfahren Neuigkeiten aus dem Studiengang (und darüber hinaus). Sie entwickeln ihre Lehrkompetenz durch die Auseinandersetzung mit multimedialen Inhalten und nützen CC aktiv für die Vernetzung mit anderen Lehrenden.

CC wird laufend weiterentwickelt: Lehrende können seit Herbst 2022 selbst Beiträge von unterschiedlicher Reichweite verfassen. Im Frühjahr 2023 werden weitere Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten umgesetzt, um den offenen Diskurs über das Lehren unter Peers zu fördern.

CC versteht sich aufgrund der Breite der Inhalte als innovative Qualifizierungsmaßnahme in der Hochschuldidaktik: Die praxisnahe Darstellung von ausgezeichneten Lehrprojekten unterstützt den interdisziplinären Austausch. Hochschuldidaktische Beiträge zur Kompetenz- und Lernergebnisorientierung, sowie zum Einsatz von Methoden und Tools in der Lehre, geben Raum für persönliche, orts- und zeitunabhängige Lehrkompetenzentwicklung abseits formaler hochschuldidaktischer Angebote. Die verstärkte kollegiale Vernetzung im Rahmen eines MA23-Projekts ergänzt das Angebotsspektrum.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Campus Connect is virtual information, support, networking, and exchange platform for FH Campus Wien's 2338 full-time and part-time educators. Since the pandemic, the site has been regulated by the university didactics support team and demonstrated its value. There, new instructors acquire the fundamentals. They keep informed, learning about higher education didactic topics and degree program news (and beyond). They enhance their teaching abilities by working with multimedia content and actively engage with Campus Connect to network with other educators. Campus Connect is constantly evolving: instructors have been able to submit their own contributions with a variety of scope. Further communication and networking opportunities will be implemented in spring 2023 to promote open discourse regarding teaching among peers. Campus Connect perceives itself as an innovative qualification measure in higher education didactics due to the breadth of its content: the practical presentation of excellent teaching projects promotes interdisciplinary exchange. Contributions to higher education didactics on competence and learning outcome orientation, as well as the use of techniques and instruments in teaching, create room outside of formal higher education didactic offers for personal or location- and time-independent teaching competency development. Increased collegial networking within the concept of "Communities of Practice" complements Campus Connect's future spectrum of services.

Nähere Beschreibung des Projekts

Campus Connect wurde in der Kategorie „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ eingereicht, weil sich die Plattform u. a. als Qualifizierungsmaßnahme einer innovativen Form der Hochschuldidaktik versteht, insofern Lehrende die virtuellen (Lern-)Angebote auf Campus Connect mit traditionellen hochschuldidaktischen Angeboten kombinieren können. Durch Information, Austausch und Vernetzung wird die individuelle Lehrkompetenzentwicklung angestoßen und gefördert.

Zugleich bietet Campus Connect ein transdisziplinäres bzw. interdisziplinäres Lehr- und Lernsetting für alle haupt- und nebenberuflich Lehrenden aller Studien- und Lehrgänge der FH Campus Wien. Viele Beiträge, insbesondere die Darstellungen ausgezeichneter Lehre (Best-Practice-Projekte), laden zur gemeinsamen Reflexion, Konzeption und Durchführung der Lehre und zur Übernahme kollegialer Ideen zur Leistungsüberprüfung ein.

Ziel und Struktur der Plattform

Mit dem Start der Plattform „Campus Connect“ war die Zielsetzung verbunden, die zahlreichen Angebote und Initiativen der FH Campus Wien im Bereich der Hochschul- und Mediendidaktik an zentraler Stelle zu bündeln, sowie möglichst niederschwellig gut aufbereitete Grundlagen zur Lehre (Kompetenz- und Lernergebnisorientierung, Constructive Alignment) bzw. Fachinformationen aus der Hochschul- und Mediendidaktik zur Verfügung zu stellen.

An der FH Campus Wien sind 2338 haupt- und nebenberuflich Lehrende in sieben Departments bzw. 63 Studien- und Lehrgängen beschäftigt. Je nach Studiengang sind diese Personen mehr oder weniger gut miteinander verbunden und im Austausch. Studiengangsübergreifende oder department- bzw. fachhochschulweite Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten für Lehrende gibt es nur wenige (etwa den einmal im Semester stattfindenden Hochschuldidaktik-Circle, in dessen Rahmen aktuelle hochschuldidaktische Trends und Themen aufgegriffen werden).

Die Plattform wurde in verschiedene Kategorien strukturiert, sodass die Nutzer*innen auf mehreren Wegen zu den gesuchten Informationen gelangen können.

Es gibt folgende Hauptbereiche:

  • Lehrendenhandbuch (mit Informationen und Videos zu allen Aspekten rund um die Lehre an der FH Campus Wien) in deutscher und englischer Sprache,
  • Lehre planen und gestalten (Hochschuldidaktische Grundlagen),
  • Lehrkonzepte im Einsatz (ausgezeichnete Praxisbeispiele aus den Studiengängen und Rückschau auf einzelne HD-Circle-Veranstaltungen der letzten Jahre)
  • Digitales Lehren und Lernen (E-Learning, Tools für die Lehre, aktuelle Trends in der Hochschullehre, wie etwa ChatGPT etc.).

Weiters gibt es eine Methodentoolbox, in welcher Nutzer*innen mit Hilfe unterschiedlicher Filter einfach und rasch nach gängigen und bereits an der FH Campus Wien erprobten Methoden suchen können. Weitere Kategorien stellen die Unterstützungsangebote des Teaching Support Centers dar sowie eine Mediathek, in welcher aufgezeichnete hochschuldidaktische Workshops und Webinare zur Nachschau bereitstehen.

Unter der Rubrik „Top News“ werden die neuesten Beiträge der Plattform angezeigt.

Mit dem Ziel, eine Plattform „von Lehrenden für Lehrende“ zu bieten, stehen neben umfangreichen Informationen zur Lehre an der FH Campus Wien auch Möglichkeiten zur Veröffentlichung eigener Inhalte und somit zur Beteiligung der Nutzer*innen an der Plattform zur Verfügung. (Virtuelle) Vernetzung und kollegialer Austausch (online) wird dabei als Schlüssel zur eigenen Lehrkompetenzentwicklung verstanden, was auch die Lernforschung zu Hochschullehrenden (z. B. bei Nissler 2018) nahelegt: Die Kombination aus Schulung, Support und dem Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrenden führt zur Veränderung der persönlichen Haltung in Hinblick auf die Didaktik und garantiert, dass erworbene hochschuldidaktische Kompetenzen im Hörsaal auch wirklich „ankommen“.

Ein besonderes Anliegen beim Entwickeln der Plattform war es außerdem, dass Campus Connect nicht nur eine FH-weite Plattform darstellt, sondern auch allen Studiengängen einen individuellen Bereich bietet, in dem Beiträge nur für Lehrende eines Studienganges zur Verfügung gestellt werden können. Diese erscheinen unter der Rubrik „News aus meinem Studiengang“ für alle User*innen je nach deren Leseberechtigung aufgrund der Zuordnungen zum jeweiligen Studiengang. Jede Lehrperson hat somit individuellen Zugriff zu Informationen, die entweder vom Studiengang selbst oder von anderen Lehrenden zur Verfügung gestellt wurden.

Nutzung der Plattform zur individuellen Lehrkompetenzentwicklung

Die Plattform bietet Nutzer*innen einen raschen Einblick und Einstieg in die Grundlagen der Hochschuldidaktik, was insbesondere von neuen Lehrenden als gewinnbringend und unterstützend wahrgenommen wird. Die Beiträge sind kompakt aufbereitet und mit weiterführenden Informationen versehen, wobei auch internationale Fachliteratur einbezogen wird. Zu jedem Artikel gibt es eine Kommentarmöglichkeit für Fragen oder Hinweise aus der Lehrendenschaft, um einen fachlichen Diskurs zu ermöglichen. Nutzer*innen können sich durch die Vielzahl der Beiträge klicken oder mittels Suchfunktion und Schlagworten die für sie relevanten Inhalte suchen und sich somit eine Art „Selbstlernpaket“ zusammenstellen.

Diese Möglichkeiten werden derzeit von einigen Studiengängen bereits bei der Rekrutierung von neuen Lehrenden als Anreiz vorgestellt, da die Plattform als Unterstützung bei der Planung und Gestaltung von Lehre auch von allen nebenberuflich Lehrenden in Anspruch genommen werden kann.

Um Innovation in der Lehre zu fördern, werden „E-Learning Best-Practice-Lehrprojekte“ vom Vizerektorat für Lehre und Internationales gefördert und vom Teaching Support Center begleitet und evaluiert. Die Lehrenden bekommen für den Mehraufwand bei der Entwicklung von E-Learning-Angeboten eine finanzielle Unterstützung, stellen im Gegenzug nach erfolgreicher Umsetzung der E-Learning-Lehrveranstaltung ihr Lehr-Lernkonzept und ggf. entwickelte Materialien zur Verfügung. Die Lehrenden werden außerdem interviewt (Kurzinterviews), wobei sie zu ihren Erkenntnissen, dem Mehrwert des Projektes, den Stolpersteinen sowie zu Tipps für andere Lehrende befragt werden. Diese Konzepte, Berichte und Interviews werden auf der Plattform Campus Connect im Bereich „Lehrkonzepte im Einsatz“ für alle Lehrenden zur Verfügung gestellt.

Durch diese Praxisbeispiele soll nicht nur die Theorie mit der praktischen Umsetzung zusammengeführt und somit der Anwendungsbezug erhöht werden. Im Zentrum der Lehr-Lernkonzepte steht immer die Kompetenz- und Lernergebnisorientierung, indem Lernergebnisse formuliert und transparent gemacht werden; auch die Methoden der Leistungsüberprüfung werden daran ausgerichtet. Der Studierendenzentriertheit wird insofern Rechnung getragen, als die erprobten Konzepte auch immer durch die Studierenden evaluiert werden. Deren Rückmeldungen finden in der Umsetzung im Folgejahr Berücksichtigung.

(Neue) Lehrende können sich hier einen guten Einblick in die Lehrpraxis verschaffen und sich Informationen und Tipps aus den Berichten und Videos holen, oder sich mit den Projektpersonen vernetzen und austauschen. Zugleich erlauben diese Darstellungen einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und tragen zur Erweiterung persönlicher und fachlicher Horizonte bei. Inter- und transdisziplinäre Verbindungen über den eigenen Studiengang hinweg werden dadurch gebahnt und ermöglicht.

Die Möglichkeit der zeit- und ortsunabhängigen Verfügbarkeit von Informationen und Instruktionen zur Gestaltung von kompetenzorientierter und studierendenzentrierter Lehre stellte sich mit Beginn der Corona-Krise als außerordentlich wertvoll und wichtig heraus. In der Zeit des „Emergency Remote Teaching“ wurden in kürzester Zeit zahlreiche Artikel über die Möglichkeiten verschiedener Formen von Onlinelehre vom Teaching Support Center erarbeitet und veröffentlicht, was von vielen Lehrenden gerne angenommen und genutzt wurde.

Eine neuere Entwicklung auf Campus Connect war die Integration des Lehrendenhandbuchs der FH Campus Wien. Das Lehrendenhandbuch bietet allen haupt- und nebenberuflich Lehrenden einen raschen Einblick in die Organisation der FH Campus Wien und bietet die wichtigsten Informationen zur Lehre sowie zu aktuellen Regelungen und Richtlinien. Das Lehrendenhandbuch steht auf Deutsch und Englisch zur Verfügung und wird laufend aktualisiert und erweitert.

Derzeit stehen folgende Kapitel zur Verfügung, die mit zahlreichen Informationen bestückt sind:

  • Die FH Campus Wien stellt sich vor
  • Allgemeines / Administratives
  • Planung und Durchführung (m)einer Lehrveranstaltung
  • Prüfungen und Evaluierung
  • Hochschuldidaktik
  • Infrastruktur an der FH Campus Wien
  • Weitere Einrichtungen und Unterstützungsangebote
  • Mitgeltende Unterlagen
  • Ergänzende Informationen aus meinem Studiengang

Das Kapitel „Ergänzende Informationen aus meinem Studiengang“ führt die Lehrenden zu ihrem jeweiligen studiengangsspezifischen News-Bereich auf Campus Connect. In diesem Bereich erscheinen Beiträge, die vom Studiengang auf Campus Connect zur Verfügung gestellt wurden oder von Personen aus dem Studiengang veröffentlicht wurden. Einige Studiengänge haben die Möglichkeit genutzt, um dort zusätzlich ein studiengangsspezifisches Lehrendenhandbuch bereit zu stellen.

Künftige Weiterentwicklung

Im Rahmen des MA23-Projekts „E’SPRESSO – (virtuelle) Communities of Practice“ wird Campus Connect weiterentwickelt. Zahlreiche Kommunikations- und Interaktionsfunktionen sollen dazu beitragen, dass sich Lehrende als Teil einer (nicht nur virtuellen) Lerngemeinschaft erleben und entsprechend untereinander austauschen können.

Campus Connect ergänzt traditionelle Angebote der Hochschuldidaktik (Workshops, Seminare, Tagungen) und Supportmöglichkeiten (individuelle persönliche oder telefonische Beratung) und trägt dazu bei, dass Lehrende zeit- und ortsunabhängig am Auf- und Ausbau ihrer Lehrkompetenz arbeiten können.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert ist aufgrund der Angebotsbreite der Inhalte von Campus Connect vielfältig: Lehrende finden im Lehrendenhandbuch (in Deutsch und Englisch) Informationen und erste Orientierung zur Planung und Durchführung der Lehre, sowie Hinweise zu administrativen, organisatorischen und praktischen Aspekten der Lehre. Die schriftlichen Informationen sind teilweise mit Video-Clips angereichert. Besonders nebenberuflich Lehrende profitieren von den so aufbereiteten Informationen, weil sie in der Regel weniger in die Kommunikation der jeweiligen Studiengänge eingebunden sind.

Die Darstellung ausgezeichneter Lehrprojekte und Initiativen übersetzt hochschuldidaktische Theorie in die Praxis, liefert Ideen für eine innovative inhaltlich-didaktische Gestaltung der eigenen Lehre und regt zugleich zur Zusammenarbeit mit anderen Lehrenden (auch studiengangsübergreifend) und zum Austausch von Lehrkonzepten und -materialien an. Die Methodentoolbox erlaubt mittels zahlreicher Filtermöglichkeiten rasch eine passende Methode für eine bestimmte Lehrsituation aufzufinden. Dies ist auch mit einer Zeitersparnis für Lehrende bei der Vorbereitung ihrer Lehre verbunden.

Studiengangsspezifische, -übergreifende, department- und fachhochschulweite Informationen, welche sich speziell an Lehrende richten, unterstützen zudem die Identifikation mit dem eigenen Studiengang, dem Department bzw. der Rolle als Lehrende*r.

Viele Inhalte eignen sich für die persönliche Weiterbildung und den Ausbau der eigenen Lehrkompetenz: Hierzu zählen nicht nur die Darstellungen ausgezeichneter Lehrprojekte, sondern auch hochschuldidaktische und medientechnische Beiträge, Informationen zu aktuellen Trends (etwa ChatGPT in der Hochschullehre) und die Mediathek, in welcher Aufzeichnungen von Workshops und Seminaren angesehen werden können.

Lehrende können außerdem eigene Beiträge zu Themen der Lehre mit Peers in wählbarer Reichweite verfassen und teilen. Dadurch wird der virtuelle Austausch unter Lehrenden unterstützt.

Nachhaltigkeit

Campus Connect hat sich aus dem Vorgängerprojekt „Lehre optimieren – LEOP“ heraus entwickelt. Aus diesem studiengangsübergreifenden Projekt der Studiengänge Physiotherapie und Logopädie ging die Plattform Campus Connect als Informations- und Unterstützungsplattform hervor, die seit Anfang 2020 an der FH Campus Wien zur Verfügung steht. In der Zeit der Corona-Pandemie wurde Campus Connect zu einem unverzichtbaren Informations- und Vernetzungsknotenpunkt für haupt- und nebenberuflich Lehrende an der FH Campus Wien.

Die Plattform wird laufend unter Einbeziehung aller Stakeholder*innen optimiert und weiterentwickelt, vor allem mit dem Ziel, den kollegialen Austausch zu allen Themen der Lehre zwischen hauptberuflichen und nebenberuflich Lehrenden zu erhöhen und die Partizipationsmöglichkeiten der Nutzer*innen zu erweitern: So wurde im Herbst 2022 die Möglichkeit geschaffen, dass jede*r Nutzer*in einen eigenen Beitrag in wählbarer Reichweite (studiengangsspezifisch, department- oder fachhochschulweit) erstellen kann.

Künftig sollen, motiviert durch das MA23-Projekt „E’SPRESSO - (virtuelle) Communities of Practice“ (Laufzeit 09/2022 – 07/2025) weitere Interaktions- und Vernetzungsmöglichkeiten geschaffen werden, um etwa den Austausch und die gemeinsame Nutzung von Lehrmaterialien (CampusTube für den Austausch von Lehrvideos) zu forcieren. Darüber hinaus sollen die Nutzer*innen verstärkt miteinander interagieren und in entsprechenden Foren zum kollegialen Austausch angeregt werden.

Dissemination/Transfer

Die Plattform Campus Connect ist fachhochschulweit an der FH Campus Wien im Einsatz und richtet sich an alle haupt- und nebenberuflich Lehrenden aller Departments, Studien- und Lehrgänge.

Eine Übertragung auf andere Hochschulen ist zumindest im Rahmen des Anschlussprojekts der MA23 „E’SPRESSO – (virtuelle) Communities of Practice“ angedacht, in welchem Campus Connect aufgrund der künftigen, verstärkten Austausch- und Kommunikationsfunktion eine tragende Rolle spielt. Die Ergebnisse der im Rahmen dieses Projekts gesammelten Erfahrungen sollen mit anderen Hochschulen und Universitäten in schriftlicher Form (Endbericht) geteilt werden. Das Zusammenspiel von Angeboten vor Ort mit einer virtuellen Plattform, welche Information, Support, Austausch und Vernetzung ermöglicht, erscheint uns zeitgemäß (v. a. vor dem Hintergrund der Tatsache, dass auch Teile der Lehre online stattfinden und nebenberuflich Lehrende dadurch seltener in Präsenz an der Fachhochschule anzutreffen sein werden. Gerade diese Zielgruppe braucht Einbindung, Anschluss und Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung).

Zudem legt die Lernforschung zu Hochschullehrenden (z. B. bei Nissler 2018) nahe, dass Lehrkompetenzentwicklungsprozesse in Schleifen mit Peers, im direkten Bezug zur Handlungssituation in Form eines lose oder teilstrukturierten Erfahrungsaustausches mit anderen Hochschullehrenden gestaltet werden können. Erst die Kombination aus Schulung, Support und dem Erfahrungsaustausch mit Peers führt zur Veränderung der persönlichen Haltung in Hinblick auf die Didaktik - also der persönlichen Lehr- und Lernphilosophie - und sichert erst den Transfer von hochschuldidaktischem Know-How in den Hörsaal. Campus Connect kombiniert demnach virtuelle Schulung, Support und Austausch und ergänzt traditionelle hochschuldidaktische Angebote in Form von Workshops, Seminaren und Tagungen (HD-Circle).

Institutionelle Unterstützung

Campus Connect wird vom Teaching Support Center der FH Campus Wien redaktionell betreut und weiterentwickelt. Deshalb sind im Stellenplan dieser Abteilung entsprechende personelle Ressourcen, sowohl im hochschuldidaktischen als auch im medientechnischen Bereich, für die Betreuung der Plattform vorgesehen. Zusätzlich gibt es einen externen Entwickler, der stundenweise für entsprechende Leistungen beauftragt werden kann und vom Teaching Support Center bezahlt wird. Alle Serverleistungen werden hausintern durch die IT-Services erbracht.

Im Rahmen des MA23-Projekts „E’SPRESSO – (virtuelle) Communities of Practice“ konnten Fördermittel für die Weiterentwicklung von Campus Connect lukriert werden. Diese werden hauptsächlich in den Ausbau weiterer Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten fließen und in die Schaffung eines „CampusTube“, einer Austauschplattform für Lehrvideos, von denen es inzwischen fast 11.000 gibt.

Das Vizerektorat für Lehre und Internationales unterstützt die personelle Ausstattung des Teaching Support Centers. Darüber hinaus tritt der Vizerektor persönlich als aktiver Promotor der Plattform in unterschiedlichen Gremien der FH Campus Wien auf.

Positionierung des Lehrangebots

Campus Connect ist eine interne Informations- und Vernetzungsplattform der FH Campus Wien von Lehrenden für Lehrende, auf welcher hochschuldidaktische, medientechnische und -pädagogische sowie administrative Inhalte geteilt werden. Dazu gehören das Lehrendenhandbuch (in deutscher und englischer Sprache, mit illustrierenden Videos), Beiträge von Lehrenden mit wählbarer Reichweite (studiengangsintern, department- oder hochschulweit), die Mediathek mit Aufzeichnungen hochschuldidaktischer Workshops, die Methodentoolbox für die Gestaltung aktiver und studierendenzentrierter Lehre, zahlreiche Beispiele ausgezeichneter Lehrprojekte aus den verschiedensten Disziplinen und Themenbereichen, sowie ein Überblick über Angebote des Teaching Support Centers.

Zielgruppe sind alle haupt- und nebenberuflich Lehrenden der FH Campus Wien (2338 Personen im Studienjahr 2021/22, davon 273 hauptberuflich Lehrende und 2065 nebenberuflich Lehrende) aller sieben Departments bzw. aller 63 Studien- und Lehrgänge.

Links zum Projekt
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2023 nominiert.
Ars Docendi
2023
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
Dr. Christopher Hanzl, MA BEd
Teaching Support Center
+43 1 606 68 77-6101
Nominierte Person(en)
Dr. Christopher Hanzl, MA BEd
Teaching Support Center
Themenfelder
  • Kommunikation/Plattform für Lehrende
  • Karriererelevanz für das wissenschaftliche Personal
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Infrastruktur/Lehrmaterialien
  • Rund ums Prüfen
  • Weiterbildung Lehrende
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften
  • Wirtschaft und Recht
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
  • Kunst, Musik und Gestaltung