Paris-Lodron-Universität Salzburg
Kapitelgasse 4-6, 5020 Salzburg
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UV Fallstudien zur Unternehmensethik – Schwerpunkt Digitalisierung

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ausgangslage:

- extrem kurzfristige Covid-19 bedingte Umstellung von Präsenzlehre auf online-Lehre (LV am Tag des Shutdowns).

Ziele/Motive:

- Optimale Betreuung von Studierenden durch rasches Agieren (online-Videos mit PP-Folien, online-Diskussionen, C-UHV-konforme Umstellung des Bewertungsschemas),

- Behandeln aktueller und für die spätere Berufspraxis höchst relevanter Themen (Ambivalenzen der Digitalisierung im Zusammenhang mit Unternehmensethik),

- Anleitung zum Selbststudium mit einer Kombination von Pflichtlektüre und Arbeitsblättern bzw. konkreten Fragestellungen,

- flipped-classroom: Literaturrecherche zu bestimmten Themen inkl. der Erstellung von Zusammenfassungen vor und dadurch qualitativ hochwertigere Diskussionen bei den synchronen Terminen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Digitale Anwendungen polarisieren: optimierte Arbeitsmöglichkeiten bis hin zu Ängsten und Ablehnung. Als Veränderungsprozess bedarf es nicht nur einer Analyse, sondern auch einer kritischen Reflexion. Die 4-Ebenenmatrix der Führungs- und Unternehmensethik dient als Ausgangsbasis. Ethische Aspekte zu Partizipation, Autonomie, Verantwortung und Gerechtigkeit wurden übertragen auf:

• Hot-Desking (Teilen von Büroräumlichkeiten)

• neurodatenbasierte Headsets

• Sprach- und Gesichtserkennung

• RFID-Microchip Implantate

• Google Duplex/Chatbots

Elektronische Überwachungsmöglichkeiten, Eingriffe in die Privatsphäre, der Ersatz menschlicher Arbeitskraft uvam. verstärken die Forderung nach einer Humanisierung. Die Forcierung von Kreativität durch Partizipation und selbstbestimmten Arbeitens, die Übernahme technischer Verantwortung, die Generierung von Vertrauen durch die Reduktion organisationaler Ungerechtigkeiten (Diskriminierungen, Asymmetrien, Intransparenz, Manipulationen) sind notwendig, um eine menschengerechte, digitale Arbeitswelt zu ermöglichen.

Verwendete didaktische Techniken:

o Lernplattform zur Bereitstellung/Abgabe der 3 Arbeitsblätter, Literaturfundstellen, PP-Folien und Kurzzusammenfassungen,

o Echo460 online-Videos: 3x zur Einführung in die Thematik à 30 Min. als „Reuseable-Learning-Objects“, 1x zu Workload/Bewertungsschema,

o 5 synchrone Treffen im Ausmaß von insg. 330 Minuten (4x 60 Min., 1x 90 Min./Einheit)

o eigene Homepage zum Ansehen/Download der Videos

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Digital applications polarize: optimized work opportunities, all the way to fears and rejections. As a transformation process it requires not only analysis, but also critical reflection. The 4-level matrix of leadership and business ethics served as a starting point. Ethical aspects of participation, autonomy, responsibility and justice were applied to the following examples:

• hot-desking (desk sharing)

• neuro-databased headsets

• face- and speech recognition

• RFID-Microchip implants

• Google Duplex/Chatbots

Electronic surveillance in a digital world, invasions of privacy, the replacement of human labor, deskilling, etc. reinforce the demand for a humanization of work. The promotion of creativity through participation opportunities and self-determined work, the assumption of technical responsibility, the generation of trust through the reduction of organizational injustices (discrimination, information asymmetries, non-transparency, manipulation) are necessary to enable a humane, digital working world.

Didactical techniques used:

• Learning platform (supply/delivery of three worksheets, literature findings, PP slides, and brief summaries),

• 4 online videos: 3x for the introduction to specific topics as „reuseable-learning-objects“, 1x for workload and evaluation scheme,

• 5 synchronous meetings totaling 330 minutes (4x 60 minutes, 1x 90 minutes per unit)

• own homepage to view/download the videos (www.businessethics.at).

Nähere Beschreibung des Projekts

Einheit 1 & 2:

Die ersten beiden Einheiten der Lehrveranstaltung sind gekennzeichnet von Wissensvermittlung, einer Einführung in den Begriff der Digitalisierung und in die 4-Ebenenmatrix der Führungs- und Unternehmensethik (Partizipation, Autonomie, Verantwortung, Gerechtigkeit) mit entsprechenden Prinzipien (Nichtschadensprinzip, Fürsorge-/Wohltätigkeitsprinzip, Autonomieprinzip, Partizipationsprinzip, organisationales Gerechtigkeitsprinzip). Das Thema der Digitalisierung und Unternehmensethik inhaltlich begreifbar zu machen, Wissen zu vermitteln, die notwendige Interdisziplinarität (u.a. Ethik/Philosophie, Recht, Wirtschaft, Technik, Soziologie, Psychologie) und Internationalisierung (vgl. Literatur zum Thema) zu verstehen, aber auch neuerlerntes Wissen kritisch zu hinterfragen, zu analysieren und die theoretischen Inhalte auf reale Situationen und digitale Technologien zu übertragen, verhalf den Studierenden, selbstständig zu denken und zu reflektieren. Inwiefern werden durch die Einführung von Hot-Desking/Desk-Sharing die 4 Ebenen tangiert, welche Prinzipien sind betroffen? Neben der Bereitstellung von digitalen Lehrmaterialien auf der Lernplattform (PP-Folien in Kombination mit neu erstellten online-Videos als „Reuseable-Learning-Objects“, Literaturfundstellen) diente das Ausfüllen der Arbeitsblätter dazu, die Ambivalenz von Hot-Desking zu erkennen bzw. kritisch zu hinterfragen. Die Lernergebnisse und Kompetenzen wurden durch die Auseinandersetzung mit der Thematik in optimierter Form erzielt, es war nicht nur eine extrem hohe Motivation auf Seiten der Studierenden, sondern auch eine qualitativ überdurchschnittliche Beantwortung der Fragen in den jeweiligen Arbeitsblättern feststellbar.

Die berufliche Relevanz von Desk-Sharing ist gerade im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie und der gleichzeitigen Zunahme von Home-Office sehr aktuell, es wird in Unternehmen zur teilweisen Einführung von neuen Formen der Büronutzung (u.a. Desk-Sharing) kommen.

Das Hochladen der einzelnen Teilleistungen auf der Lernplattform (3 Arbeitsblätter mit konkreten Fragestellungen zur Ausarbeitung; Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbanken mit Kurzzusammenfassungen; kurze schriftliche Arbeit) und die damit verbundene unmittelbare Bewertung dieser Teilleistungen im „Notencenter“ der Lernplattform (einsehbar für Studierende) haben neben gesteigerter Transparenz auch eine einheitliche Vorgehensweise ermöglicht.

 

Einheit 3:

Neurodatenbasierte Geräte zur Steigerung der Produktivität wie auch des Wohlbefindens von Mitarbeiter/inne/n (zB. emotiv) basieren auf Algorithmen, die Gehirnwellen im Zusammenhang mit Konzentriertheit, Gelassenheit, Stress auswerten. Das hierzu bereitgestellte online-Video befasst sich mit Aspekten der Erwerbsarbeit als dominante Sinnquelle, sozialen Pathologien in der Arbeitswelt bzw. der „dual-use“ Strukturierung, die sich auf digitale Technologien übertragen lassen. Im Arbeitsblatt 3 waren Überlegungen zur Nützlichkeit und/oder Schädlichkeit (vgl. dual-use) derartiger Headsets auszuarbeiten. In der Diskussion beim ersten synchronen online-Termin wurden zusätzliche ethische Aspekte aufgegriffen. Inwiefern sind durch die Verwendung derartiger Tools autonome Entscheidungen tangiert, braucht es eine informierte Einwilligung? Wie verändern solche Technologien den Menschen („deskilling“)? Was passiert mit dem Recht auf Wissen bzw. Nicht-Wissen, kommt es zu unhinterfragten Gesundheitsdaten (wie z.B. das Auffinden von Gehirnschäden)? Wie verändert sich die Argumentation nützlich/schädlich durch einen Perspektivenwechsel vom Mitarbeiter hin zur Leiterin der Personalabteilung? Dadurch, dass die Studierenden mit Lehrvideo, Literaturstudium und Arbeitsblättern schon online zum Live-Meeting kamen (flipped classroom), war nicht nur eine sehr aktive, sondern auch eine qualitativ hochwertige Diskussion möglich.

Einheit 4-6:

Diese Einheiten weisen eine andere Lehr- und Lernmethode auf, indem zu weiteren, spezifischen Themen (Sprach- und Gesichtserkennung, RFID-Implantate, Google-Duplex/Chatbots) zuerst von Studierendenseite zwei bis drei relevante, wissenschaftliche Literaturfundstellen zu recherchieren und kurz zusammenzufassen waren. Nach dem Hochladen auf die Lernplattform wurden die Literaturfundstellen in PowerPoint-Folien aufgelistet bzw. durch Quellen der LV-Leiterin adaptiert und während der Live-Session hinsichtlich Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen, aber vor allem auch bezüglich ethischer Aspekte gemeinsam bzw. unter Anleitung ergänzt. Durch die vorherige Auseinandersetzung mit konkreten Fragestellungen waren die Rollen in den Diskussionen von Lehrenden-Studierenden tw. getauscht, eine Begegnung auf Augenhöhe von Studierenden und Lehrenden möglich. Die dieser Art neuen Rollen, gekoppelt mit aktuellen Beispielen, bewirkten eine sehr hohe Motivation auf Seiten der Studierenden.

Sprach- und Gesichtserkennung ermöglichen Aussagen zur Persönlichkeit (Alter, Geschlecht, Ethnie), das Erkennen von Emotionen, Lügen, Krankheiten (u.a. Depression) und das Erstellen eines psychologischen Profils. Das löst ethische Fragen/Fragestellungen im Zusammenhang mit Aufklärung, Einwilligung, informativer Gerechtigkeit, persönlicher/informeller Autonomie (Privatheit, Identifizierung in Echtzeit, Aggregation von Daten), aber auch Selbstreflexion, Selbstüberwachung und Human Enhancement zur Erweiterung und Steigerung menschlicher Leistungsfähigkeit aus. Die Relevanz des Themas für Unternehmen ergibt sich aus den bereits existierenden Anwendungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Zugangs-/Zugriffsberechtigungen durch Entsperren/Versperren von Geräten (Sicherheit), aber auch als Authentifizierung, Verifikation, Identifikation anhand biometrischer Daten.

RFID-Microchips in Produkten sind im Unternehmensalltag (Lagerung, Logistik) bereits integriert. Das Implantat im menschlichen Körper findet sich in Europa noch eher selten, dient als Zugangsberechtigung (allgemein, Hochsicherheitsbereiche, IT-Bereich, mobile Geräte), Verifizierung, automatische Identifikation/Authentifizierung oder kontaktlose Bezahlmöglichkeit. Ergänzend zu bereits angeführten ethischen Aspekten war der Begriff der „Überveillance“ relevant. Chatbots zur Kommunikation mit Kunden (Support), im Marketing bzw. Verkauf, aber auch als Konversationsagenten im medizinischen Kontext werden verstärkt Anwendung in Unternehmen finden. Aus ethischer Perspektive wurden der „uncanny valley effect“, Genderaspekte, Abhängigkeits- und Manipulationsmöglichkeiten diskutiert.

Einheit 7

Die letzte Einheit diente der Vertiefung diverser Themen. Schriftliche Kurzarbeiten (Unternehmensethik/Digitalisierung) wurden von den Studierenden präsentiert und diskutiert, Gemeinsamkeiten und Widersprüchlichkeiten aufgegriffen, verglichen bzw. mit ethischen Fragestellungen in Verbindung gebracht.

Workload

Mit der Umstellung auf Distance Learning war es erforderlich, die von den Studierenden zu erbringenden Leistungen rasch und transparent anzupassen. Ergänzend zur Vorbereitung mithilfe der online-Videos ist vor allem durch das Selbststudium (Lesen von relevanten, wissenschaftlichen Literaturfundstellen; Auseinandersetzung/Beantwortung konkreter Fragestellungen in Arbeitsblatt 1-3, Literaturrecherche in Datenbanken, Auflisten von 2-3 relevanten Literaturfundstellen inklusive Zusammenfassungen) ein Mehraufwand entstanden, der durch eine reduzierte schriftliche Arbeit, gleichzeitig aber auch eine Bewertung weiterer notwendig gewordener Teilleistungen (Arbeitsblätter, Literaturrecherche) ausgeglichen werden sollte:

Mitarbeit: 8 Punkte

Ausarbeitung Arbeitsblatt 1 Hot-Desking: 5 Punkte

Ausarbeitung Arbeitsblatt 2 Algorithmen: 5 Punkte

Ausarbeitung Arbeitsblatt 3 Headset: 5 Punkte

Eigenstudium/Vorbereitung Sprach- und Gesichtserkennung: 5 Punkte

Eigenstudium/Vorbereitung Microchip-Transplantat: 5 Punkte

Eigenstudium/Vorbereitung Google Duplex: 5 Punkte

Schriftliche Arbeit/Präsentation/Diskussion: 12 Punkte

Eine unmittelbare Bewertung der einzelnen Teilleistungen im Notencenter der Lernplattform wie auch individuelle Feedbackmöglichkeiten erhöhten zusätzlich die Transparenz.

Der mit dieser LV verbundene Arbeitsaufwand (Zeitaufwand) ist durch die Umstellung auf Distanzlehre laut Evaluierung mehrheitlich gleich geblieben (74%) bis leicht angestiegen. Gleiches gilt für die inhaltlichen Leistungsanforderungen (Schwierigkeit), die durch die Umstellung auf Distanzlehre ebenfalls zu 83,3% gleich geblieben sind.

Von der LV-Leitung wurden entsprechend der Evaluierungsergebnisse alle nötigen Informationen zum Abschluss dieser LV rechtzeitig bereitgestellt (von 100% der Teilnehmer/innen bejaht). Der Gesamteindruck zur Lehrveranstaltung, unabhängig von der Umstellung auf Distanzlehre, ist ebenfalls von allen (100%) mit sehr gut bewertet worden.

 

Beispiel Arbeitsblatt 2, 2. Einheit – Einführung in die Digitalisierung:

 

Name:

Optimale Vorgehensweise:

1. PP-Folie/online-Video Einführung in die Digitalisierung ansehen/anhören

2. Literaturfundstellen (Mittelstadt, Logg, Berelson) lesen

3. Ausarbeitung der Fragestellung

Die von Berelson et al (siehe Literatur zur 1. Einheit) vorgestellten Algorithmen zum Smart Hot-Desking stellen mAn lediglich einen Teilaspekt der relevanten Fragestellungen dar. Um ethische Aspekte des Hot-Desking zu analysieren, könnte man sich an den fünf Prinzipien (Partizipationsprinzip i.V.m. dem Vorsichtsprinzip im Zusammenhang mit Macht; Autonomieprinzip als Abwesenheit von Hindernissen, Schaffung von zusätzlichen Handlungsmöglichkeiten, selbstbestimmtes Arbeiten, informierte Einwilligung; Nichtschadensprinzip neminem laedere, Fürsorgeprinzip, organisationales Gerechtigkeitsprinzip) der 4-Ebenenmatrix orientieren. Vergleichen Sie die Nachteile des Hotdesking mit den möglichen Prinzipien aus Mitarbeiterperspektive – worauf ist zu achten? Worauf ist noch nicht Bedacht genommen worden, gibt es Lücken?

 

Rückmeldungen von Studierenden:

Vielen Dank für Ihr Engagement, diesen Kurs in dieser Zeit mit so viel Leben zu füllen und eine Begeisterung bei uns zum Thema Unternehmensethik hervorzurufen! Da ich ja das Studium Recht und Wirtschaft in einer Bildungsteilzeit neben meinem Job bei der M., wo ich auch noch Betriebsrat bin und nebenbei auch noch in meiner Heimatgemeinde XYZ als Vizebürgermeister tätig bin, ist Ihr Kurs eine willkommene Abwechslung zur allumfassenden Coronakrise.

Fast alle meine Kurse (bis auf einen) haben es zeitlich lückenlos geschafft auf online-Lehre umzustellen und im Laufe der Zeit die notwendigen Infos zum neuen Ablauf und den Prüfungen bereit zu stellen. Aber Sie waren die einzige LV-Betreuerin, die es geschafft hat, in dieser Situation die Studierenden auch (zwischen)menschlich "abzuholen". Mit Ihrer Auffassung, Offenheit und Ihrem Verständnis in dieser Situation haben Sie es als einzige (Lehr)Person geschafft, den Studenten ein bisschen Erleichterung zu verschaffen.

Es war von vornherein ein sehr großes Bemühen der LV-Leiterin, dass diese LV reibungslos auf Distance Learning umgestellt wurde. Die wöchentlichen Meetings mit der Interaktion waren sehr aufschlussreich. Zudem wurden die LV Unterlagen super aufbereitet und die zu lösenden Aufgaben abwechslungsreich ausgestellt. Ich bin sehr zufrieden mit dieser LV.

Nutzen und Mehrwert

• Qualitätssteigerung bei den schriftlichen und mündlichen Beiträgen der Studierenden

• Hohe Motivation auf Seiten der Studierenden

• Zeitliche Flexibilität durch die Bereitstellung von Lehrvideos (Studieren mit Kind, berufstätige Studierende)

• Employability (aktuelle Relevanz in der Berufswelt)

• „Reuseable-Learning-Objects“, einhergehend mit einer gewissen Zeitersparnis im kommenden Semester

Nachhaltigkeit

Das Konzept ist auf prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen übertragbar, insofern neben einer reinen Wissensvermittlung vor allem auch eine kritische Reflexionsfähigkeit als Lernziel intendiert ist. Vor allem stellt der Einsatz von vor LV-Terminen bereits abrufbaren Lehrvideos auch nach einer Rückkehr zur Präsenzlehre ein neues, zusätzliches Element dar, das beibehalten werden soll, um für Studierende eine zeitlich flexiblere Gestaltung zu ermöglichen, aber auch, um Studieren mit Kind oder Berufstätigkeit zu erleichtern. Die Methode des flipped classroom wird dauerhaft ins didaktische Konzept aufgenommen werden. Auch in dem Sinne, dass flipped classroom nicht nur ein Angebot, sondern ein verpflichtendes Element ist. Durch die Auseinandersetzung mit der Thematik resultiert eine qualitativ hochwertigere Diskussion im (online-)Hörsaal.

Mit der Adaptierung des Masterstudienplans Recht und Wirtschaft (Oktober 2021) wird die UV Fallstudien zur Unternehmensethik – Schwerpunkt Digitalisierung als Pflichtlehrveranstaltung in das Pflichtmodul 3: Digitalisierung in Recht und Wirtschaft integriert.

Aufwand

Die Umstellung auf Distance Learning war neben einem vertraut machen mit den digitalen Tools (online-Hörsaal, Videoaufzeichnung) von einem deutlich gesteigerten Zeitaufwand gekennzeichnet (Produktion der Videos, dazu adaptierte PP-Folien). Auch ergänzende Betreuung und Korrekturen waren notwendig, die in der Abhaltung einer Präsenzlehre im Rahmen der Lehrveranstaltung stattgefunden hätten. Es war eine Herausforderung, neben einer Kleinkindbetreuung (4-jähriger Sohn) in Teilkarenz (50% Beschäftigung) im Home-Office drei Lehrveranstaltungen während des Lockdowns in der Corona Pandemie optimal zu betreuen. Finanzielle Kosten entstanden primär Lockdown-bedingt bzw durch Home-Office (Software zur Homepage-Erstellung, schnellere Festplatte, Ausleuchtung).

Gleichzeitig wurde das Ziel verfolgt, den Workload der Studierenden nicht zu erhöhen, um auch in der COVID-Pandemie die Studierbarkeit zu gewährleisten.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelorstudium Recht und Wirtschaft (freie Wahlfächer)

Masterstudium Recht und Wirtschaft (freie Wahlfächer)

Rechtswissenschaften (7. Semester, Wahlfächer Grundlagenfach)

Offen für alle Studienrichtungen (Freifächer im Rahmen des Curriculums)

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Digitale Transformation in der Lehre
Ansprechperson
Rita Schrattenecker-Travnitzky, Dr.
Qualitätsmanagement
+43 (0)662 8044 2331
Nominierte Person(en)
Silvia Traunwieser, Mag. Dr. (MBL)
FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaftliche Fakultät (Rechtsphilosophie)
Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht