Interdisziplinäre Lehr- und Lernarrangements

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Gemäß § 38a Abs. 2 HG 2005 i. d. g. F. sind Facheinschlägige Studien ergänzenden Studien für das Lehramt Sekundarstufe Berufsbildung berufsbegleitende Studien, die facheinschlägige Studien im Umfang von mindestens 180 ECTS-AP an einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung (sowie eine facheinschlägige Berufspraxis) um die didaktischen und pädagogischen Inhalte ergänzen. Ihr Arbeitsaufwand beträgt gem. § 38 Abs. 1a Z 4 HG 2005 i. d. g. F. mindestens 60 ECTS-AP. Das Studium soll Lehrer/innen für fachtheoretische Unterrichtsgegenstände an berufsbildenden Schulen qualifizieren, pädagogische Fähigkeiten und Fertigkeiten, fachdidaktisches Wissen sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten für die beruflichen Arbeits-, Anforderungs- und Lernsituationen in Schule und Unterricht zu nutzen und dafür pädagogische Verantwortung und professionelle Selbständigkeit zu übernehmen. Die Absolvent/inn/en des Studiums "Facheinschlägige Studien ergänzende Studien" sind in der Lage, umfassende Herausforderungen in sich ändernden Kontexten erfolgreich zu bewältigen und innovative Lösungsansätze für ihren eigenen Unterricht zu entwickeln.

 

Das Projekt beschreibt die Umsetzung folgender Lehrveranstaltungen im Studium "Facheinschlägige Studien ergänzende Studien" an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich:

UE Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung (3 ECTS)

PK Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung, Pädagogisch Praktische Studien (4 ECTS)

 

Lehrveranstaltungsleiterin: Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc

 

Die Lehrveranstaltungen finden im 3. Semester als Blockveranstaltungen über das gesamte Semester verteilt statt. Die in den Lehrveranstaltungen vermittelte und erarbeitete Theorie wird in Projekten durch die Studierenden an der eigenen Schule umgesetzt, in den Lehrveranstaltungen begleitet, diskutiert, reflektiert und evaluiert.

 

Weiters werden von den Studierenden Exkursionen in Betriebe der Wirtschaft organisiert, die beispielhaft für Lehrausgänge/Exkursionen mit Schüler/inn/en durchgeführt werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Studium Facheinschlägige Studien ergänzende Studien an der PH OÖ

Lehrveranstaltung: Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung

Leiterin: Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc

Die Absolvent/inn/en setzen theoretische und praktische Kompetenzen über Projekte in einem Schulprojekt um, verstehen ihr Handeln als eine selbstreflektierte, prozess- und zielorientierte Tätigkeit als reflektierende Lehrperson und gestalten ihr Unterrichtsprojekt als kompetenzorientierten Lernprozess in Bezug auf den Fachbereich.

In der Lehrveranstaltung wird der Prozess begleitet. Die Studierenden lernen über Persönlichkeiten und Rollen im Team, erfahren diese Theorie bei der Arbeit in ihrem Projekt. Fördermöglichkeiten, Wettbewerbe, Aufsichtspflicht etc. werden vermittelt.

Exkursionen in Betriebe der Wirtschaft zeigen die Möglichkeit gemeinsamer Projekte sowie Anforderungen des HR an HTL-Absolvent/inn/en als zukünftige Mitarbeiter/innen auf.

Die Lehre fördert fachübergreifende Kompetenzen und Qualifikationen.

Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen sind an der Konzeption und Durchführung der Lehrveranstaltung aktiv beteiligt. Der individuelle Kompetenzerwerb wird gefördert.

Die Lehrveranstaltung ist an den im Curriculum vorab definierten Kompetenzprofilen ausgerichtet. Der Bezug zwischen Theorie und Berufs- und Lebenspraxis wird hergestellt.

Workload nach dem Bologna-Prozess. Die internationalen Erfahrungen der Studierenden werden in die Lehrveranstaltung miteinbezogen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Relevant Studies Complementary Studies at the PH OÖ

Course: Interdisciplinary teaching/learning arrangements in vocational education and training

Head: Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc

The graduates put theoretical and practical competences into practice through projects in a school project, understand their actions as a self-reflective, process- and goal-oriented activity as a reflective teacher and design their teaching project as a competence-oriented learning process in relation to the subject area.

In the course the process is accompanied. Students learn about personalities and roles in a team, and experience this theory while working on their project. Funding opportunities, competitions, supervisory duties etc. are taught.

Excursions to companies in the economy show the possibility of joint projects as well as HR requirements for HTL graduates as future employees.

The apprenticeship promotes interdisciplinary competences and qualifications.

Students from different faculties are actively involved in the conception and implementation of the course. The individual acquisition of competence is encouraged.

The course is based on the competence profiles defined in the curriculum. The connection between theory and professional and life practice is established.

Workload according to the Bologna Process. The international experiences of the students are included in the course.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Projekt beschreibt die Umsetzung folgender Lehrveranstaltungen im Studium "Facheinschlägige Studien ergänzende Studien" am Institut Berufspädagogik der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich:

Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung (Übung, 3 ECTS)

Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung, Pädagogisch Praktische Studien (Praktikum, 4 ECTS)

Lehrveranstaltungsleiterin: Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc

 

Die Absolvent/inn/en der beiden Lehrveranstaltungen sollen ihre theoretischen und praktischen Kompetenzen über die Planung, Organisation und Umsetzung von Projekten in der Wirtschaft in einem Schulprojekt anwenden und umsetzen. Sie verstehen ihr Handeln im Projektunterricht als eine selbstreflektierte, prozess- und zielorientierte Tätigkeit auf dem Weg zur reflektierenden Lehrperson. Sie gestalten ihren (Projekt-)Unterricht als kompetenzorientierten Lernprozess in Bezug auf den jeweiligen Fachbereich. Sie nutzen theoretisches und praktisches Wissen zum Aufbau sozialer Beziehungen und zur Gestaltung kooperativer Arbeitsformen. Sie wissen um das Zusammenwirken der Bereiche Unterricht, Personen und Organisation, verstehen sich als aktiven Teil einer nachhaltigen Qualitätsentwicklung und können Jugendliche im individuellen Lernen begleiten und betreuen.

 

Für den Erwerb dieser Kompetenzen planen und organisieren die Studierenden an ihren Schulen in Absprache mit der Schulleitung jeweils ein Projekt, das sie mit einem Projektteam (Schüler/innen, Kolleg/inn/en, Schulleitung etc.) an der Schule umsetzen. In der Lehrveranstaltung wird der Prozess begleitet, es findet ein Erfahrungsaustausch zwischen den Studierenden statt, die einzelnen Projekte werden reflektiert und evaluiert. Falls es das Projekt erlaubt, wird eine Zusammenarbeit mit einem Betrieb der Wirtschaft angestrebt. Die Studierenden können ihre berufsspezifischen Vorerfahrungen und Kompetenzen in ihre Schulprojekte mit einbeziehen. Sie lernen sowohl in der Theorie über Persönlichkeitsstrukturen, Rollen im Team, Phasen des Teambuilding oder Kriterien über eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team und erfahren diese Theorie in der Praxis bei der Arbeit in ihrem Projektteam. Projektfördermöglichkeiten, Projektwettbewerbe, Aufsichtspflicht bei Projekten etc. werden ebenfalls in der Theorie vermittelt sowie Methoden für die Umsetzung in der Praxis erläutert.

 

Um weitere Möglichkeiten von Projektkooperationen mit Betrieben der Wirtschaft aufzuzeigen, werden in Zusammenarbeit von den Studierenden und der Lehrveranstaltungsleiterin Exkursionen in Betriebe der Wirtschaft, die für die jeweiligen Fachbereiche der HTLs interessant sind, im Raum Linz organisiert. Diese Exkursionen werden fallweise gemeinsam mit Schulklassen aus HTLs durchgeführt. Neben der Möglichkeit gemeinsamer Projekte soll dabei auch aufgezeigt werden, welche Anforderungen das HR-Management der Betriebe an HTL-Absolvent/inn/en als zukünftige Mitarbeiter/innen stellt. Durch die Lehrveranstaltung wird so insbesondere der Kontakt zwischen Pädagogischer Hochschule, Studierenden/Lehrer/innen und Schüler/innen hergestellt und gepflegt.

 

Innovative Hochschuldidaktik: Die Lehre in diesem Projekt/in diesen Lehrveranstaltungen fördert fachübergreifende Kompetenzen und Qualifikationen.Die Studierenden führen schul- bzw. fächerübergreifende Projekte an ihren Schulen durch, bevorzugt unter Einbeziehung von Betrieben der Wirtschaft und werden in der Lehrveranstaltung dabei professionell begleitet.

Studierendenzentriertheit und Heterogenität: Im Studium "Facheinschlägige Studien ergänzende Studien" bzw. in der Lehrveranstaltung sind Studierende/Lehrer/innen aus unterschiedlichen Fachbereichen: HTL-Fachtheorie, BAfEPs und SOB-Schulen – heterogenes Vorwissen und unterschiedliche Bildungsbiografien und Studienbedingungen mit verschiedenen Lebensrealitäten. Studierende sind an der Konzeption und Durchführung der Lehrveranstaltung aktiv beteiligt, sie präsentieren ihre Projektfortschritte, ihre Erfahrungen mit Projekten in Wirtschaft und Schule, Erfahrungen an der eigenen Schule mit Projektförderungen und Projektwettbewerben sowie Erasmus+ Projekten. Der individuelle Kompetenzerwerb wird dahingehend besonders gefördert, da die Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung ein Schulprojekt planen, organisieren und durchführen. Dabei wird auch immer wieder der Aspekt der Inklusion sowie der Sensibilisierung für gesellschaftliche Ungleichheiten und deren Konsequenzen thematisiert.

 

Kompetenzorientierung: Die Lehrveranstaltung ist an den im Curriculum vorab definierten Kompetenzprofilen und Lernzielen bzw. Lernergebnissen ausgerichtet. Die Studierenden erhalten zu Beginn der Lehrveranstaltung ein über das Semester gut strukturiertes und kompetenzorientiertes Konzept mit Aufgabenstellungen und Meilensteinen für ihr Projekt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Verbindung von Theorie und Praxis des Gelernten gelegt, da Projektmanagement, Persönlichkeitsprofile, Teamentwicklung, Projektfördermöglichkeiten, Projektwettbewerbe, Aufsichtspflicht bei Projekten etc. in der Theorie vermittelt werden und Methoden für die Umsetzung in der Praxis aufgezeigt werden. Die Studierenden führen an ihrer Schule ein Projekt praktisch durch. Der Bezug zwischen Theorien und Methoden und der Berufs- und Lebenspraxis wird so hervorragend hergestellt. Der Praxisbezug wird auch durch die Organisation von Exkursionen in Betriebe der Wirtschaft, die fachlich einen Bezug zu den verschiedenen Ausbildungsschwerpunkten der unterschiedlichen HTLs haben, hergestellt. Die Studierenden organisieren die Exkursionen mit Unterstützung der Lehrveranstaltungsleiterin beispielhaft für spätere Lehrausgänge/Exkursionen mit Schüler/inne/n und werden so auch auf Möglichkeiten/Chancen und Probleme bei derartigen (Schul-)Veranstaltungen aufmerksam. Es können die Studierenden so auch ein Netzwerk mit Betrieben aufbauen und vor allem durch die HR der Betriebe erfahren, welche Anforderungen die Betriebe an HTL-Absolvent/inn/en als zukünftige Mitarbeiter/innen.

 

Europäische und internationale Ausrichtung

Der Lehrveranstaltung liegt ein Workload nach dem Bologna-Prozess zugrunde:

Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung (Übung):

3 ECTS/2 SWSt = 30 UE inkl. eLearning + 45 Std. Workload

Interdisziplinäre Lehr-/Lernarrangements in der Berufsbildung (PPS - Praktikum):

4 ECTS/3 SWSt = 45 UE inkl. eLearning + 55 Std. Workload

Von der Lehrveranstaltungsleiterin werden Erasmus+ sowie mögliche Projekte im Rahmen von Erasmus+ für berufsbildende Schulen vorgestellt und die Studierenden bei einer eventuellen Durchführung eines Erasmus+ Projekts unterstützt.

Die internationalen Erfahrungen der Studierenden/Lehrer/innen aus ihrer Tätigkeit in der Wirtschaft vor der Schulanstellung wird in die Lehrveranstaltung mit einbezogen und fördert den Blick über den Tellerrand.

Nutzen und Mehrwert

- persönlicher Kompetenzerwerb durch Erfahrungslernen
- Praktische Umsetzung im eigenen Unterricht
- Erfahrungsaustausch zwischen den Studierenden
- Kooperation mit Betrieben in der Wirtschaft

Nachhaltigkeit

Das Konzept ist eventuell auf andere Lehrveranstaltungen, in denen projekt- und praxisorientiert gearbeitet werden kann, übertragbar. Das Konzept wird in der Lehrveranstaltung "Interdisziplinäre Lehr- und Lernarrangements" längerfristig eingesetzt, evaluiert und weiterentwickelt.

Akzeptanz

Das Konzept für die Lehrveranstaltung wird von den Studierenden sehr gut angenommen und sehr gut bewertet.

Aufwand

Das Konzept verursacht einen dem Workload lt. Bologna Prozess entsprechenden Arbeitsaufwand, der von den Studierenden unterschiedlich wahrgenommen wird.
Das Konzept verursacht keine zusätzlichen Kosten für die PH OÖ.

Positionierung des Lehrangebots

Sekundarstufe Berufsbildung

Bachelorstudium Facheinschlägige Studien ergänzende Studien (BEd)

3. Semester

Lehrveranstaltung: Interdisziplinäre Lehr- und Lernarrangements (Übung und Pädagogisch Praktische Studien)

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2020 nominiert.
Ars Docendi
2020
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc
PH Oberösterreich, Institut Sekundarstufe Berufsbildung
+43 732 74 70 7393
Nominierte Person(en)
Prof. Mag. Karin Lindner BEd MAS MSc
PH Oberösterreich, Institut Sekundarstufe Berufsbildung
Themenfelder
  • Flexibel Studieren
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften