- Fashion & Technology
- Robotik in Fashion and Technology
- "Kreative Robotik" – Neue Konzepte zur niederschwelligen Erschließung der Robotik
- Do you need me? Form follows Society
- Bilaterale Online-Ringvorlesung: Grenzen öffnen - Werte prüfen. Transdisziplinäre Entwürfe zum kunstpädagogischen Bildungsverständnis
- „Futures Literacy in Design and Technology Innovation“ – Das anwendungsorientierte Modul zum Thema Zukunftsfähigkeit
- Akademische Ambulanz
- CoCARe (Community of Comics Artists and Comics Researchers)
- METAMORPHOSEN – Transformation, Medialität & Vermittlung
- „xxx_abilities“
Fashion & Technology
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Die Welt der Mode befindet sich im Umbruch. Vielfach wird Mode zum Wegwerfprodukt hergestellt unter unmenschlichen Bedingungen. Bestehende Design-, Produktions- und Präsentationssysteme werden in Frage gestellt, und man sucht nach neuen Ansätzen und Alternativen, oft mittels innovativer Technologien. Das Bachelorstudium Fashion & Technologie der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz reagiert auf diese Veränderungen in der Mode und bereitet die Studierenden auf neu entstehende Berufsbilder im Spannungsfeld zwischen Mode und Technologie vor. Beim Aufbau und der Ausrichtung des Studienganges war der Standort Linz mit seiner Industrielandschaft und seinen Institutionen ausschlaggebend.
Kurzzusammenfassung des Projekts in deutscher Sprache
Das Bachelorstudium Fashion & Technology der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz ist eine Ausbildung für zeitgenössisches Modedesign in 7 Semestern. Die Welt der Mode befindet sich im Umbruch. Vielfach wird Mode zum Wegwerfprodukt hergestellt unter unmenschlichen Bedingungen. Die Idee von Mode in Verbindung mit Technologie wirft rasch Fragen nach Privatsphäre oder Ökologie auf. Fashion & Technology begreift Technologie als Katalysator für innovative und nachhaltige Designlösungen und alternative ästhetische Konzepte im Zeichen der Toleranz. Ziel der Ausbildung ist es, die Studierenden auf neu entstehende Anforderungen und Berufsbilder im Spannungsfeld von Mode und Technologie vorzubereiten. Hierfür wird im Laufe des Studiums ein Bogen gespannt zwischen modernen und traditionellen Technologien. Durch verschiedene Kooperationspartner des Studiums wird Technologie für die Studierenden lebendig. Die Studierenden entwickeln eigene Gewebe aus Lenzing-fasern im Textilen Zentrum Haslach, lernen im Linz Center of Mechatronics die Technologien hinter Wearables zu nutzen oder präsentieren ihre Arbeiten bei einer virtuellen Show während des Ars Electronica Festivals. Außerdem bieten ein internationales Praktikum und Workshops mit Expert/inn/en aus den Bereichen Modedesign, Fotografie, Styling, PR, Performance und Technologie vielschichtige Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Mode.
Nähere Beschreibung des Projekts
DAS STUDIUM
Mode und Technologie erfahren derzeit eine rasante gemeinsame Entwicklung. Dadurch verändert sich die Art und Weise wie Mode derzeit entworfen, produziert und wahrgenommen wird. In der Vergangenheit basierten technologische Innovationen in der Mode vor allem auf neuen Materialien oder Produktionsmethoden. Heute stehen die Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien für Design-, und Produktionsprozesse sowie Präsentationstrategien nicht nur nebeneinander, sondern sie beeinflussen und bedingen sich gegenseitig. Dadurch entsteht Potenzial für eine tiefgreifende Verschmelzung von Technologie und Mode, bei der unter anderem folgende neue Technologiebereiche von Bedeutung sind: Fasertechnologie, Smart Textiles, Wearables, additive Produktionsverfahren, Automationstechnologie, Digitalisierungstechnologie, digitale Kommunikationsstrategien. Das Studium spannt einen Bogen zwischen diesen und traditionellen Verfahren und Technologien. Die Studierenden entwickeln eine kritische Haltung hinsichtlich der Einbindung neuer Technologien, um diese verantwortungsbewusst und nachhaltig in ihre kreativen Prozesse einfließen zu lassen. Die nun für die Mode verfügbaren neuen Technologien werfen auch brisante gesellschaftliche Fragen hinsichtlich des Körperverständnisses sowie der Relation von Körper und medialisierter Umwelt auf (z.B. Verhältnis von Öffentlichkeit und privater Sphäre, Körperoptimierungen, ökologische Implikationen, etc.). Die damit verbundene Diskussion über alternative ästhetische Konzepte mit der Zielsetzung, neue innovative Lösungen zu entwickeln, ist ein zentraler Aspekt des Studiums. Der bewusste Umgang mit Formen der sozialen Differenzierung schafft Freiräume für emanzipatorische Zielsetzungen. Das Studium zielt daher auf einen kritischen Umgang mit dem Design, der Produktion und der gesellschaftlichen Relevanz von Mode ab.
STUDIENZIELE
Neben Konzeption, Gestaltung und Umsetzung von Kollektionen und Accessoires im zeitgenössischen Modedesign, sind die Vermittlung von ästhetischen und technologischen Innovationen und die Diskussion der daraus resultierenden Fragestellungen besondere Schwerpunkte des Studiums. Weiters wird die Fähigkeit, Designprozesse analytisch und kritisch zu rezipieren, durch die Anwendung unterschiedlicher Designmethoden gefördert. Grenzüberschreitungen in den Feldern Materialität und Performativität, Digitalisierung und Ästhetik sollen theoretisch verstanden werden und Möglichkeiten bieten, Visionen zu entwickeln, die gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen anstreben. Eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Mode wird dadurch gefördert. Die Studierenden werden an neue Designmethoden und neue Präsentationsformen mittels analogen und digitalen Technologien und Medien herangeführt, welche die Beziehung zwischen Körper und Raum kritisch beleuchten. Die Studierenden erlangen technische und künstlerische Fähigkeiten und haben nach einer Orientierungsphase die Möglichkeit, einen selbst gewählten Schwerpunkt zu setzen. Nachhaltiges Denken und Handeln ist integrativer Bestandteil aller Studienabschnitte.
KOOPERATIOSNPARTNER
Einen wichtigen Aspekt des Studiums bilden die Kooperationen mit Partnerinnen und Partnern aus Industrie und Handwerk sowie Kunst und Wissenschaft. Diese Kooperationen sind so gewählt, dass sie den Gestaltungs- und Produktionsprozess entlang der textilen Wertschöpfungskette von der Faser über die textile Fläche bis hin zum Objekt und dessen Präsentation einbeziehen können.
- Lenzing
- Textiles Zentrum Haslach
- Linz Center of Mechatronics
- Haratech
- Arc Electronica (Center, Future Lab, Festival)
QUALIFIKATIONSPROFIL
Das Bachelor-Studium Fashion & Technology vermittelt Kompetenzen in handwerklich traditionellen und innovativen Technologien, um inhaltliche und ästhetische Positionen durch die Mode zu formulieren. Neben einer breit gefächerten klassischen Ausbildung im Bereich Modedesign bietet das Studium nicht zuletzt durch seine Kooperationspartner/innen die Option, interdisziplinär in Feldern wie Textiltechnologie, Mechatronik/Wearables oder Medienkunst zu experimentieren und Überschneidungen für innovative Designprozesse zu nutzen. Der interdisziplinäre Ansatz und die zeitgenössischen Entwurfsstrategien fördern die Arbeit im Team und bilden demnach auch einen wesentlichen Aspekt des Studiums. Die im Laufe des Studiums erworbenen Kompetenzen ermöglichen den Absolventinnen und Absolventen den Berufseinstieg in Bereiche der Kreativwirtschaft u.a. als Mode- oder Produktdesigner/in, als Mitglied eines kreativen Netzwerkes oder Designteams, Modedesigner/in an der Schnittstelle zur Technik, 3D-Modedesigner/in, 3D-Strickdesigner/in, Designforschungsassistent/in, Stylist/in, Kostümbildner/in sowie in neu entstehende Berufsfelder zwischen Mode, Forschung und Technologie. Das Studium bildet die Grundlage zur Vertiefung der erworbenen Kenntnisse im Rahmen eines weiterführenden Masterstudiums (Beginn Oktober 2018).
STUDIENBEREICHE
- Projekte
Der Studienbereich umfasst die Konzeption und Visualisierung eigenständiger künstlerischer bzw. gestalterischer Projekte. Inhaltliche Schwerpunkte können von den Studierenden gewählt werden. Nach einer Einführungsphase können Studierende durch die Wahl eines Mentors oder einer Mentorin einen selbst gewählten Schwerpunkt im Bereich Technologie setzen. So werden künstlerische Visionen, projektorientiertes Denken und Reflexion mit einer individuellen Spezialisierung verbunden.
- Textile Technologien
Dieser Studienbereich vermittelt Grundlagen und erweitertes Basiswissen in Materialkunde, textilen Techniken sowie faser- und textiltechnologischen Innovationen. Hier werden die Konzeptionen in konkrete Produkte umgesetzt.
- Digitale Kompetenzen / Professionalisierung
Dieser Studienbereich legt den Schwerpunkt verstärkt auf ein breites Spektrum von Technologien, die in den Textil- und Modebereich integrierbar sind und fokussiert die damit verbundenen interdisziplinären Diskurse im Hinblick auf zu berücksichtigende Konsequenzen und Potenziale. Zusätzlich werden inhaltliche Aspekte der Professionalisierung wie Marketing und Präsentationstechniken anhand neuer digitaler Möglichkeiten sowie Businessstrategien vermittelt und Fragen zur Nachhaltigkeit gestellt.
- Praxiserfahrung
Die Studierenden absolvieren ein Praktikum, das entweder bei nationalen oder internationalen Designer/innen oder Stylist/innen, bei einer einschlägigen Forschungseinrichtung, einem Unternehmen im Bereich des zeitgenössischen Modedesigns oder bei einem Betrieb mit besonderem technologischem Know-how stattfindet. Idealerweise bietet das Praktikum bereits eine Vertiefung für den selbst gewählten Schwerpunkt der praktischen Bachelorarbeit.
- Theorie
Im Studienbereich Theorie können neben Lehrveranstaltungen zu fachspezifischen Theorien wie Modetheorie oder Modegeschichte auch Lehrveranstaltungen der Kunstuniversität Linz aus den Bereichen Kunsttheorie, Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften, Medientheorie, Gender Studies etc. gewählt werden.
- Freie Wahlfächer
Die freien Wahlfächer sind aus dem Lehrangebot der Kunstuniversität Linz oder anerkannter in- und ausländischer tertiärer Bildungseinrichtungen frei wählbar.
MODULARISIERUNG DES STUDIUMS
Die verschiedenen Studienbereiche werden in Module zusammengefasst. In den sogenannten LABORMODULEN entwickeln die Studierenden eigene gestalterische Projekte. Konzeption und Präsentation stehen hierbei im Vordergrund. Während des Studiums erlangen die LABORMODULE und die eigenständige Vertiefung in selbst gewählte Schwerpunkte immer größere Bedeutung.
In den sogenannten KOMPETENZMODULEN werden die Lehrveranstaltungen der Studienbereiche Digitale Kompetenzen / Professionalisierung und Textile Technologien zusammengefasst. Hier wird ein breites Spektrum an Technologien vermittelt, um eigene Projekte visualisieren und umsetzen zu können. Dazu zählen Lehrveranstaltungen aus den Bereichen analoge und digitale Gestaltung, textiltechnologische Verfahren (manuelles oder computerbasiertes Schnittzeichnen, Nähen, Strickdesign, Textildesign) und Grundkenntnisse der Mechatronik (Wearables). Darüber hinaus lernen Studierende die Positionierung der eigenen Arbeit unter künstlerischen und ökonomischen Gesichtspunkten zu reflektieren.
LERNZIELE DES STUDIUMS
- STUDIENPHASE 1: Orientierung
Das erste Studienjahr dient der Orientierung. Die Studierenden erlangen grundlegende technologische Fähigkeiten, Einblicke in die nationale und internationale Modeszene und Basiskenntnisse analoger und digitaler Darstellungsmethoden. Die LABORMODULE bieten den Rahmen für erste gestalterische Projekte mit selbst gewählten thematischen Schwerpunkten.
- STUDIENPHASE 2: Vertiefung
Die zweite Studienphase dient der Vertiefung. Interdisziplinäres Denken und Arbeiten wird hier unter anderem durch Lehrangebote der Kooperationspartner angeregt. Die Studierenden konkretisieren ihre individuelle künstlerische Vision und die künstlerischen Projekte nehmen an Komplexität zu.
- STUDIENPHASE 3: Positionierung
Die dritte Studienphase dient der Positionierung. Die Studierenden vertiefen ihre Auseinandersetzung und ihren Reflexionsprozess zum Phänomen „Mode und Technologie“. Sie setzen einen Schwerpunkt im Bereich der bisher erlernten Technologien und erhalten so die Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren bzw. verschiedene Technologien miteinander zu verknüpfen, zu forschen und zu experimentieren.
Positionierung des Lehrangebots
Bachelor

- Curriculagestaltung
- Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
- Kunst, Musik und Gestaltung