- Analytisch Denken - logisch argumentieren
- Praktikumsbegleitung bei Role-Emerging Placements im Bereich Ergotherapie – Arbeit mit Flüchtlingen
- Venezianischer Spiegel - Reflexion und Entwicklung von Beratungskompetenz Studierender der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege: Fallbasierte Pflegeberatung anhand von SimulationspatientInnen
- Die (Selbst-)Reflexionsspirale – ein Instrument zur Erweiterung und Vertiefung von Kompetenzen
- Strategisches Planspiel - Übung
- Anatomie und Physiologie für Studierende der Radiologietechnologie
- Lehrveranstaltung Ethik & Compliance im Masterstudiengang Informatik/Vertiefung Data Science, Integrierte LV (ILV)
- Grundlagen des Vertriebs - Asynchroner Einsatz digitaler Lehrfomen
- Praxis trifft Wissenschaft
- Social & Professional Skills II (prüfungsimmanente LV)
- Academic Skills: Der Systematische Literatur-Review als Methode für Wissenschaft und Praxis
- Die Digitale Tafel und die Erstellung von Live-Videos
- Triple Assessment Helix for Academic Skills Development
- Lernergebnisorientierte Prüfungskultur und deren Verankerung in der Lehrveranstaltung Angewandte Histologische Analyseverfahren
- Vom Junior zum CFO: Wenn Entscheidungen zu Verantwortung führen - Vermittlung von Führungskompetenz anhand eines 3-Ebenen-Modells der Lernertragssicherung
- Bildung der Spitze – Die Rolle der Diskutant*innen im Masterarbeitsseminar
- Wissen.Schafft.Pflege.Praxis.
- Curriculumsplanung und Lehrkoordination mit Künstlicher Intelligenz
- Athena-App - Der digitale Bachelor- und Masterarbeitskompass
- Sprachsensible Lehre
- Interdisziplinäres Gesundheitsprojekt
- Flip²Math
- Software Development Process VO - interaktiv & digital für unsere Gesundheitsversorgung
- Fallbesprechung jahrgangsübergreifend - kompetenzorientierte Lehre, praxisrelevant überprüft
- New Work & New Learning
- BMA goes science - Bachelorseminar 1 & 2
BMA goes science - Bachelorseminar 1 & 2
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Lehrveranstaltungen zum Thema wissenschaftliches Arbeiten und das Verfassen von Bachelorarbeiten wurden von einem Teil von Studierenden des Bachelorstudienganges Biomedizinische Analytik in der Vergangenheit als notwendiges Übel angesehen. Sowohl in Qualitätszirkeln als auch in Studiengangsevaluationen wurde die Notwendigkeit des wissenschaftlichen Arbeitens teilweise hinterfragt.
Um dies besser verstehen zu können, ist anzumerken, dass Studierende mit Abschluss dieses Studiums die Voraussetzung zum Erhalt der Berufsberechtigung für die biomedizinische Analytik erhalten. Wie bei den übrigen Vertretern der medizinisch technischen Dienste handelt es sich dabei um einen geschützten Beruf in Österreich. Ein Teil der Studierenden absolviert diese Ausbildung daher mit dem klaren Ziel, nach den 6 Semestern im entsprechenden Beruf tätig zu werden. Dies führt zu einer dichotomen Teilung, denn der zweite Teil der Studierenden kommt mit dem klaren Ziel, nach dem Bachelorstudium ein Masterstudium anschließen zu wollen.
In der Vergangenheit scheiterten immer wieder VertreterInnen der ersten Gruppe, mangels Interesse an und Identifikation mit dem wissenschaftlichen Arbeiten im letzten Studiendrittel und mussten daher ihr Studium abbrechen.
Somit war die Problemstellung gegeben, dieser heterogenen Studierendengruppe das wissenschaftliche Arbeiten zum einen schmackhaft zu machen und sie für die Forschung zu begeistern und zum anderen den Kompetenzerwerb praxisnah und studierendenzentriert zu gestalten, um die individuellen Bedürfnisse bestmöglich adressieren zu können.
Es wurden daher zwei Hauptmotivatoren für die Umsetzung dieses Projektes identifiziert:
- Die Gesamtgruppe für Forschung und wissenschaftliches Arbeiten zu motivieren.
- Der Gesamtgruppe das breite wissenschaftliche Betätigungsfeld für Biomedizinische AnalytikerInnen näher zu bringen und ihr einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und hautnah erleben zu lassen.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die Lehrveranstaltungen „Bachelorseminar 1 & 2“ (Organisationsform Seminar) im Studiengang Biomedizinische Analytik beschäftigen sich mit Forschungs- und Anwendungskompetenz.
Die Lehrveranstaltungen bilden den Abschluss des sich über alle 6 Semester erstreckenden Moduls „Forschungsprozess“ und wurden im Zuge der letzten Studiengangsrevision 2017 neu gestaltet um die Studierenden bestmöglich für die Wissenschaft motivieren zu können. Hierfür galt es die heterogenen Bedürfnisse der Studierenden besser zu adressieren, die Forschung erlebbarer zu machen und eine optimale Begleitung und Betreuung während der gesamten Bachelorprojektlaufzeit zu gewährleisten.
Der Erfolg des Projekts BMA goes science fußt auf drei Säulen: Der bedarfsgerechten Vermittlung von Forschungsmethoden, der Eingliederung von Studierenden in interprofessionelle bzw. internationale Forschungsprojekte und dem Austausch untereinander bzw. dem Lernen voneinander.
Die organisatorische Begleitung und Abbildung der Meilensteine für beide Lehrveranstaltungen wurden in einem gemeinsamen Moodle Kurs abgewickelt.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The courses "Bachelor Seminar 1 & 2" (organisational form seminar) in the study programme Biomedical Science deal with research and application competence.
The courses form the conclusion of the module "Research Process", which extends over all 6 semesters, and were redesigned in the course of the last programme revision in 2017 in order to motivate the students for science in the best possible way. The aim was to better address the heterogeneous needs of the students, to make research more tangible and to ensure optimal support and supervision during the entire Bachelor project.
The success of the BMA goes science project is based on three pillars: The needs-based teaching of research methods, the integration of students into interprofessional or international research projects, and the exchange with and learning from each other.
The organisational support and mapping of the milestones for both courses were handled in a joint Moodle course.
Nähere Beschreibung des Projekts
An den beiden Lehrveranstaltungen, in denen das gegenständliche Projekt umgesetzt wird, nehmen die Studierenden im 5. und 6. Semesters des Bachelorstudienganges Biomedizinische Analytik an der Fakultät Gesundheit der FH Wiener Neustadt teil. Die Studierenden bringen hierfür zum einen Vorwissen aus dem Modul Forschungsprozess, welches neben der wissenschaftlichen Methodik auch die Lehrveranstaltungen Statistik und Projektmanagement umfasst, und zum anderen die notwendigen Kenntnisse zum biomedizinischen Analyseprozess mit, welche sie sich innerhalb der vier vorangegangenen Semester aneignen konnten.
Die Lehrveranstaltungen Bachelorseminar 1 & 2 sind kompetenzorientiert gestaltet und umfassen einen Arbeitsaufwand von 17 (5+12) ECTS für die Studierenden. Zusätzlich stehen den Studierenden auch noch 13 ECTS, welche für die Vorbereitung und Durchführung der praktischen Experimente vorgesehen sind, aus dem Berufspraktikum 5 zur Verfügung.
Zu den Lehrveranstaltungszielen gehören unter anderem, dass die Studierenden dazu in der Lage sind, Fragestellungen aus Problemstellungen in ihrem beruflichen Umfeld abzuleiten, diese mit korrekten Methoden zu bearbeiten und den gesamten Prozess in einer wissenschaftlichen Arbeit unter Einhaltung der Good Scientific Practice Richtlinien abzubilden. Besonderer Fokus liegt dabei vor allem auf den korrekten Einsatz von Methoden, der aktiven Partizipation von Studierenden an „echten“ Forschungsprozessen, der Forschungstätigkeit im intra- und/oder interdisziplinärem Team und die stetige kritische Reflexion im Diskurs mit den BetreuerInnen.
Bei dem Lehrveranstaltungsverantwortlichen, Thomas Pekar, handelt es sich um einen hauptberuflichen Lehrenden, der sich seit Abschluss seiner ersten postsekundären Ausbildung beruflich mit der Durchführung von Forschungsprojekten beschäftigt. Nach Abschluss seines Doktorates in medizinischer Wissenschaft hat er an der FH Wiener Neustadt die Leitung des Studienganges Biomedizinische Analytik übernommen und ist seitdem das Bindeglied zwischen Lehre und Forschung. Nebenberuflich ist er seit einigen Jahren auch als Lektor an der FH Joanneum tätig.
Die weiteren, für den Erfolg der Lehrveranstaltungen verantwortlichen Lektorinnen, sind die Teammitglieder des Studiengangs: Stefanie Hochegger – Expertin für den hämatologischen Bereich, Carola Kager – Expertin für den immuno- und mikrobiologischen Bereich, Monika Kühteubl – Expertin für den histo- und mikrobiologischen Bereich, Eva-Maria Nowatschka – Expertin für den molekularbio- und hämostaseologischen Bereich und Susanne Pauschenwein – Expertin für den klinisch chemischen Bereich.
Das mit dem Projekt adressierte Ziel ist es, dass die Studierenden Freude am wissenschaftlichen Arbeiten bekommen.
Das erklärte Nicht-Ziel ist es, dass Studierende im wissenschaftlichen Arbeiten ein notwendiges Übel zum Abschluss ihres Studiums sehen.
Für die Erreichung der Ziele war daher die oberste Priorität, die Studierenden für Forschung zu motivieren. Deshalb galt es in einem ersten Schritt ausreichend potentielle Projektstellen zu akquirieren. Für einen großen Anteil hierfür konnte auf Stellen zurückgegriffen werden, mit denen der Studiengang bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hatte. Zusätzlich wurden auch eigene Projekte initiiert und Kooperationen mit anderen Fakultäten eingegangen. Einige Studierenden kamen auch mit eigenen Vorschlägen, welche nach positiver Evaluierung durch den Studiengang ebenfalls in die Liste aufgenommen worden sind. Somit hatten die Studierenden die Möglichkeit, sich eine für sie passende Projektstelle aus einem breiten Angebot an „echten“ interdisziplinären bzw. internationalen Projekten auszuwählen. Nachfolgend drei Beispielprojekte:
- Racing unleashed – Auswirkungen von kognitiven Fähigkeiten und Einfluss auf Neuro-vegetativen Stress in der Formel 1: Interdisziplinäres Projekt des Studiengangs Biomedizinische Analytik und der Fakultät Sport
- PET/MR imaging to assess the role of membrane transporters in pulmonary disposition of inhaled drugs: Interdisziplinäres, internationales Drittmittelprojekt; Studiengang Biomedizinische Analytik, Trinity College Dublin, AIT-Seibersdorf
- Histologische Charakterisierung von CAM-Xenografts: Ludwig Boltzmann Institut für Applied Diagnostics, Medizinische Universität Wien
Die Begleitung und Betreuung der Studierenden erfolgte dabei stets zumindest von einem 3-köpfigem Betreuerteam, welches sich aus folgenden Personen zusammensetzte:
Externe Betreuung: Projektmitarbeiter bzw. -verantwortlicher direkt an der projektdurchführenden Stelle; entweder FH-extern oder FH-intern.
Interne Betreuung: Lehrperson aus dem Studiengang, welche die Studierenden aktiv während des gesamten Projektes begleitet
Lehrveranstaltungsleitung: Lehrperson aus dem Studiengang, welche den Austausch zwischen den Studierenden sicherstellt
Wichtig war auch, dass die Studierenden bereits im Zuge der Projektakquise ein strukturiertes und transparentes Vorgehen erlernen, weshalb die gesamte Projektbegleitung in einem Moodlekurs abgewickelt wird.
Der Startschuss für die Studierenden erfolgt am Ende der Lehrveranstaltung Wissenschaftliche Methodik 2 im 4. Semester. Der Projektablauf und die zur Verfügung stehenden Projekte werde von der Lehrveranstaltungsleitung vorgestellt. Außerdem wird der Starttermin gemeinsam mit den Studierenden zeitlich fixiert. Dieser liegt meist 3-4 Wochen später, damit ausreichend Zeit zum Beantworten von offenen Fragen und eventuellen Unklarheiten bleibt. Nach dem Projektstart haben die Studierenden ca. 2 Monate Zeit, sich über die angebotenen Projekte zu informieren, mit den externen Betreuer in Kontakt zu treten und gegebenenfalls eigene Projektstellen zu finden. Den Fortschritt der Stellenakquise dokumentieren die Studierenden laufend im begleitenden Moodlekurs und werden dabei, falls nötig, von der Lehrveranstaltungsleitung unterstützt.
Im ersten Lehrveranstaltungstermin des Bachelorseminars 1 zu Beginn des 5. Semesters werden dann die finalen Stellen den Kommilitonen vorgestellt und der Projektfahrplan inkl. Meilensteine bis zum Abschluss des Studiums fixiert. In den darauffolgenden Präsenzterminen im Plenum werden den Studierenden kurze Inputs mit Theorieinhalten, welche wichtig für den jeweiligen nächsten Schritt sind, gegeben. Der Großteil der Plenumszeit steht dabei jedoch für den Wissenstransfer untereinander zur Verfügung. Durch die regelmäßigen Präsentationen des aktuellen Standes bekommen alle Studierenden einen Einblick in die jeweiligen Projekte und nehmen dabei die Rolle der BeraterInnen, KritikerInnen und FürsprecherInnen ein.
Durch den von Anfang an kollegialen Austausch werden Probleme und Unklarheiten offen kommuniziert und diskutiert. Im Gegensatz zum ausschließlichen Austausch mit internem und externem Betreuenden lernt daher die Gesamtgruppe aus den gemachten individuellen Erfahrungen. Falls im Zuge des Austausches ein Bedarf an weiterführenden bzw. speziellen forschungsmethodischen Inhalten identifiziert wird, wird dieser in interessierten Kleingruppen vom Lehrveranstaltungsleiter vorgetragen und gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet.
Das Projektende stellt die Abgabe der Bachelorarbeit 2 dar, welche zugleich auch der Leistungsnachweis für die Lehrveranstaltung ist. Neben der Arbeit fließen auch noch die Mitarbeit und die Gestaltung eines wissenschaftlichen Posters mit in die Beurteilung ein. Letzteres wird von den Studierenden auch der Gesamtgruppe inklusive Betreuenden präsentiert, damit diese auch einen Ein- und Überblick von den Ergebnissen der einzelnen Forschungsprojekte erhält.
Sehr spannend mitzuerleben war, wie sehr sich die Studierenden im Laufe des Projekts mit ihren eigenen Forschungsprojekten identifizieren. Dies beginnt schon zu Projektstart und zeigt sich vor allem in der Motivation der Studierenden, sich in ihre Projekte einbringen zu wollen und geht weit über das geforderte „…innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine ausbildungsrelevante Aufgabe selbständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten zu können“ (vgl. Anl 1.1 Akkreditierungsrichtlinie 2010) hinaus.
Eine Vielzahl der Ergebnisse, welche die Studierenden im Zuge Ihrer Forschungsprojekte hervorgebracht haben, mündeten auch in wissenschaftlichen Publikationen und Präsentationen, an denen die Studierenden auch nach Abschluss ihres Studiums noch mitgewirkt haben. Nachfolgend ein paar Beispiele hierfür:
- Mara E, Breitsching V, Schuster T, Pekar T; (2021): Prevalence of asymptomatic SARS-CoV-2 infection in an Austrian cohort. In: Clinical Immunology Communications.
- Pekar T, Bruckner K, Pauschenwein-Frantisch S, Gschaider, A, Oppliger M, Willesberger J, Ungersbäck P, Wendzel A, Kremer A, Flak W, Wantke F, Jarisch R; (2020): The positive effect of spermidine in older adults suffering from dementia : First results of a 3-month trial . In: Wiener klinische Wochenschrift.
- Wanke T, Zoufal V, Brackhan M, Krohn M, Mairinger S, Filip T, Sauberer M, Stanke J, Pekar T, Pahnke J, Langer O; (2020): Brain Distribution of Dual ABCB1/ABCG2 Substrates Is Unaltered in a Beta-Amyloidosis Mouse Model. In: Int J Mol Sci
- Siart B., Souza de Oliveira F.M., Shen Q., Björkesten J., Pekar T., Steinborn R., Nimmerichter A., Kamali-Moghaddam M., Wallner B (2018): Protein measurements in venous plasma, earlobe capillary plasma and in plasma stored on filter paper. In: Analytical Biochemistry.
- Kompiller M, Weigl G, Mara E, Hübl W; (2018): Retrospective Evaluation of the QuantiFERON®-TB Gold-ELISA Assay as a Part of the In-vitro Diagnostic Process for Mycobacterium Tuberculosis. In: Clin Chem Lab Med
- Dieterich S, Weigl G, Pauschenwein-Frantsich S, Hübl W; (2018): Method Comparison of two Automatized In-vitro Test System for Serologic Hepatitis-B Diagnostics. In: Clin Chem Lab Med
- Zoufal, V., Wanek, T., Krohn, M., Mairinger, S., Filip, T., Sauberer, M., Stanek, J., Pekar, T., Bauer, M., Pahnke, J., Langer, O. (2018). Age dependency of cerebral P-glycoprotein function in wild-type and APPPS1 mice measured with PET. In: Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism
- Wiedermann, J., Klinkacek, E., Zelneka, B.; The impact of temperature on haematological parameters and erythrocyte morphology during storage and transport. XXXIst international Symposium on Technical Innovations in Laboratory Hematology; Brüssel; Mai 2018.
Nutzen und Mehrwert
Der Mehrwert des Projektes BMA goes Science liegt auf mehreren Ebenen:
Kompetenzorientierung: Durch die klare Definition der Lernergebnisse (=Projektziel) und die strukturierte Begleitung der Lehrveranstaltungen mittels Moodlekurs (=Projektfahrplan) wissen die Studierenden jederzeit was die nächsten Schritte sind. Durch den ständigen Austausch mit BetreuerInnen und KommilitonInnen kommt es außerdem zu einem stetigen Wissenszuwachs und damit verbundenen Kenntnis- und Kompetenzerwerb.
Motivation: Durch die freie Wahl der Projekte, dem Anbieten attraktiver Stellen und den regelmäßigen Austausch und Vergleich mit den Kommilitonen ist die Motivation der Studierenden als sehr hoch zu bewerten. Dies zeigt sich vor allem in der Bereitschaft das ein oder andere Mal auch die extra Meile zu gehen.
Inter- und Transdisziplinarität: Durch die aktive Einbindung der Studierenden in Forschungsprojekte, bekommen die Studierenden einen Blick über den Tellerrand hinaus; sie lernen die Arbeit und Zugänge zu bestimmten Themen von anderen Professionen kennen und erfahren dadurch eine Erweiterung des eigenen persönlichen und fachlichen Horizonts.
Studierendenzentrierung: Durch die Berücksichtigung der heterogenen Anforderungen der Studierenden in der individuellen Betreuung konnte die Qualität der Abschlussarbeiten im Studiengang messbar gesteigert werden.
Nachhaltigkeit
Erste Vorarbeiten für das gegenständliche Projekt wurden bereits 2014 getätigt [1]. Es galt herauszufinden, welche Fachbereiche im breiten Feld der Biomedizinischen Analytik besonders attraktiv für den Nachwuchs sind. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse erfolgte dann die Auswahl der Projektstellen für das vorliegende Projekt.
Im Sinne des an unserer Hochschule etablierten kontinuierlichen Verbesserungsprozesses unterliegen die das Projekt umfassende Lehrveranstaltungen einer regelmäßigen Evaluierung. Die Erkenntnisse daraus fließen direkt in die Weiterentwicklung und Optimierung des Lehrprojekts ein.
Aufgrund des Erfolges und des positiven Feedbacks wird das Projekt in der bestehenden Form weitergeführt werden; die Voraussetzungen hierfür sind bereits im neuen Curriculum (vorauss. ab WS23) verankert worden.
[1] Maurer U, Pekar T (2014): Trends und Entwicklungen in der Biomedizinischen Analytik – Wohin geht der Weg? In: German Medical Science GMS Publishing House. Düsseldorf.
Dissemination/Transfer
Das Konzept des vorliegenden Projekts ließe sich sehr einfach auf andere Studiengänge im Haus bzw. auf andere Hochschulen übertragen. Geeignet hierfür wären alle praxisorientierten, eine wissenschaftliche Abschlussarbeit begleitenden Lehrveranstaltungen. Durch die Betreuung von mehr als einer Person würden die Studierenden auf jeden Fall profitieren.
Die Lehrveranstaltungsübergreifende Moodlebegleitung und das alternierende Abhalten von Einzel- und Gruppenphasen wären jedoch auch für alle anderen Lehrveranstaltungen, welche curricular mit einem entsprechenden Umfang ausgestattet sind, vorstellbar.
Institutionelle Unterstützung
Von Seiten der Fachhochschule Wiener Neustadt wird dieses Projekt sowohl mit Sach- als auch durch Personalressourcen unterstützt.
Erstere sind vor allem für die Durchführung und Abwicklung hausinterner (sowohl studiengangsinterner als auch fakultätsübergreifender) Forschungsprojekte essentiell, für welche im Vorfeld keine Drittmittel akquiriert werden können. Für die in den Projekten durchgeführten laboranalytischen Untersuchungen sind kostenintensive Reagenzien und Kits erforderlich, welche dankenswerterweise von der Hochschule finanziert werden. Auch die Betreuung und Begleitung der Studierenden von jeweils drei Personen entspricht nicht der gängigen Praxis an Hochschulen und bedarf einer Vergütung des zusätzlichen Betreueraufwands. Es muss jedoch angemerkt werden, dass der Betreuungsaufwand alleine schon aufgrund der zusätzlich erforderlichen Abstimmungen nur zu einem geringen Teil mittels Betreuungshonorar abgegolten werden kann. Ohne die persönliche Bereitschaft aller im Projekt involvierten Betreuungs- und Lehrpersonen könnte dieses Projekt in dieser Form nicht durchgeführt werden.
Positionierung des Lehrangebots
Die Lehrveranstaltungen „Bachelorseminar 1 & 2“ werden im Vollzeitstudiengang „Biomedizinische Analytik“ im 5. und 6. Semester an der FH Wiener Neustadt, Fakultät für Gesundheit abgehalten. Im Rahmen dieses Studienganges erwerben die Studierenden Kompetenzen, um eigenverantwortlich und qualitätsgesichert den biomedizinischen Analyseprozess in Diagnostik und Forschung durchführen, reflektieren und optimieren zu können. Sie werden dadurch zu wertvollen und nicht mehr wegzudenkenden Akteuren, in der österreichischen Gesundheits- und Forschungslandschaft.
Die Lehrveranstaltungen „Bachelorseminar 1 & 2“ adressieren vor allem die Forschung- und Anwendungskompetenz und statten die Studierenden mit der notwendigen Sozialkompetenz aus, welche im multidisziplinären Feld der Gesundheitswissenschaften unabdinglich ist. Die darin gemachten Erfahrungen bereiten die Studierenden außerdem bestmöglich auf das spätere Berufsleben vor.
- Erfahrungslernen
- Kooperationen in der Lehre
- Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
- Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
- Prozess der Curriculagestaltung
- Medizin und Gesundheitswissenschaften