Stratosphärenflug im Rahmen der LV Digitalisierung für WirtschaftsstudentInnen "FutureTrail IOT" der Lauder Business School in Kooperation mit dem TU Spaceteam

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Es wird immer deutlicher, dass Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Studien in naher Zukunft einer ökonomischen Umwelt der Industrie 4.0 gegenüber stehen die manche Berufseinsteiger überfordern könnte. Aus dem beruflichen Hintergrund des Lektors und Initiators aus der Finanzwirtschaft, bzw. seinem rechtlichen Umfeld wird immer deutlicher, dass AbsolventInnen rechtlicher und wirtschaftlicher Studien neben fundiertem betriebswirtschaftlichen Wissen über ein vernetztes Denken bezüglich neuer und unterschiedlicher Technologien verfügen müssen.Wirtschaftliche, ethische und nachhaltige Entscheidungen werden künftig auch von

Maschinen (mit-)getragen und hier setzt der Lehrgang mit einem völlig neuen verschränken Methodikansatz (W-A-V-E) an, welche die Studierenden an eine, für Sie, völlig neue Materie spielerisch und kooperativ heranführen soll. Im Rahmen dieser seit 2019 erfolgreich durchgeführten LV werden heuer mit dem Stratosphärenflug die Grenzen für unsere Studierenden deutlich in Richtung Bewusstsein für Umwelt und Technik erweitert.

Kurzzusammenfassung des Projekts

In Zusammenarbeit mit dem Spaceteam der TU-Wien wird von den Studierenden ein High Altitude Flugs organisiert. Dazu wird eine schwebende Bühne mit einem Wetterballon in bis zu 35.000m Höhe gebracht auf der sich bis zu 4 österreichische Unternehmen mit Logo und Ihren Ansätzen für nachhaltiges Wirtschaften vor der Kulisse des Stratosphäre präsentieren können. Dazu können sich Unternehmen bewerben, die dann von einer StudentInnen-Jury aufgrund ihrer "grünen Aktivitäten" gemäß EU-Taxonomie-VO ausgewählt werden. Der Flug und die Liveaufnahmen werden nach dem Flug in den sozialen Medien sowie auf den Homepages der Unternehmen veröffentlicht.

Während des Fluges werden weiters Daten aus der Atmosphäre gesammelt, die später dem ZAMG zur Verfügung gestellt werden.

Erhofftes Ziel ist die Verschränkung von technischen mit wirtschaftlichen Disziplinen aus Schwerpunkten des Spaceteams der TU-Wien und der Lauder Business School. Weltraumtechnologie made in Austria benötigt nicht nur hervorragende TechnikerInnen sondern auch ManagerInnen um auch das wirtschaftliche Überleben von Startups sicher zu stellen.

Das Projekt soll die Studierenden über Ihre angestammten Disziplinen blicken lassen und einen Einstieg in neue Bereiche wie Sustainable Finance und Space-Technologie ermöglichen. Das Ganze wird mit der bereits bewährten Hands-On Methodik der LV IOT Futuretrail unterstützt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

In cooperation with the space team of TU-Vienna , our students will organize a high altitude flight. A floating stage attached to a weather balloon will be sent up to an altitude of 35,000meters, on which up to 4 Austrian companies can present themselves with their logo and their approaches to sustainable management in front of the blue scenery of our stratosphere. Companies can apply, which are then selected by a student jury based on their "green activities" in accordance with the EU Taxonomy Regulation. The flight and the live footage will be published on social media and company websites after the flight.

During the flight, data from the atmosphere will be collected, which will later be made available to the ZAMG Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

The hoped-for goal is the interconnection of technical and economic disciplines from the focal points of the space team at the Vienna University of Technology and the Lauder Business School. Space technology made in Austria not only requires excellent technicians but also managers to ensure the economic survival of startups.

The project is intended to give students an insight into their traditional disciplines and enable them to enter new areas such as sustainable finance and space technology. The whole thing is supported with the already proven hands-on methodology of the LV IOT Futuretrail.

 

Nähere Beschreibung des Projekts

Die LV IOT-Futuretrail der Lauder Business School hat in diesem Sommersemster als spezielles Leitthema neben neuen Internet-Technologien auch die Raumfahrttechnologie im Fokus, da diese einerseits für angehende Wirtschaftswissenschafter scheinbar besonders weit entfernt scheint und andererseits als aufstrebender Zweig der österreichischen Wirtschaft im innovativem Startup-Bereich gilt.

 

Mit dem dem Leitprojekt "High Altitude Flight" der Lauder Business School wird ein Spannungsbogen zwischen klassischer Betriebswirtschaft und „State of the Art“- Raumfahrt-Technologien gepaart mit jüdischer Tradition der Lauder Chabad vermittelt werden. Gerade in meinem beruflichen Umfeld in der Finanzindustrie, welches sich aktuell besonders starkan neuen Technologien neu-orientiert wird deutlich, dass eine reine juristisch- betriebswirtschaftliche Ausbildung bald nicht mehr genügen wird um Wechselwirkungen zwischen realer, also stationärer und digitaler Wertschöpfung zu erkennen, ohne dabei das Wesen digitaler Strecken in seiner Natur zu begreifen.

 

Das Projekt sieht eine einfache Konstruktion, einer sich drehenden Bühne vor, welche von einem Wetterballon - welcher freundlicherweise von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zur Verfügung gestellt wird - bis in eine Höhe von 35.000 Meter Seehöhe getragen wird. Der unbemannte Flug, der ca 120 Minuten dauern wird, wird dabei von mehreren hochaulösenden Kameras an Bord aufgezeichnet werden. Auf der sogenannten drehenden Bühne können sich 4 Unternehmen mit Ihren "green Goals" vor der Weite der dünnen blauen Atmosphäre vorstellen, welche unseren Planeten schützt und das Leben erst ermöglicht. In einer Bewerbungsphase werden interessierte Unternehmen von einer StudentInnen-Jury anhand ihrer betrieblichen Aktivitäten gemäß der Taxonomie Verordnung der europäischen Union (ESG-Ziele: Social, Environmental, Governance) bewertet und nominiert.

Das selektierte Unternehmen hat dann eine Werbefläche einer A5 Seite im Querformat zur Verfügung um sich vor der Kulisse der Atmosphäre vorzustellen. Die Video-Aufzeichnungen und hochauflösenden Bilder werden nach dem Flug in den sozialen Medien und diverser Onlineplattformen veröffentlicht.

 

Neben den wirtschaftlichen Gesichtspunkten stehen die Vernetzung mit Technik und dem Streben für eine nachhaltige Industrie im Mittelpunkt. So werden neben dem eigentlichen Medienauftritt während des Fluges auch Umweltdaten (CO2 und Telemetriedaten in unterschiedlichen Höhen) gemessen und nach dem Flug der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zur weiteren Verarbeitung übergeben. Um den Sicherheitsrahmen des Projektes zu gewährleisten wird der Flug von einem erfahrenen Team begleitet, welches sich um die nötigen Genehmigungen der Flugsicherung und Versicherungen kümmert. Der Ballon wird mit Helium betrieben sämtliche Teile bis auf die Ballonhülle sind wieder verwendbar, bzw. wurden bereits für Missionen eingesetzt. Die Sonde mit Bühne und Sensoren wird nach dem Platzen des Ballon in ca 35.000m per Fallschirm die errechnete Landezone erreichen, wo sie von den Studenten aufgesammelt wird.

 

Mit dem Stratosphärenflug soll ein Projekt im Rahmen der LV entstehen, an das sich die Studierenden ein Leben lang gerne erinnern sollen und ev. der einen Studentin oder dem anderen Studenten den Weg in die Raumfahrtindustrie eröffnen, welche insbesondere in Österreich ein aufstrebender Industriezweig darstellt. Zumindest aber soll die die Distanz zwischen Technologie (TU-Spaceteam) und Wirtschaft (Lauder Business School) deutlich verringert werden.

 

„In all den Stunden, Monaten und Jahren, die ich in Klassenzimmern und auf Universitäten verbrachte, habe ich nie etwas Wesentliches gelernt, bevor ich es nicht selbst gemacht habe“. Dieses Zitat aus dem Buch "Deep Learning for Computer Vision with Python"; von Dr. Adrian Rosebrock; gepaart mit meiner eigenen langjährigen Erfahrung als Lektor unterschiedlicher Institute in Wien und Israel inspirierten mich einen Lehrgang zu schaffen, welcher die Studierenden permanent vor Situationen stellt, eigene Erfahrungen zu machen - idealerweise ohne dabei zu merken wie schnell die Zeit vergeht. Ziel war es daher, in kooperativer Atmosphäre Lernziele für jede Einheit zu stecken, welche für die Studierenden erreichbar sind aber auch die Möglichkeit zu schaffen daran zu scheitern aber niemals daran zu verzweifeln. Die davon abgeleitete und von mir eigens entwickelte Lernmethodik: W A V E - working actively vigorizes experience; wurde für mich als bald zum Kompass, an dem ich das Design und die Spannungsbögen der einzelnen Lehreinheiten ausrichtete, die ich später auch als Wave Nr # bezeichnete.

 

Während die Wirtschaft von digitaler Revolution spricht, vermögen nur wenige eine Übersetzerrolle zwischen Internet 4.0 und Wirtschaft einzunehmen. Diese wird aber immer wichtiger um den breiter werdenden Graben zwischen analoger und digitaler Welt zu überbrücken. Speziell in einer verstärkt von Internettechnik geprägten Umwelt, in der weitreichende und teilweise ethische Entscheidungen immer mehr von Algorithmen getroffen werden, müssen Unternehmer diese nachvollziehen können um entsprechend Verantwortung übernehmen zu können. Dazu wird es auch nötig sein, dass neben betriebswirtschaftlichen Abläufen auch technische verstanden werden können. Der Lehrgang „IoT in business – digital futuretrail“ ist daher besonders für angehende Wirtschaftswissenschafter und Juristen ausgelegt, um an das Wesen neuer Technologien spielerisch herangeführt zu werden und um Verantwortung für eigene Prozesse übernehmen zu können. Durch die verwendete Methodik versteht sich der Lehrgang auch als leicht abwandelbar für unterschiedliche Disziplinen, wodurch eine Verbreiterung an verschiedenen Einrichtungen und Lehrstufen auch durch andere Lektoren begünstigt wird. Zum Zeitpunkt der Projekteinreichung wird der Lehrgang erstmals an der Lauder Business School umgesetzt und erste Feedbacks von Studierenden bestärken mich in der Sinnhaftigkeit von angewandter Methodik, Lernzielen und des Leitthemas. Dabei entstehende Erfahrungswerte werden dabei mit der israelischen Ben Gurion

Universität of the Negev ausgetauscht.

Nutzen und Mehrwert

Interdisziplinärer Diskurs Technik und Wirtschaft, Hands-On Erfahrungswerte für Studierende für Ihr späteres Berufsleben. Eröffnen von neuen Wirtschaftszweigen und Möglichkeiten in der österr. Raumfahrttechnologie

Nachhaltigkeit

So der Flug erfolgreich ist, soll er jährlich als fester Bestandteil der LV -IOT Futuretrail wiederholt werden. Sämtliche Komponenten sind nachhaltig wiederverwendbar und werden wieder eingesetzt.

Aufwand

2,5 Jahre Entwicklung und ca EUR 5.000 an Hard und Software - Erfahrungsaufenthalte in Israel

und Japan zur Identifizierung von Innovationen.

Positionierung des Lehrangebots

Master in International Management and Leadership

Master in Strategic Finance & Business Analytics

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Links zu Social Media-Kanälen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Lehre und Digitale Transformation
Ansprechperson
Prof. FH. Ing. Mag. Robert Kotal CFP EFA
International Management & Leadership
069919137496
Nominierte Person(en)
Prof. FH. Ing. Mag. Robert Kotal CFP EFA
International Management & Leadership
Themenfelder
  • Erfahrungslernen
  • Infrastruktur/Lehrmaterialien
  • Internationalisation@home
  • Klimaschutz
  • Kooperationen in der Lehre
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht