Universitätslehrgang International Business Law, LL.M.

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ziel des Universitätslehrganges „International Business Law, LL.M.“ war es, ein Studienprogramm mit innovativer Hochschuldidaktik umzusetzen, das international ausgerichtet ist, rein online und asynchron absolvierbar ist. Mit dem modularen Aufbau und der technischen Struktur der jeweiligen Kurse auf der Lernplattform „moodle“ sollte auch ermöglicht werden, dass einzelne Module auch in andere Universitätslehrgängen (je nach inhaltlicher Sinnhaftigkeit) integriert werden können. 

Kurzzusammenfassung des Projekts in deutscher Sprache

Der Universitätslehrgang „International Business Law, LL.M.“ (Master of Laws), in Kooperation mit der deutschen Steinbeis-Hochschule, vermittelt wissenschaftlich fundierte Weiterbildung, orientiert an den rechtlichen Bedürfnissen einer globalisierten Wirtschaft.

Studierenden werden auf die juristischen Herausforderungen einer über nationale Grenzen hinweg vernetzten Wirtschaft vorbereitet. Der zur Gänze online stattfindende Lehrgang ist modular Aufgebaut und kann auch in (Teilen) bestehende Lehrgänge integriert werden. Mittels studierendenzentriertem didaktischem Konzept wird asynchron, bei effektiver Betreuung und Interaktion, maximal flexibel auf die Bedürfnisse von Working Professionals eingegangen. Die Unterrichtssprache ist Englisch.

Inhaltlich im Fokus stehen materiell- und verfahrensrechtliche Anwendungsfragen derjenigen Fachgebiete, die für die Tätigkeit in internationalen Unternehmen, Wirtschaftskanzleien und Rechtsabteilungen von zentraler Bedeutung sind. Zusätzlich zu fundiertem Basiswissen erlangen die Studierenden spezielle und vertiefende Kenntnisse im internationalen Kauf- und Handelsrecht, Arbeits- und Gesellschaftsrecht, in der internationalen Streitbeilegung, sowie in Spezialgebieten wie Kapitalmarkt- und Steuerrecht. Dank des internationalen Teilnehmerkreises und der Integration anderer Lehrgangsgruppen fließt eine sehr bereichernde rechtsvergleichende Perspektive ein.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The university course "International Business Law, LL.M." (Master of Laws), in cooperation with the German Steinbeis University, provides continuing education oriented to the legal needs in a globalized economy.

The course, which takes place entirely online, has a modular structure and can also be integrated into existing courses. By means of a student-centered didactic concept, the needs of working professionals are met through the asynchronous nature of the course together with effective supervision and interaction. The language of instruction is English.

The content focuses on substantive and procedural issues in those areas that are of central importance for working in international companies, commercial law firms and legal departments. In addition to well-founded basic knowledge, students acquire special and in-depth knowledge in international commercial and sales law, labor and corporate law, international dispute resolution, as well as in special areas such as capital markets and tax law. Thanks to the international group of participants and the integration of other course groups, a very enriching comparative law perspective flows in.

Nähere Beschreibung des Projekts

Wirtschaftsrechtliche Fragestellungen haben heute zunehmend internationale Dimensionen und Sachverhalte spielen rund um die Welt. Für eine erfolgreiche Karriere in grenzüberschreitenden Unternehmen und Anwaltssozietäten sind daher tiefgehende Kenntnisse des internationalen Wirtschaftsrechts unerlässlich. Hier setzt der Universitätslehrgang „International Business Law, LL.M.“ an und bietet seinen Studierenden eine fundierte Weiterbildung, die über bloße Wissensvermittlung hinausgeht und die sich an den rechtlichen Bedürfnissen der heute globalisierten Wirtschaft orientiert. Im Fokus stehen materielle und verfahrensrechtliche Anwendungsfragen derjenigen Fachgebiete, die für die Praxis in internationalen Unternehmen, Wirtschaftskanzleien und Rechtsabteilungen von zentraler Bedeutung sind. Zusätzlich zu den Kernbereichen erlangen die Studierenden spezielle und vertiefende Kenntnisse im Internationalen Gesellschaftsrecht, in der internationalen Streitbeilegung, im internationalen Handelsrecht, im Vergaberecht und im Internationalen Immaterialgüterrecht, was noch zusätzlich zu einer Optimierung nationaler wie internationaler Karrierechancen beiträgt.

Lernergebnisse: AbsolventInnen des Universitätslehrgangs „International Business Law, LL.M.“

- sind in der Lage die Dogmatik des internationalen Wirtschaftsrechts fundiert, fachlich und methodisch korrekt wiederzugeben,

- können die Fachterminologie erläutern und die Falllösungstechniken im internationalen Gesellschaftsrecht, in der internationalen Streitbeilegung, im internationalen Handels- und Kaufrecht sowie im Internationalen Immaterialgüterrecht an Praxisbeispielen anwenden,

- können die erworbenen dogmatischen Inhalte auf Sachverhalte des internationalen Wirtschaftslebens anwenden und eine rechtlich stichhaltige Prüfung durchführen,

- können dementsprechend gesetzliche Tatbestände auf Lebenssachverhalte anwenden und hieraus die Rechtsfolgen ableiten,

- sind in der Lage selbständig internationale wirtschaftsrechtliche Probleme zu identifizieren und komplexe Fragestellungen zu lösen.

 

Mit dem modularen Aufbau und der technischen Struktur der jeweiligen Kurse auf der Lernplattform „moodle“ wird ermöglicht, dass einzelne Module auch in andere Universitätslehrgängen (je nach inhaltlicher Sinnhaftigkeit) integriert werden können. Dies ist derzeit bei dem Universitätslehrgang „Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht, LL.M.“ der Fall. Hier werden Modul 2 (Corporate Law) und Modul 4 (International Dispute Resolution) in den bestehenden Lehrgang über moodle eingebettet. Die Kooperation mit der Steinbeis Hochschule wurde angestrebt, da sie bereits Erfahrung mit Lehrgängen rein online und asynchron sammeln konnte. Zudem bietet die Steinbeis Hochschule ein ausgezeichnetes Netzwerk an internationalen ExpertInnen der verschiedenen Fachbereichen sowie Verbindungen zur internationalen Wirtschaft, die aufgrund der Anwendungsorientierung des Studienprogramms zusätzlich zum Lernerfolg und beruflichen Verwertbarkeit beitragen soll.

Entscheidend für die Umsetzung war dann das didaktische Konzept. Ziel war die Studierendenzentrierung durch Bereitstellung zahlreicher Übungsmaterialien und viel Möglichkeiten zum Austausch. Das Konzept beruht auf drei Säulen: einerseits den Lernmaterialien samt sogenannten „Web-based tranings“ (WBTs), also Buchkapitel, Lehrvideos, Übungsfälle, Foliensätze, Skripten mit automatisierten Selbsttests zur Wissensüberprüfung und Reflexion (zB Multiple-Choice-Tests mit Musterantworten und Hinweisen zur Nachlese, Kontrollfragen und andere Arten von Quizzen). Andererseits dem sogenannten „individual law project“, einer Möglichkeit zur Spezialisierung in einem Themenbereich, zu dem dann auch jeweils pro Modul entsprechende Hausarbeiten sowie die Master Thesis verfasst wird. Dieses individual law project wird einheitlich in Absprache mit den Studierenden jeweils von FachexpertInnen betreut und über das gesamte Studienjahr begleitet. So kann von Anfang an effizient an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Die dritte Säule des didaktischen Konzepts ist sodann das Forum. Hier findet eine rege (auch bewertete) Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden statt. Es geht aber hier nicht rein um Diskussion von auftretenden Fragen der Studierenden, sondern um didaktisch gut überlegte Fragestellungen und Diskussionsbeiträge der Lehrenden, die von den Studierenden sodann bearbeitet, kommentiert bzw diskutiert werden sollen. Die Lehrenden, die aufgrund des asynchronen Formats von der reinen Widergabe von Lernstoff im Hörsaal entlastet sind, können im Rahmen des Forums ganz zielgerichtet und ausführlich nützliches Feedback geben und die Diskussion auf die Lernergebnisse ausgerichtet steuern. Die Studierenden erleben hier wertvolle Interaktion auch mit den anderen KollegInnen und bekommen von den internationalen Lehrenden auch direkt und punktgenau Feedback zu ihren Antworten und Beiträgen.

 

Zielgruppe und Inhalt

Dieser Lehrgang richtet sich an gegenwärtige und künftige Fach- und Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen, für die aktuelles wirtschaftsrechtliches Wissen unerlässlich ist. Das betrifft mittelständische Unternehmen ebenso, wie Personal- oder Rechtsabteilungen von Großunternehmen, international tätige Anwaltssozietäten, Verbände, Banken, Wirtschaftskanzleien und auch die Verwaltung. Das inhaltliche Konzept des Lehrgangs geht daher stark auf die Bedürfnisse der wirtschaftsrechtlichen Praxis ein. Im Fokus stehen materiell- und verfahrensrechtliche Anwendungsfragen derjenigen Fachgebiete, die für die Tätigkeit in internationalen Unternehmen, Wirtschaftskanzleien und Rechtsabteilungen von zentraler Bedeutung sind. Zusätzlich zu fundiertem Basiswissen erlangen die Studierenden spezielle und vertiefende Kenntnisse im internationalen Kauf- und Handelsrecht, Arbeits- und Gesellschaftsrecht, in der internationalen Streitbeilegung, sowie in Spezialgebieten wie Kapitalmarkt- und Steuerrecht. Dank des internationalen Teilnehmerkreises fließt eine sehr bereichernde rechtsvergleichende Perspektive ein.

International Business Law, LL.M.

 

Beginn: jährlich im Herbst

Dauer: zwei Semester (60 ECTS)

Abschluss: Master of Laws (LL.M.)

Modus: E-Learning

Sprache: Englisch

Spezialisierung: Durch individuelles Law Project möglich

Mehrwert

Zeitersparnis für Lehrende, die die Zeit statt auf einfach Wissensvermittlung des immer gleichen Stoffes voll auf die Knackpunkte, Verständnisfragen und Problembereiche konzentrieren können. Mit den lernergebnisorientierten Fragen im Forum können die Lehrenden auf das Vermitteln von Kompetenz und Problemlösungsfähigkeiten und Anwendungskenntnisse fokussieren und die Leistungen der einzelnen Studierenden werden aufgrund der Zeitersparnis mit detailliertem Feedback versehen, was sich sehr positiv auf den Lernerfolg und Kompetenzerwerb auswirkt.

Lernerleichterung für Studierende wird dadurch erreicht, dass je nach Lerntyp verschiedene Materialien zur Verfügung stehen, um den Lernstoff zu erarbeiten: von Lehrvideos, zu Screencasts, Foliensätze, Readers, Skripten, Übungsaufgaben, Selbsttests, Forumdiskussion etc. Sie haben aufgrund der asynchronen Gestaltung auch maximale Flexibilität, können sich aber dennoch aktiv an Diskussionen mit Lehrenden und KollegInnen beteiligen und fühlen sich daher nicht "isoliert" oder "alleinegelassen".

Die Spezialisierung über die individual law projects ermöglichen dann eine effiziente Spezialisierung, ohne das das Programm selbst zu stark fragmentiert wird und daher auf Kosten des Kompetenzerwerbs geht.

Bei mehrmaliger Durchführung reduziert sich auch der Verwaltungsaufwand und die Kosten. Ein besonderer Mehrwert ist die Möglichkeit die einzelnen Module auch in andere Lehrgänge zu integrieren und einzusetzen, zB auch begleitend zu Lehrgängen mit Präsenz zur Nach- bzw Vorbereitung und Übung. Der Mehraufwand diese didaktischen Möglichkeiten Lehrgangsübergreifend einzusetzen minimiert sich dadurch maximal.

Nachhaltigkeit

Das Konzept ist auf andere Lehrveranstaltungen und Lehrsituationen übertragbar, weil es tatsächlich bereits in einen anderen Lehrgang integriert wurde und grundsätzlich auch für Lehrgänge mit Präsenz geeignet (zur Vertiefung des Lernstoffes und für verschiedene Lerntypen) ist. Das Lehrprojekt ist aufgrund der Kooperation mit der Steinbeis Universität langfristig angesetzt und soll natürlich je nach Evaluierungsergebnissen und Optimierungsüberlegungen weiterentwickelt werden. Aufgrund des doch großen Aufwandes alles erstmals zusammenzustellen, war es von Anfang an darauf ausgerichtet für viele Jahre einsatzfähig zu sein. Es gibt bereits ein Nachfolgeprojekt eine Version des Programmes für georgische Universitäten anzupassen.

Aufwand

Der Vorbereitungsaufwand ist natürlich sehr hoch. Das beginnt bei der Einrichtung der technischen Infrastruktur (Layout, Säulenstruktur im Moodle, Web-based-trainings) und der Erarbeitung und Umsetzung der didaktischen Konzeption und endet bei der Instruktion von Lehrenden, die natürlich bei "normalen" Lehrveranstaltungen keinerlei Anleitung benötigen. In diesem Programm war es aber natürlich aufwändig (mittels Erstellung eines Leitfadens mit Beispielen) die Lehrenden auf dieses Konzept einzustimmen bzw entsprechend didaktisch kompetente Lehrende auszuwählen und zu finden. Andererseits mindern sich die Kosten bei der wiederholten Durchführung der Module, weil nur mehr aktualisiert und ggf angepasst werden muss, die Lehrenden aber auf erfolgreiche Trainings, Materialien, Videos, zurückgreifen können. Auf für die Lehrgangsleitung ist der Aufwand im Anschluss an die Vorbereitung geringer und es kann auf die Studierendenbegleitung fokussiert werden.

Positionierung des Lehrangebots

Master

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
Gabriel M. Lentner, Dr
Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen
027328932429
Nominierte Person(en)
Gabriel M. Lentner, Dr
Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen
Thomas Ratka, Univ.-Prof. DDr., LL.M.
Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen
Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Flexibel Studieren
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht