Digitalisierung und AI (künstliche Intelligenz) für WirtschaftsstudentInnen "FutureTrail IOT" der Lauder Business School

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Es wird immer deutlicher, dass Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Studien in naher Zukunft einer ökonomischen Umwelt gesprägt von künstlicher Intelligenzen und Machinelearing der Industrie 4.0 gegenüber stehen die manche Berufseinsteiger überfordern könnte. Aus dem beruflichen Hintergrund des Lektors und Initiators aus der Finanzwirtschaft, bzw. seinem rechtlichen Umfeld wird klar, dass AbsolventInnen rechtlicher und wirtschaftlicher Studien neben fundiertem betriebswirtschaftlichen Wissen über ein vernetztes Denken bezüglich neuer und unterschiedlicher Technologien verfügen müssen. Wirtschaftliche, ethische und nachhaltige Entscheidungen werden künftig auch von Maschinen (mit-)getragen und hier setzt der Lehrgang mit einem völlig neuen verschränkten Methodikansatz (W-A-V-E) an, welche die Studierenden an eine, für Sie, völlig neue Materie spielerisch und kooperativ heranführt. Nichtziel des Projektes ist die Konzeption und Umsetzung eines herkömmlichen Programmierkurses.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Studierenden erarbeiten eigene Lösungen für Herausforderungen eines künftigen digital geprägten Arbeitsumfeldes:

- Managen einer kritischen Situation eines Cyberangriffs: In einer spielerischen Simulation werden die Studierenden zu Angreifer und Verteidiger eines Unternehmens, welches einem schweren Cyberangriff ausgesetzt ist.

- Künst. Intell. & Deep Learning: Automatisierte visuelle Objekterkennung basierend auf frei verfügbaren Methoden. Mittels Minicomputer und einer kleinen Kamera lernen die Studierenden fertige Rezepte zur Erkennung von Gesichtern und Augenbewegungen kennen.

- Grundlegende Abgrenzungen der analogen und digitalen Welt bzw. auch Grenzbereiche der Überschneidungen. Von der Genese der Digitaltechnik über militärische Verschlüsselungstechniken verstehen die Studierenden einfache Werkzeuge basierend auf einfacher Methoden für den digitalen Berufsalltag zu nutzen. Weiters wird ein grundlegendes Verständnis von Kommunikationsstandards und Digitalisierung vermittelt.

- Smart-Technik: Intelligentes Steuern und Optimieren von Prozessen in Unternehmen. Die Studierenden entwerfen Methoden um Personenansammlungen /Coronacluster zu erkennen

-LoRA: Kennenlernen eines bestehenden österreichweit verfügbaren Netzes LoRA, der als neuer Standard als Basis für IOT-getriebenes Internet 4.0 gilt.

Blockchains: Überblicks Blockchaintechnologien und per Minicomputer begreifbar machen.

Alle Komponenten erlauben eine Übertragung auch in Entwicklungsländer und sind upcyclebar.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Students will create own solutions facing todays challenges in tomorrow businesses.

- Managing skills in situations of cyber attacks: Playing a “game of threads” students will be separated into 2 groups of attackers and defenders simulating a company that experiences a severe cyber attack.

- Artif. Intell. &Deep Learning: automated visual object recognition based on open source available libraries as well as training of the machine for recognizing and tracking moving objects via Minicomputer

- Introduction to a small powerful, affordable and very versatile computing platform Raspberry PI based on open source linux. Initial setup of different toolsets that will be used by the students during the course such as interfacing and imaging tools as well as a basic understanding of communication standards and digitalization in a nutshell.

- Smarthoming: Smart controlling and optimizing processes in business as well as designing and managing decentralized infrastructure using Raspberry PI Openhab II and Google Alexa

- Blockchains: get an overview on blockchains technologies that might shape the landscape of the financial industry as we know it today. Based on the same platform students will set up their own nodes in an existing cryptocurrency to experimentally be part of the blockchain using Raspberry Pis

- Using LoRAWan infrastructure as a future technology to easily cross long distance to transfer data from sensors to database with low power that may come from solar panels

Nähere Beschreibung des Projekts

„In all den Stunden, Monaten und Jahren, die ich in Klassenzimmern und auf Universitäten verbrachte, habe ich nie etwas Wesentliches gelernt, bevor ich es nicht selbst gemacht habe“. Dieses Zitat aus dem Buch "Deep Learning for Computer Vision with Python"; von Dr. Adrian Rosebrock; gepaart mit meiner eigenen langjährigen Erfahrung als Lektor unterschiedlicher Institute in Wien und Israel inspirierten mich einen internationalen Lehrgang zu schaffen, welcher die Studierenden permanent vor Situationen stellt, eigene Erfahrungen zu machen - idealerweise ohne dabei zu merken wie schnell die Zeit vergeht.

 

Ziel war es daher, in kooperativer Atmosphäre Lernziele für jede Einheit zu setzen, welche für die Studierenden erreichbar sind aber auch die Möglichkeit zu schaffen daran zu scheitern aber niemals daran zu verzweifeln. Die davon abgeleitete und von mir eigens entwickelte Lernmethodik: W A V E - working actively vigorizes experience; wurde für mich als bald zum Kompass, an dem ich das Design und die Spannungsbögen der einzelnen Lehreinheiten ausrichtete, die ich später auch als Wave Nr # bezeichnete.

Als Leitthema identifizierte ich bald die neuen Internet-Technologien als besonders geeignet, da diese einerseits für angehende Wirtschaftswissenschafter scheinbar besonders weit entfernt scheinen und andererseits als Basis jeglicher künftiger Wertschöpfung eingestuft werden.

Mit dem Titel: Artificial Intelligence in business – digital futuretrail soll ein Spannungsbogen zwischen historischem digitalem Grundlagenwissen und „State of the Art“- Technologien gepaart mit jüdischer Tradition der Lauder Chabad an ein sehr internationales Auditorium vermittelt werden.

Gerade in meinem beruflichen Umfeld in der Finanzindustrie, welches sich aktuell besonders stark an neuen Internettechnologien neu-orientiert wird deutlich, dass eine reine juristisch-betriebswirtschaftliche Ausbildung bald nicht mehr genügen wird um Wechselwirkungen zwischen realer, also stationärer und digitaler Wertschöpfung zu erkennen, ohne dabei das Wesen digitaler Strecken und künstlicher Intelligenzen in seiner Natur zu begreifen. Dabei werden auch ethische Grenzgänge beleuchtet zu Entscheidungen aber auch vom möglichen Ableben künstlicher Identitäten beleuchtet.

Während die Wirtschaft von digitaler Revolution spricht, vermögen nur wenige eine Übersetzerrolle zwischen Internet 4.0, Blockchain, AI und Wirtschaft einzunehmen. Diese wird aber immer wichtiger um den breiter werdenden Graben zwischen analoger und digitaler Welt zu überbrücken.

Speziell in einer verstärkt von Internettechnik geprägten Umwelt, in der weitreichende und teilweise ethische Entscheidungen immer mehr von künstlichen Intelligenzen getroffen werden, müssen Unternehmerinnen diese nachvollziehen können um entsprechend Verantwortung übernehmen zu können. Dazu wird es auch nötig sein, dass neben betriebswirtschaftlichen Prozesse auch technische verstanden werden können.

Der Lehrgang „AI IOT in business – digital futuretrail“ ist daher besonders für angehende Wirtschaftswissenschafter und Juristen ausgelegt, um an das Wesen neuer Technologien spielerisch herangeführt zu werden und um Verantwortung für eigene Prozesse übernehmen zu können.

Durch die verwendete Methodik versteht sich der Lehrgang auch als leicht abwandelbar für unterschiedliche Disziplinen, wodurch eine Verbreiterung an verschiedenen Einrichtungen und Lehrstufen auch durch andere Lektoren begünstigt wird. Zum Zeitpunkt der Projekteinreichung wird der Lehrgang erstmals an der Lauder Business School umgesetzt und erste Feedbacks von Studierenden bestärken mich in der Sinnhaftigkeit von angewandter Methodik, Lernzielen und des Leitthemas. Dabei entstehende Erfahrungswerte werden dabei mit der israelischen Ben Gurion Universität of the Negev ausgetauscht.

Nutzen und Mehrwert

Das Konzept ist nachhaltig und durch Verwendung äusserst günstiger und mehrfach verwendbarer Elemente vor allem auch in Ländern mit schwach entwickelter Infrastruktur gut übertragbar. Das ermöglicht eine Umsetzung der zukunftsweisenden Lehrinhalte auch in Schwellenländer.

Nachhaltigkeit

Das Konzept hat bereits studentische Spinnoffprojekte beflügelt und wird in dessen Rahmen weiterentwickelt.

Aufwand

1,5 Jahre Entwicklung und ca EUR 4.000 an Hard und Software - Erfahrungsaufenthalte in Israel und Japan zur Identifizierung von Innovationen.

Positionierung des Lehrangebots

Master

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Links zu Social Media-Kanälen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Digitale Transformation in der Lehre
Ansprechperson
Robert Kotal, Ing.Mag. CFP EFA
Banking, Finance and Compliance Lauder Business School
069919137496
Nominierte Person(en)
Robert Kotal, Ing.Mag. CFP EFA
Banking, Finance and Compliance Lauder Business School
Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
  • Sonstiges
  • Erfahrungslernen
  • Internationalisation@home
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht